zitronen

Reife Zitronen sind nicht von sich aus gelb, jedenfalls die meiste Zeit des Jahres nicht, denn sie brauchen kalte Nächte, um gelb zu werden. Wenn man vor November hierzulande gelbe Zitronen kauft, dann ist das entweder Lagerware vom Vorjahr, oder wie im konventionellen Bereich üblich, in Klimakammern künstlich nachgegelbte. Deswegen lasst euch von unseren gelbgrünen Zitronen nicht irritieren, die gehören so.

waschnüsse

Haben wir nicht, und zwar aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist umstritten, ob die waschaktiven Substanzen in der Nuss wirklich besser ökologisch abbaubar sind als die aus herkömmlichen Waschmitteln. Was aber am gewichtigsten ist: Durch die hohe Nachfrage in Europa wird der Großteil der indischen Waschnuss-Ernte aus ihrem Ursprungsland hierher exportiert. Die wenigen, die in Indien verbleiben, werden dadurch so teuer, dass sie der Großteil der Bevölkerung dort nicht mehr bezahlen kann – und auf äußerst aggressive Billigwaschmittel ausweicht, die die Gewässer wesentlich stärker belasten als selbst jede konventionelle Ware, die du hier anstelle der Waschnuss kaufen kannst.
Deswegen finden wir, dass Waschnüsse in Indien besser aufgehoben sind als hier – jedenfalls, solang sich diese Situation nicht ändert.

verbandsware

Verbandsware ist von Bio-Anbauverbänden wie z.B. Demeter und Bioland zertifizierte Ware. Die Verbände haben wesentlich strengere Kriterien als das EG-Bio-Siegel, das zudem Anfang nächsten Jahres im Rahmen seiner Europäisierung noch weiter aufgeweicht werden wird, zum Beispiel was artgerechte Tierhaltung, Fütterung, Verwendung von Düngemitteln und Zusammensetzung der Produkte angeht. Ein ganz wichtiger Punkt ist die von den Verbänden geforderte vollständige Umstellung eines Hofes auf Bio-Produktion. Der EG-Bio-Bauer dagegen darf sein Gen-Maisfeld neben seinem Bio-Maisfeld bewirten – der muss dann halt seine Pestizide ein bisschen vorsichtig sprühen, damit der Wind sie nicht in die falsche Richtung bläst. Unter diesen Umständen erklärt sich, wie dann manchmal doch Schadstoffe in Bio-Produkte gelangen, die dort eigentlich nicht drinsein dürften.

spagehtti-kürbis

Er sieht unscheinbar aus, aber wenn man ihn richtig zu behandeln weiß, kann man mit dem Resultat Gäste beeindrucken. Der Spaghetti-Kürbis hat die besondere Eigenschaft, dass er nicht nur lecker schmeckt, sondern nach dem Kochen in Spaghetti-artige Streifen zerfällt. Damit er das macht, gehe man folgendermaßen mit ihm um:

  • Man nehme Speck (kleingewürfelt), Butter, Petersilie (kleingeschnitten), Salz und Pfeffer
  • Man koche den Spaghetti-Kürbis im Ganzen, mit Schale und allem, für ca. 1 Stunde (bis er weich ist).
  • Dann etwas abkühlen lassen.
  • Dann die Kerne entfernen.
  • Dann das Fruchtfleisch auskratzen.
  • Dann Butter in einer großen Pfanne erhitzen und den Speck darin auslassen.
  • Dann den Spaghetti-Kürbis und die Petersilie leicht mit braten und gut durchheben.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

herstellermarke

Die Herstellermarke ist der Gegenbegriff zur Handelsmarke. Bei Produkten, die unter Herstellermarken vertrieben werden, bleibt stets klar nachvollziehbar, woher die Ware stammt und nach welchen Kriterien sie hergestellt wurde. Die Hersteller stehen selbst in der Öffentlichkeit und müssen sich dort für die Qualität ihrer Produkte verantworten. In der Bio-Branche handelt es sich oftmals um traditionsreiche Familienunternehmen, die sich über einen langen Zeitraum mühsam das Vertrauen der Verbraucher verdient haben.

handelsmarke

Die Handelsmarke ist der Gegenbegriff zur Herstellermarke. Es ist eine den Produkten verschiedener Hersteller übergestülpte, übergreifende Markenbezeichnung, hinter der die Identität des Produktes oftmals verschwindet – Rewe Bio, Edeka Wertkost und Alnatura sind solche Handelsmarken. Unter dem Schirm dieser Marke können Hersteller beliebig ausgetauscht oder Produkte verschiedener Herkünfte miteinander gemischt werden, ohne dass es dem Kunden bewusst wird. Wegen der von der wachsenden Nachfrage ausgelösten Nachschubschwierigkeiten werden für Handelsmarken zum Beispiel oftmals Waren aus dem Ausland hinzugekauft, wo Kontrolllen wesentlich weniger streng sind – dieses Problem haben kleinere Läden, die sich aus gewachsenen, regionale Strukturen speisen und Herstellermarken führen, wesentlich weniger.

Das bedeutet nicht, dass Handelsmarken-Produkte zwangsläufig schlecht sind – aber es bedeutet sicherlich, dass solche Produkte gegenüber anderen an Nachvollziehbarkeit, Transparenz, Authentizität, Regionalität verlieren – und an Überprüfbarkeit: Wenn es in den letzten Jahren Skandale wegen Schadstoffen in Bio-Ware gegeben hat, dann handelte es sich im allergrößten Teil der Fälle um Produkte, die unter Handelsmarken vertrieben wurden.