warenwirtschaft newsletter 16

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Hamburg, am ersten Mai 2009

Ihr Menschen!
Habt ihr ordentlich reingetanzt? Es ist euch zu wünschen.
Es folgt ein Newsletter.

Gemüseaufschreib-Anleitung
Es steht zwar schon so auf den Schildern bei den Waagen, aber zugegebenermaßen sind wir auch bisher eher lax damit gewesen, euch darum zu bitten. Ab jetzt ein bisschen weniger lax: Bitte schreibt die Gemüse, die nach Stückpreisen verkauft werden, mit auf eure Wiegezettel, dann müssen wir die Preise nicht umständlich aus unseren Listen raussuchen. Und, besonders wichtig: Bitte schreibt auf eure Gemüsezettel mit drauf, um was für ein Gemüse es sich handelt. Bei den Leuten, die das ohnehin schon machen, fallen uns immer wieder Fehler auf – Artikel mit Stückpreisen, die versehentlich ausgewogen werden, Artikel mit Kilopreisen, die pro Stück gekauft werden, Mitgliederpreise, die von Nichtmitgliedern aufgeschrieben werden usw. usf. Wenn nicht mit auf den Zetteln steht, was ihr kauft, sehen wir solche Fehler nicht oder nur noch sehr schwer, und dann zahlen wir drauf, und das wollen wir nicht, wegen BWL.

Sommerzu
Wie ihr ja wisst, schließen wir im Sommer für zwei Wochen. Die endgültigen Daten für unsere Sommer-Schließzeit stehen nun fest: Die warenwirtschaft macht vom 3.8. bis zum 16.8. die Luken dicht. Sagt es allen weiter!

Frühlingnichtzu
Falls ihr euch fragtet: Wie schon am Ostersamstag werden wir sowohl am 2. als auch am 22./23.5. ganz normal aufhaben.

Sonnencréme
Die EU empfiehlt was Neues für die Herstellung von Sonnenschutzmitteln, und insbesondere eine dieser Änderungen ist für den Naturkosmetik-Sektor so ungünstig, dass die meisten Hersteller aus dem Sonnencréme-Geschäft aussteigen:
Der Schutz vor langwelligen UVA-Strahlen soll künftig mindestens ein Drittel des Schutzes vor kurzwelligen UVB-Strahlen betragen. Bisher mußten die Sonnenschutzmittel nur 90% der UVA-Strahlen abweisen. Der UVA-Schutz muß also erhöht werden. Konventionell ist das einfach über den Einsatz von synthetischen UV-Filtern umszusetzen. Die BDIH-Richtlinie, nach der ein großer Teil der bei uns verkauften Naturkosmetik zertifiziert ist, untersagt diese Methode. Hier sind nur mineralische Pigmente für den Lichtschutz erlaubt. Sonnenschutzmittel mit sehr hohem LSF herzustellen und dabei nur mit Pigmenten auszukommen, ist daher für die Hersteller sehr aufwendig geworden – also hören viele damit auf (oder reagieren gar nicht auf die Empfehlung der EU, denn wie der Name schon sagt handelt es sich lediglich um eine Empfehlung, die nicht rechtlich bindend ist). Lavera hat zu dem bisher verwendeten Titandioxid nun zusätzlich das Zinkoxid als Lichtschutzfilter eingesetzt und erhöht den UVA-Schutz auf diese Weise. Bei uns in der warenwirtschaft wird es in Zukunft nur noch BDIH-zertiifizierte Sonnenschutz-Kosmetik von Lavera geben.

Leseware
Neuerdings verkaufen wir bei uns übern Tresen zwei Perlen des regionalen Pressewesens: „natürlich Hamburg“ – ein gut gemachtes Stadtmagazin, das sich um nachhaltiges Leben in der Region dreht, und das immer hübsche Altona Magazin. Kaufen kann man beide auch woanders, aber einmaligerweise gibt es sie bei uns für Mitglieder zum Mitgliederpreis, und der ist wie gewohnt wesentlich niedriger als anderswo.

Sauberstrom
Fragt ihr euch manchmal, ob ihr nicht mal zu einem ordentlichen Ökostromanbieter wechseln solltet? Fragt euch jetzt, und fragt euch mit Nachdruck, denn: Jetzt ist der nachweislich allerbeste Zeitpunkt dafür! Weil: Die warenwirtschaft ist soeben Partner der Ökostrom-Kampagne „Stromwechseln wirkt“ geworden. Auf deren Seite kann man allerlei dazu nachlesen, der Kern des Pudels ist der folgende: Wenn ihr mit den Formularen, die ihr bei uns an der Kasse kriegen könnt, zu naturstrom, Lichtblick, EWS oder Greenpeace Energy wechselt, bekommt ihr aus dem Kampagnentopf einenwarenwirtschafts-Einkaufsgutschein über 20 Euro. Das ist doch sehr freundlich von der Kampagne!

Frohe Kunde
Die Rampe! Sie ist da! Haben ja die meisten von euch wahrscheinlich schon gesehen. Es ist eine große Freude, an der Kasse zu stehen und den ganzen Tag dabei zuzuschauen, wie Sachen die Rampe rauf- und runterrollen.
Jetzt muss bloß noch der Handlauf angebracht werden, ist ja ein Klacks, kann sich nur um Monate handeln.
Das sollte jetzt irgendwie mit der Überschrift auf ein pfiffiges Wortspiel Richtung „Frohe Kunden“ hinauslaufen, aber das wäre ja wirklich zu blöd gewesen, wenn man es genau nimmt. Und wir sind gegen das Blöde und für das Gute.

Neue Sachen
Wir haben jetzt Tierfutter, und Sambal Hot (das ist eine sehr scharfe und sehr leckere Würzsauce, nicht zu verwechseln mit Sambal Olek, geht eher in die kreuzkümmelige Richtung, mhm!). Außerdem das von uns persönlich vorgekostete und für sehr gut befundene Yogi-Chai-Konzentrat im 1-Liter-Tetrapak – einfach 1:1 mit Milch mischen, heißmachen, schmeckt wie beim Inder. An der Schorlefront stehen Apfel-Grapefruit und Apfel-Waldbeere für euch neu im Regal, außerdem, fast ein bisschen widerwillig, die allüberall beworbene Bionade Quitte. Auf die Freunde des blauen Schimmels wartet der zwar hochpreisige, aber extrem leckere Blue Stilton in der Käsetheke.
Außerdem ist natürlich Spargel da, und falls ihr das hier noch rechzeitig zur Kenntnis nehmt: Morgen, am Samstag, ist er in großen Mengen und besonders guter Qualität zu einem sehr fairen Preis zu haben, weil wir unserem Großhandel beim Abtragen von Überschüssen helfen.
Zum Spargel empfiehlt unser international renommierter Weinexperte den Silvaner von Weinwerke oder auch den Rivaner Classic.

Und das, ihr Menschen, war’s wieder mal.
Schönen Mai,

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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warenwirtschaft newsletter 15

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Hamburg, im März 2009. Die Zeit vergeht ach so schnell…

Ihr alle!

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt : Wir haben seit Januar nicht mehr von uns hören lassen. Das ist natürlich sehr unhöflich. Allzuviel bahnbrechende Neuigkeiten gibt es zwar nicht – aber wäre doch gelacht, wenn wir so einen Newsletter nicht auch mit unbahnbrechenden Neuigkeiten gefüllt bekämen.

Qype (sprich: Kweip, vermutlich jedenfalls)
Findet ihr uns gut? Wollt ihr gerne Werbung für uns machen, ohne dafür groß die Finger krumm machen zu müssen? Sind die Antworten Ja und Ja, dann geht doch bitte hierhin und gebt eine Gutfind-Stimme für die warenwirtschaft ab, das kostet nur einen Klick (z.B. auf „Da war es toll“ oder auf „nützlich“ unter den einzelnen Beiträgen) und hat das Potential, uns ruckzuck in der ganzen Welt berühmt und geliebt zu machen. Spaß beiseite: Ein gutes Rating bei Qype kann wirklich sehr werbewirksam sein, ihr würdet uns damit einen großen Gefallen tun. Echt. Die ganz besonders Hilfsbereiten und Begeisterten können sogar einen Beitrag über uns schreiben, mit ein paar netten Worten – dafür muss man allerdings bei Qype einen Benutzeraccount anlegen oder bereits haben.

Saison
Dass wir bei unseren Obst- und Gemüseeinkäufen am liebsten regional und saisonal vorgehen, haben wir ja schon oft genug behauptet. Zu recht? Die Sache ist die: Die konsequente Umsetzung dieses guten Vorsatzes ist manchmal nicht möglich, manchmal betriebswirtschaftlich unklug und manchmal sogar nicht einmal sinnvoll. Es gibt Dinge, auf die man getrost verzichten kann und sollte, während sie gerade nicht in der Nähe wachsen. Andere – und das entscheiden wir nicht alleine, sondern auch ihr, durch die Sachen, die ihr kauft und nachfragt – müssen immer da sein, auch wenn man sie außerhalb der Saison von weit weg heranschaffen muss. Salate und Tomaten und die gerade ganz schwierigen Gurken zum Beispiel. Diese Produkte kommen zu dieser Jahreszeit ganz selbstverständlich aus den Mittelmeerländern. Andere Sachen aber haben so große Signalwirkung, dass es gleich auffällt, wenn sie zum falschen Zeitpunk in der Auslage liegen – wie letztens die Erdbeeren zum Beispiel. Die kamen auch aus Italien, haben aber eine Menge mehr Diskussionen ausgelöst, als es den Tomaten oder Salaten je in den Sinn gekommen wäre. Das passiert nicht zu unrecht, und es spricht ja eigentlich für das Nachhaltigkeitsbewusstsein unserer Kunden, wenn so etwas thematisiert wird.
Normalerweise ist unser Vorgehen so, nur die Dinge, die euch und uns wirklich unentbehrlich sind, außerhalb der Saison zu verkaufen. Zwar ist diese Unentbehrlichkeitsgrenze nicht natürlich gewachsen, sondern irgendwie Konvention und Gewohnheit – wer sagt, dass das Heranholen von (relativ leckeren) Erdbeeren im März verwerflicher und umweltfeindlicher ist als das Heranholen von (relativ wässrigen) italienischen Tomaten – aber irgendwo muss diese Grenze ja gezogen werden, und je enger, desto besser. Warum also Erdbeeren im März? Weil unser Großhandel, der uns in vielerlei Hinsicht immer wieder großartig entgegenkommt (daher vielleicht die Bezeichung „Großhandel“), sich mit seinen Erdbeeren verkalkuliert hatte und auf einem Berg Früchten festsaß. Also sind wir gebeten worden, ihnen für sehr wenig Geld ein paar abzunehmen, damit sie verkauft und gegessen werden können, anstatt in den Müll zu wandern. Das schien uns in diesem Moment das sinnvollere und nachhaltigere Vorgehen. So etwas kommt sehr selten vor – aber wenn ihr das nächste Mal etwas scheinbar völlig Unpassendes in der Auslage seht, und ihr wundert oder ärgert euch darüber, dann steckt vielleicht eine ähnliche Geschichte dahinter. Fragt uns nur – entweder wir erklären die Situation, oder wir stecken einen berechtigten Rüffel ein.
Und das noch ganz am Rande: Warum der in Plastik eingeschweißte Rucola anstelle der losen Wiegeware von vor ein paar Wochen? Weil wir den losen Rucola in rauen Mengen haben verfaulen sehen, und den abgepackten kauft ihr so nett…

Das Ostersortiment
ist da, denn es ist ja bald Ostern. Wir empfehlen das Marzipan – das war ja schon im Weihnachtssortiment toll. Ob da ein Zusammenhang besteht?

Achtung: Schließzeit!
Um es diesmal quasi noch früher als möglich anzukündigen: Wie an verschiedenen Stellen schon angemerkt wird der Laden im Sommer (in diesem und in allen anderen auch) für Renovierung und Instandsetzung und so für zwei Wochen schließen. Der Termin steht noch nicht hundertprozentig fest, aber ca. fünfundachtzigprozentig; Es werden mit ziemlicher Sicherheit die ersten beiden Augustwochen.

Gutscheine
Bei uns kann man jetzt Gutscheine erstehen, und zwar sowohl Warengutscheine in beliebiger Höhe als auch welche für unser beliebtes Produkt „Probemonat“ – ideal, wenn ihr wollt, dass jemand, der von selbst nicht darauf kommt, endlich mal ausprobieren kann, wie gut man sich als warenwirtschafts-Mitglied fühlt. Ist ein schöneres Ostergeschenk denkbar? Ja.
Aber trotzdem: Nicht schlecht.

Und überhaupt: Neue Sachen
Da gibt es allerlei. Da wären im Sektor „Kosmetik und Hygiene“ der lang gewünschte Rasierschaum, außerdem Granatapfelöl und – handcreme und ein Lavendelduschbad von Weleda. Die schon schmerzlich vermissten Topaz-Äpfel von Dierk Augustin sind jetzt doch nochmal für eine Weile wieder da. Offenbar ist da von tapferen Apfelbauern ein geheimnisvolles, vergessenes Lagerhaus ausgegraben worden, bis an den Rand gefüllt mit den leckeren roten Dingern, nie zuvor von eines Menschen Hand angerührt. Im Bereich Gekühltes gibt es jetzt eine leckere Vanillesoße, die ganz toll zur leckeren neuen roten Grütze passt – kann das noch ein Zufall sein? Außerdem die neuen Frühlings-Joghurtsorten von Söbbeke, und Cottage Cheese und Ziegenkäsecreme. In der Käsetheke ein paar Dinge für die Freunde der Nicht-Kuh: Ziegencaciotta und, wieder da, die Schafskäsen Le Brebis und Störtebecker, und ab nächste Woche Gouda mit Basilikum. Im Trockenbereich begrüßen wir die begehrte Bauck-Brownie-Backmischung – die ist glutenfrei und der KNALLER, wie man hört. Außerdem Flüssigwürze, also Maggi quasi, nur in Bio und leckerer. Und Papaya-Chili-Tomatensauße bei den Tomatenprodukten. Und Provamel Soya Dessert Schoko ohne Zucker. Und, soll TOTAL lecker sein: Yogi-Chai-Konzentrat zum Mit-Milch-mischen im 1l-Tetrapak, ab demnächst. Wir sind gespannt. Und zuletzt: Wir haben zwar schon ziemlich lange die bunten, gemischten Cherrytomaten, möchten aber nochmal darauf hinweisen, wieviel ARBEIT die uns machen, und wie TAPFER wir die immer sortieren und doch immer wieder bestellen, weil sie so lecker sind – insbesondere die runden gelben.

Palmöl
Palmöl ist kompliziert. In Asien werden Regenwälder abgeholzt, um Ölpalmen-Monokulturen anzupflanzen, und das Fett aus diesen Plantagen ist als weltweit billigstes Pflanzenfett in unglaublich vielen Lebensmitteln drin. Um nachzuhören, ob womöglich auch in unseren, haben wir bei den Herstellern nachgefragt und auch sonst recherchiert – wer einen Blick auf die Komplexitäten der Nachhaltigkeitsfrage werfen möchte, kann die Details in diesem Tagebucheintrag nachlesen.

Nachhaltigkeit bzw. deren Fehlen
Wer dagegen einen gröberen Überblick bekommen möchte, der die Details eher ausspart, dem sei das kleine, online guckbare Filmchen The Story of Stuff empfohlen – ein polemischer Rundumschlag, der im Grunde nicht viel Neues mitteilt, aber die großen Zusammenhänge der allgemeinen Un-Nachhaltigkeit auf beeindruckende Weise anschaulich macht. Auch wenn der Tonfall der Protagonistin mit ihrem eher sesamstraßig-missionarisch-pädagogischen Enthusiasmus sicherlich nicht allen gefallen wird, ist das Projekt den 22minütigen Blick wert.

Das Wetter
wird wieder gut! Wenn das nicht die beste Nachricht von allen ist.

Na, dafür, dass es wenig Neues gab, ist doch wieder Einiges zusammengekommen. Dank euch für Geduld und Interesse!
Und schönen Tag noch.

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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warenwirtschaft newsletter 14

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Hamburg, im Januar eines nagelneuen Jahres 2009

In neuer Frische! Voller Elan! Ihr auch? Das schaffen wir schon, dieses 2009. Das wird gut.

Geflügel
Dies ist keine gute Nachricht, aber leider so wichtig, dass sie gleich an den Anfang muss. Fortan werden wir kein Fleisch mehr von RoBert’s vertreiben – denn RoBert’s hat gepfuscht. Die Details könnt ihr hier in der taz nachlesen. In aller Kürze: Bei RoBert’s Zulieferer ist unerlaubterweise konventionelles Futter an die Tiere gegeben worden, und zwar im großen Stil. Damit hätte das Fleisch nicht als bio verkauft werden dürfen, und mit Bioland-Siegel schon gar nicht. So ein Ereignis kann man nur mit viel Mühe ins Optimistische wenden: Die Tatsache, dass es bemerkt wird, spricht dafür, dass die Kontrollen funktionieren. Trotzdem ist ein solcher Sturz natürlich nicht nur für euch ärgerlich, die guten Gewissens Bio-Preise für nicht hundertprozentige Bio-Ware bezahlt haben, sondern immer auch ein herber Schlag für eine Branche, in der jenseits der unentbehrlichen Kontrollen Glaubwürdigkeit und über langjährige Geschäftsbeziehungen aufgebautes Vertrauen eine große Rolle spielen.
Man kann in einer solchen Situation nichts anderes tun, als konsequent zu reagieren und die Karten auf den Tisch zu legen, was wir hiermit zu tun hoffen. Für euch bedeutet das, dass in der nächsten Zeit Geflügel schwieriger zu besorgen sein wird, bis der Bauckhof seine geplante Erweiterung in der Geflügelproduktion umgesetzt hat oder sich andere Quellen auftun.

Fernsehen
Viele von euch waren ja im Fernsehen und wissen das womöglich noch gar nicht. Schaut mal hier – wir haben es endlich geschafft, einen Mitschnitt des Beitrags über die warenwirtschaft in der NDR-Sendung „Markt“ in die Finger zu kriegen und ins Internet zu servieren. Leider haben wir an dem Filmtag alle nicht richtig lippensynchron gesprochen – das kommt ja immer wieder mal vor, je nach Windstärke und Lichteinfall.

Schließzeit
Nun hatten wir ja zwischen den Jahren an zwei ganzen und zwei halben Tagen, an denen andere Geschäfte vielleicht geöffnet hatten, nicht geöffnet. Hätten wir nicht geschlossen, dann hätten wir nicht nur unsere in Deutschland verstreuten Familien nicht so ohne Weiteres besuchen können, wir hätten außerdem zusätzlich unsere Inventur und die nötigen Renovierungsarbeiten an den Feiertagen oder nachts machen müssen – insofern waren wir sehr, sehr froh um einige zusammenhängende Tage, an denen wir nicht für euch an den Theken stehen mussten. Übrigens das erste mal, dass wir mehr als zwei Tage am Stück nicht arbeiten mussten, seitdem wir mit der Renovierung des Ladenlokals im April angefangen haben. Für den einen oder die andere von euch war es sicherlich unschön, zwischen den Jahren nicht bei uns einkaufen zu können, aber von vielen kam auch Zuspruch im Sinne von „Das habt ihr euch jetzt aber auch verdient“. Kritik hat es allerdings auch gegeben – freundliche und konstruktive (die wir uns immer gerne anhören), aber auch weniger freundliche. Und eine Kündigung. Für die schweigende Mehrheit, von der wir nicht wissen, ob und wieviel Verständnis für die Schließung da ist, nochmal ein paar Worte:
Wir wollen uns hier jetzt sicherlich nicht als wer weiß was für Gutmenschen verkaufen – aber wir glauben, dass unser Laden eine Menge mehr auf die Kunden zugeht und mehr Blicke hinter die Kulissen zulässt, als das andere Läden tun. Bei aller Wertschätzung des Servicegedankens war uns aber auch immer wichtig, dass unsere Arbeit uns nicht nur finanziell einigermaßen über Wasser hält, sondern uns auch die Freiräume lässt, einem gesunden Sozialleben nachzugehen. Die warenwirtschaft behält sich vor, insgesamt drei Wochen im Jahr für Instandsetzungsarbeiten und Ähnliches zu schließen – eben damit solche Dinge nicht als Überstunden gemacht werden müssen, aber auch, damit diejenigen von uns, die das möchten, auch mal gemeinsam Urlaub machen können. Die Mitgliederbeiträge sind aufs ganze Jahr gerechnet; ein Monat, in den solche Schließzeiten fallen, kann deshalb nicht weniger kosten als jeder andere. Das ist nichts, was wir uns jetzt aus den Fingern saugen, sondern steht so in den Geschäftsbedingungen, die jedes Mitglied unterschreibt.
Wir haben alle Kommunikationskanäle genutzt, die uns eingefallen sind, um die Schließzeit rechtzeitig und mehrfach anzukündigen – Website, Newsletter, Aushänge. Es tut uns leid, wenn die Schließung scheinbar manch einen von euch trotzdem überrumpelt hat. Beim nächsten Mal machen wir es möglichst noch deutlicher. Aber auf die insgesamt drei geschlossenen Wochen im Jahr werden wir nicht verzichten können und wollen.

Rampe
Ein seeehr altes Thema. Und so richtig etwas Neues zu sagen gibt es dazu eigentlich auch nicht. Dies nur als Hinweis, dass wir weiterhin daran arbeiten: Bisher haben wir keine erschwingliche und zugleich rundum runde Variante finden können und sind drauf und dran, uns für eine erschwingliche und nicht ganz so runde zu entscheiden, die dann zumindest für die Kinderwagenfahrenden eine Erleicherung bringen wird. Es gilt bloß noch, ein letztes Angebot abzuwarten, und dann wird sich auch wirklich was tun. Seit mindestens Mai letzten Jahres krebsen wir um diese Rampengeschichte herum und suchen und diskutieren uns blöde… Hätte keiner gedacht, dass in dieser ganzen Firmengründungs-Angelegenheit ausgerechnet das der anstrengendste Punkt werden würde.

Zahlen
Die Zahlen sind gut! Obwohl wir Umsätze und Mitgliederzahlen deutlich jenseits unserer Planungen hatten, ist ein paar Monate lang wesentlich weniger Geld hängengeblieben als geplant – wir hatten das auf unsere übereifrigen Sortimentserweiterungen zurückgeführt und da, wie ihr euch erinnert, erstmal gebremst. Und siehe: Mit einem mal stimmt alles mit dem Plan überein, offenbar haben wir in der Entwicklung unseres Geschäftsmodells keinen groben Fehler gemacht. Mit der jetzigen knappen Besetzung – fünf Kollektivmitglieder, die für sehr wenig Geld sehr viel arbeiten, plus eine Aushilfe – brauchen wir noch etwa 75 Mitglieder mehr, um einigermaßen kostendeckend funktionieren zu können. Das ist überschaubar – zwar hat die Mitgliederzahl den Dezember über stagniert (wie in der Branche allgemein üblich, versichern uns unsere Freunde von den anderen Mitgliederläden), aber inzwischen werden wir wieder mehr. Und wenn es dann noch ein paar mehr werden – das Ziel liegt nach wie vor irgendwo zwischen 500 und 600 – können wir womöglich irgendwann anfangen, unsere Schulden zu tilgen, an Altersvorsorge zu denken und uns selber ein bisschen mehr Stundenlohn zu gönnen. Goldene Zeiten…

Neue Sachen
An neuen Sachen bloß Käse. Aber leckeren: Manchego Picao, Pecorino Romano, Le Montsurais (fettarmer Brie) und bald endlich Schafsfrischkäse mit und ohne Kräuter (Moorhexe). Ach ja, und es gibt endlich wieder leckere Mangos, die verkaufen wir dann auch gerne. Kent heißt die Sorte, ihr kennt sie vom letzten Jahr. Sie kommt aus Peru und schmeckt gut.

Und noch eine Privatangelegenheit
Florian und seine Mitbewohner suchern schon lange und dringend eine neue Wohnung. Insgesamt sind sie drei Erwachsene und drei Kinder. Damit brauchen sie also eine große Wohnung mit mindestens 5 Zimmern. Oder zwei benachbarte Wohnungen. Für nicht mehr als 1500 € warm. Im Bereich Ottensen, Altona, St. Pauli, Bahrenfeld. Das ist natürlich nicht einfach, und daher scheut er sich auch nicht, euch um freundliche Hinweise zu bitten, wenn ihr was wisst. Und dankt schon jetzt.

 

Schönen Tag noch,
Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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warenwirtschaft newsletter 13

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Hamburg, im Dezember 2008

Ihr alle!

Dies ist der vermutlich letzte Newsletter des Jahres. Also macht es euch gemütlich, vielleicht mit einem schönen Glas Wein und bei Kerzenlicht im Kreise eurer Lieben, und genießt ihn so richtig.

NeuSuppe!
Ab sofort, beziehungsweise seit einer guten Woche, bieten wir auf vielfache Nachfrage in der Mittagszeit Suppe an, und zwar möglichst jede Woche eine andere. Zur Zeit: Apfel-Kürbis. Sehr, sehr lecker. Die Portion ist reichlich, es gibt noch Schmand obendrauf und Brot dazu – das hält euch schön warm, wenn es draußen nass und kalt ist. Wenn euch die Idee gefällt, sendet uns ein Zeichen: Kauft Suppe.

Im Fernsehen
Viele von euch haben es ja zufällig gesehen, und eine ganze Menge neue Leute sind dadurch auf uns aufmerksam geworden: Am 24.11. lief ein sehr netter kleiner Beitrag über die warenwirtschaft im NDR-Verbrauchermagazin „Markt“, in dem nicht nur wir, sondern auch einige von euch zu Wort kommen. Leider haben wir selbst auch erst knapp vorher vom Sendetermin erfahren, so dass wir euch nicht mehr bescheidsagen konnten. Und aus unbekannten Gründen ist der betreffende Beitrag der einzige, der nicht im Beitrags-Archiv auf der NDR-Website abrufbar ist. Allerdings ist uns eine DVD mit der Aufzeichnung versprochen worden, und sobald wir die haben, denken wir uns irgendeine High-Tech-Lösung aus, wie wir diesen Meilenstein der Geschichte von Film und Fernsehen den Interessierten unter euch zugänglich machen können.

EC-Zahlungen
Weil sowas ja heutzutage technisch überhaupt kein Problem mehr ist, ist unser EC-Gerät über Nacht ohne unser Zutun übers Internet automatisch und zentral mit einem Update versehen worden, das uns auf den allerneusten Stand der Technik gebracht hat. Seitdem funktioniert so einiges nicht mehr.
Problematisch sind vor allem Sparda-Karten, manchmal auch Postbank. Meistens klappt es in so einem Fall dann im zweiten oder dritten Anlauf, aber manchmal eben auch nicht – und wenn ihr in so einer Situation kein Bargeld dabeihabt, müssen wir aus einem ganzen Haufen komplexer Gründe die Zahlung dann trotzdem als Barzahlung buchen und statt Bargeld einen Schuldenzettel in die Kasse legen. Und den müsst ihr aus ebendiesen Gründen dann beim nächsten Mal auch bar bezahlen, sonst gerät unsere Buchhaltung durcheinander, und unser Buchhalter versohlt uns die betriebswirtschaftlich unfähigen Hinterköpfe. Unser EC-Kartenbetreiber sowie die Sparda-Bank arbeiten daran, das Problem zu beseitigen, aber bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als uns irgendwie damit zu arrangieren.

Mitgliedskartenverleih
Darf man eigentlich nicht, ist ja klar. Es gibt allerdings Situationen, in denen man es natürlich doch darf. Zum Beispiel, wenn ihr krank oder sonstwie verhindert seid, jemanden für euch zum Einkaufen schickt und diesem jemand eure Karte mitgebt. In einem solchen Fall würden wir aber darum bitten, dass ihr kurz anruft und bescheidgebt, dass jemand kommt. Dann wissen wir ganz sicher, dass es sich um niemanden handelt, der die Karte auf der Straße gefunden oder euch bei einem Raubüberfall abgenommen hat (die Dinger sind begehrter als man denkt!).

Weihnachtssortiment
Da sind tatsächlich einige besonders leckere Sachen schon jetzt nicht mehr lieferbar, weil viele andere Leute die offenbar auch besonders lecker finden. Wenn ihr also in stiller, fast kindlicher Vorfreude täglich an einer Tüte Marzipankartoffeln vorbeilauft und denkt: „Eines Tages kauf ich dich! Wenn nur die heilge Weihnacht noch ein Stücklein näher ist!“, dann ist unser Rat: Besser früher als später dem Drang nachgeben, sonst gibt es keine Marzipankartoffeln mehr, wie es schon jetzt keine Schoko-Zimt-Mandeln mehr gibt. Wir für unseren Teil bereuen sehr, nicht mehr von den Dingern gegessen zu haben.
In diesem Zusammenhang auch nochmal die Erinnerung an die Weihnachtsschließung: Am Heiligabend-Mittwoch öffnen wir von 9 bis 12 Uhr, und dann schließen wir bis zum 2. Januar!

Neue Sachen
Da gibt es so das eine oder andere. Zum Beispiel feine Weine: Cabernet Barrique von Giol (italienisch), Solluna Montepulciano (italienisch, nach den guten Empfehlungen durch seinen Bruder Nero d’Avola), Domaine de Brau Chardonnay (französisch, ein rauchiger Weißer, weil, um Himmels Willen, wir hatten noch keinen Chardonnay). Und auch Käsen: Morbier, Zwölfender, Brie mit Walnüssen, und noch so mancher mehr! Außerdem: Johannisbrot. Sieht komisch aus, liegt im Gemüseregal und schmeckt süß, wenn man es kaut. Nicht auf die Kerne beißen!

So. Es gibt uns zwar erst ein paar Monate, aber da in der Welt der Finanzämter trotzdem unser erstes offizielles Geschäftsjahr mit dem Dezember enden wird, ist ein kleiner, sentimentaler Geschäftsjahresrückblick sicherlich nicht fehl am Platze:
Wisst ihr noch, wie es war, als wir keine Türen hatten, sondern bloß Holzbretter? Könnt ihr euch noch erinnern, wie Nico beim schwungvollen Versuch, das Deichkäse-Preisschild zu lesen, nahezu mit dem Kopf die Käsetheken-Schiebetür zertrümmerte, weil er dachte, sie sei nicht da? Und was haben wir gelacht, als Reuli die Preisschilder für Chicoree und Radicchio verwechselt hat! Und dann die für Pastinaken und Süßkartoffeln. Ja, wir waren jünger damals, aber wir wussten auch weniger. Und jetzt haben wir über 260 Mitglieder, und die Arbeit mit euch ist uns zum Alltag geworden. Es kommt uns vor, als wären seit dem Tag, an dem wir zum ersten Mal die Türen geöffnet bzw. die Bretter beiseitegeräumt haben, mehrere Ewigkeiten vergangen.
Und jetzt wirklich ganz ohne Witz: Ein sehr angenehmer Alltag ist das. So muss Arbeiten sein.

Macht euch eine schöne Zeit, esst viel und gut, kommt gut rüber und bald wieder.
Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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warenwirtschaft newsletter 12

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Hamburg, bloß zehn Tage später als beim letzten Mal. Also im November 2008. Immer noch. An einem schönen, sonnigen Tag im Herbst jedenfalls.

Liebe Gemeinde!

Ein paar Neuigkeiten, und schon können wir uns wieder nicht mehr zurückhalten. Aber das eine oder andere vom Folgenden solltet ihr wohl besser früh als spät wissen, also: Newsletter Nummer 12.

Wir machen dicht
Und zwar zwischen Weihnachten und Neujahr, für Inventur, Instandsetzungsarbeiten und, zugegeben, den einen oder anderen Besuch bei der Familie.
Am Heiligabend öffnen wir trotz Mittwoch ausnahmsweise vormittags – aber auch nur vormittags, nämlich von 9 bis 12. Allerdings solltet ihr an dem Tag damit rechnen, dass bei uns a) die Hölle los ist und b) ihr den einen oder anderen Einkaufswunsch nicht mehr erfüllt bekommt, weil wir versuchen werden, möglichst viele frische Sachen auszuverkaufen, damit sie uns über die Schließzeit nicht vergammeln. Unsere Empfehlung: Macht eure Einkäufe möglichst schon vorher…
Dann schließen wir bis zum 2. Januar um 9
, und danach geht alles weiter wie gehabt.

Fleischliste
Im Internet und im Laden ist jetzt eine neue Liste für Fleischbestellungen zu finden – nicht, dass ihr mit den Listen, die ihr vielleicht zuhause ausgedruckt liegen habt, die tollsten Fleischpläne macht, und dann haben wir das Gewünschte gar nicht mehr im Programm. Solche Fleischsortimentsänderungen werden abhängig von den Schlacht-Terminen gerade unserer kleineren Lieferanten immer wieder mal vorkommen, es lohnt sich also, hin und wieder vor Bestellungen nachzusehen, ob es eine neue Liste gibt.

Der Novello
Nach dem großen Erfolg des Federweißen und des Primeurs, der französischen Variante des Frühweins, kommt jetz der erste italienische Wein des jahres 2008! Novello di Filippo aus Umbrien. Umbrien! Welch eine Herkunft! Filippo! Welch ein Name! 2008! Welch ein Jahrgang! Spanien Europameister! Obama gewählt! Warenwirtschaft gegründet! Wirtschaft im Aufruhr! So ein junger Wein und doch schon stolze 13,5%! Respekt!

Jahrhundertwahl
Kaum zu glauben, wie sich die Ereignisse überschlagen: Erst beobachtet die Welt mit angehaltenem Atem die Wahl des neuen Präsidenten der USA, und kaum hat Obama gewonnen, kaum atmet die Welt erleichtert auf, kaum hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, kündigt sich schon der nächste an: Die Schrot&Korn ruft auf zur Wahl des allerbesten Bioladens. Und hierfür stehen wir ein: Sollten wir diese historische Wahl gewinnen, werden wir hin und wieder den einen oder anderen Gemüsepreis senken, wir werden weiterhin zum Schutz des Klimas fast immer mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, und wir werden aufs Engste mit dem von uns sehr geschätzten Mr. Obama in der Schaffung einer besseren Welt zusammenarbeiten. Yes we can! Aber we can nur, wenn ihr uns eure Stimme gebt, und zwar unter diesem Link. Leider ist die warenwirtschaft noch nicht in der komfortablen Runterklapp-Liste (Computerjargon) des Online-Wahlzettels enthalten – wenn ihr uns also wählen wollt, müsst ihr uns von Hand eintragen. Umständlich, ja – aber ein kleiner Preis. Oder?

Sortimentserweiterungsbremse
In den letzten zwei Monaten haben wir auf sehr viele eurer Wünsche reagiert und unser Sortiment beträchtlich erweitert. Dabei haben wir aber unterschätzt, dass jedes neue Quarkpäckchen im Regal, das vorher nicht da war, eine kleine Neuinvestition ist – mit anderen Worten: Wir haben für diese Erweiterungen ziemlich viel Geld ausgegeben, ohne es so richtig zu merken. Deswegen haben wir entschieden, uns in dieser Hinsicht zumindest für den Rest des Jahres ein bisschen zurückzuhalten. Ihr könnt uns natürlich weiter gerne sagen, was euch fehlt, und wir denken dann gerne darüber nach – aber bitte habt Verständnis, dass wir in nächster Zeit nicht ganz so viele Wünsche gleich in die Tat umsetzen werden.

Heißgetränk
Und weil ihr jetzt sowieso schonmal am Lesen seid, ergreifen wir die Gelegenheit und erinnern nochmal an etwas Un-Neues aus dem letzten Newsletter: Am Samstag, 22.11., ab 17 Uhr trinken wir gemütlich Glühwein (und auch familienfreundlichen Punsch), vorzugsweise unter sternenklarem Himmel, ins knisternde Feuer schauend, mit von der Kälte ganz roten Näschen und Bäckchen, aber glücklich. Alle Leute mit Näschen und Bäckchen sind willkommen.

Schöne Tage,
Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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warenwirtschaft newsletter 11

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Hamburg, im November 2008

Hallo!

Zuerst das am wenigsten Neue: Wir haben mittwochs vormittags unsere Kollektivsitzung und daher erst ab 12 Uhr auf. Das ist die Zeit, in der wir die ganzen wichtigen Entscheidungen treffen und uns gegenseitig über alles Mögliche auf dem Laufenden halten, für uns für die Leitung des Betriebs unentbehrlich. Das machen wir schon immer so, seitdem wir den Laden eröffnet haben – aber da wir immer wieder einige arme Seelen mittwochs vor zwölf einkaufswillig vor unserer verschlossenen Tür stehen sehen, dachten wir, wir erwähnen das hier nochmal.

Das waren die Olds, jetzt die News (haha!).

Wir fanden ja immer den Gedanken gut, nicht nur einen Laden zu machen, sondern auch ein Café, wo man dann, wenn irgendwann Routine eingekehrt ist, zur Abwechslung auch ein bisschen auf Kultur machen kann und so: Mal eine Lesung veranstalten, mal ein Filmchen zeigen, sowas. Der erste Schritt in diese Richtung soll demnächst gemacht werden: Am Samstag, dem 22.11. laden wir nach Feierabend und nach Ladenreinigung, also ab 17:00 Uhr, zum geselligen Glühweintrinken. Wenn wir dürfen, stellen wir sogar einen Feuerkorb auf die Terrasse. Und was hat mehr Kultur als ein Becher Glühwein, wenn die Tage kälter werden? Richtig, fast nichts.
Alkoholfreie Punsche (Pünsche?) etc. wird es natürlich auch geben, und vielleicht auch die eine oder andere heiße Marone. Achtung: Verkaufsveranstaltung! Verschenken können wir uns leider nicht leisten… aber wir machen gute Preise, versprochen.

Im Rahmen des zur Zeit stattfindenden historischen Gemüse-Paradigmenwechsels, des langerwarteten „Change“ im Gemüsesortiment, verabschieden wir uns für dieses Jahr von vielen regionalen und deutschen Öbsten und Gemüsen: Die Tomaten kommen inzwischen aus Italien oder Spanien und haben ihren Sommergeschmack abgelegt, Salat wird wesentlich teurer und ist auch nicht mehr von hier, Gurken sind griechisch, Broccoli nur mit Glück noch aus der Pfalz, sonst aus Frankreich. Dafür rücken andere Sachen näher, die wir bisher aus entfernten Weltgegenden kommen lassen mussten: Kiwis kriegen wir jetzt aus Italien, Orangen und Clementinen nicht mehr aus Südafrika, sondern vom Mittelmeer. Regional ist zur Zeit vor allem noch Kohl in allerlei Varianten. In diesem Zusammenhang ein Hinweis: Um den Verlust des deutschen Salates abzumildern, kann man sehr gut als Ersatz zu deutschem Chinakohl greifen! Schmeckt sehr gut roh als Salatbestandteil.
Und natürlich haben wir regionalen Kürbis, den ihr ja auch immer ziemlich viel kauft. Falls euch die Rezepte ausgehen: Hier ein leckeres, das uns eine fürsorgliche Mitgliedin reingereicht hat.

NEW ENGLAND PUMKIN PIE

Für den Teig:
250 g Mehl
2 TL Zucker
1/2 TL Salz
180 g Butter
1 Ei
1 1/2 TL Rotweinessig
2 EL kaltes Wasser

=> alles mischen und den Teig kaltstellen

Für die Füllung:
380g Kürbispüree (Kürbis halbieren, Kerne mit Löffel rausschaben, in den Backofen für ca. 15-20 Min., dann das Püree mit dem Löffel auslösen)
3 EL (50 g) zerlassene Butter
130g Zucker
60 ml Ahornsirup
1 TL Zimt
1/2 TL frische geriebene Muskatnuss
1/2 TL gemahlene Nelken
3 Eier (getrennt)
1/8 l Milch
60 ml Sahne

=> alles außer Eiweiß verrühren, Eiweiß steifschlagen und dann unter die Masse heben.
=> Springform mit Teig auslegen (dabei einen Rand stehen lassen) und Füllung einfüllen.
=> ca. 50 Min. bei 180 Grad in den Ofen
=> rausnehmen, aufessen.

Unser neuer Kühlschrank ist inzwischen gar nicht mehr soo neu, aber trotzdem gebührt ihm eine Erwähnung: Er steht neben dem Kühlregal und hat die Fürsorge für so einige Produkte von dort und aus der Käsetheke übernommen. Manchmal wird er übersehen. Wenn ihr also mal etwas Gekühltes vermisst, werft einen Blick in den Neuen.

Wir spielen ja ziemlich viel Musik bei uns, und hin und wieder werden wir nach dem einen oder anderen Interpreten gefragt. Wenn euch das Zeug gefällt, das bei uns läuft, dann schaut doch mal hier bei last.fm nach, wo die warenwirtschaft für mehrere Hundert Trilliarden Euro ihren eigenen Internet-Radiosender gekauft hat, um ihn euch kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Da kann man allerhand Musik anhören, die auch bei uns läuft, und zwar muss man dafür auf „Spiele warenwirtschafts Musiksammlung“ klicken. Ist auch sonst eine schöne Seite, wenn man Spaß an Internet, Musikhören und Zeitvertrödeln hat.

Das Weihnachtssortiment ist da – habt ihr ja wahrscheinlich schon gesehen. Weil fast bald Weihnachten ist. Gut, es ist erst November, aber im Vergleich mit allen anderen sind wir schon echt spät dran! Und außerdem schmeckt das Zeug einfach gut. Die Nougatstückchen zum Beispiel, von Berit liebevoll abgewogen und handverpackt. Oder die Zimt-Schoko-Mandeln. Oder die Schoko-Nüsschen. Mhm. Schaut uns dabei zu, wie wir jeden Tag ein bisschen dicker werden! Macht mit!
(Die „Nörgelware“-Position an der Kasse ist übrigens nicht so gewählt, damit eure Kinder euch möglichst viel Ärger machen, weil sie Schokolade wollen – es hat uns anderswo einfach an Platz gefehlt.)

Und unsere Befindlichkeit? Die ist gut. So nach und nach wächst das Gefühl, dass unser Laden zum Teil der Nachbarschaft wird, und das ist schön zu sehen. Der Mann mit der Laubpuste pustet uns die Terrasse frei und kriegt dafür Kaffee, Freunde laufen sich bei uns über den Weg, jemand geht im Café ans Telefon und meldet dem Anrufer ganz selbstverständlich: „Ich bin in der warenwirtschaft“. Ganz sentimental werden wir da! Abseits von solchen abseitigen und natürlich völlig bedeutungslosen Gefühlsduseleien können wir aber auch zufrieden sein, was die harten Fakten angeht: Unsere Mitglieder sind inzwischen zu zweihundertsechundvierzigst, ein Stand, den wir eigentlich erst für März nächsten Jahres erwartet hätten. Wenn ihr so weitermacht, machen wir auch so weiter!

 

Bis bald,
Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

warenwirtschaft.