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Hamburg, 30. Oktober 2009

Einkaufende!

Allerlei Wichtiges gibt es zu berichten. Das Allerwichtigste zuerst: Ähnlich wie in Hamburg war es auch dort nicht einfach, aber wir haben endlich eine passende Immobilie für unsere neue Filiale in Springfield aufgetan. Die Lage ist gut, es befinden sich drei buschige Bäume hinter dem Gebäude, und der Kanal ist auch nicht weit weg. Die zukünftige Belegschaft sendet euch Grüße und dieses Foto:

das neue team

 

(DAMIT vertreibt sich Reuli die Zeit, wenn er krank ist und nicht in den Laden kann….)

Nun zu den weniger wichtigen Dingen. Zunächst: Ruhm. Wie auch im letzten Jahr veranstaltet die Schrot&Korn eine Leserwahl zum besten Bioladen überhaupt. Unserer Meinung nach sind wir mindestens der Zweitbeste, aber wenn wir das der Schrot&Korn so sagen, reicht das leider nicht. Daher brauchen wir eure Unterstützung. Wählen kann man am einfachsten im Internet hier, aber wenn euch der analoge Weg eher liegt, findet ihr die aktuelle Schrot&Korn mit den Wahlpostkarten bei uns im Laden. Wir würden uns sehr über eine zahlreiche Teilnahme eurerseits freuen. Selbst, wenn ihr uns nicht in jeder Kategorie die 1+ gebt, ehrlich – für uns ist das ganz ohne Flachs eine gute Gelegenheit, konstruktive Kritik von euch einzuholen. Unter Umständen lohnt es sich sogar für euch, man kann nämlich das eine oder andere gewinnen (z.B. ein Elektroauto oder sogar Essig und Öl).

Wo man hingehen muss: Zum großen warenwirtschafts-Glühweinglühen. Nach dem in jeder Hinsicht großen Erfolg im letzten Jahr wird es auch diesen Winter wieder Heißgetränke und ein Feuerkorb-Feuerchen auf unserer Terrasse geben, um die besinnliche Zeit einzuläuten, die Menschen näher zusammenzubringen und die Herzen und die Kerzen und was weiß ich noch alles. Merkt euch Samstag abend, den 12. Dezember vor – sobald es dunkel draußen wird, wird es bei uns beschaulich (das ist natürlich noch ein Weilchen hin, wir sagen dann kurz vorher zur Sicherheit nochmal bescheid).

Auch wichtig: Das liebe Vieh. Neben gesunder Ernährung und möglichst großer ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit ist natürlich auch der Gedanke der artgerechten Tierhaltung ein wesentliches Qualitätsmerkmal von Bio-Kram. Der alteingesessene Tierschutzverein PROVIEH, der sich schon seit Ewigkeiten für artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft einsetzt, hat zu diesem Thema einen sehr handfesten Einkaufsführer produziert, in dem die Unterschiede in den Bestimmmungen zwischen konventioneller und Bio-Tierhaltung erläutert, aber auch die einzelnen Bio-Zertifikate im Hinblick auf artgerechte Tierhaltung verglichen und bewertet werden. Eindrucksvoll, aber nicht weiter überraschend ist der große Qualitätssprung in der Haltung zwischen konventionellem Vorgehen und EG-Bio-zertifizierten Tieren; insbesondere für uns im Laden interessant nochmal der Unterschied zwischen EG-Bio-Ware und den Anbauverbänden (Bioland, Demeter etc.), denen wir ja gegenüber dem „normalen“ Bio-Siegel wo immer möglich den Vorzug geben: Hier wird noch einmal wesentlich konsequenter vorgegangen. Die Details darüber, die Punkte, in denen die Verbände untereinander unterschiedlich vorgehen und noch andere interessante Dinge kann man hier im PROVIEH-Einkaufsführer selber nachlesen. Zusätzlich dazu finden sich auf der Bioland-Website sehr gute Informationen aus der Perspektive der Bio-Landwirte, die auch die Herausforderungen beschreiben, die sich ergeben, wenn man Tiere möglichst artgerecht halten will, aber zugleich darauf angewiesen ist, von der Vermarktung der Tiere leben zu können.

Und noch: Der Arpshof hat sein Liefersystem umgestellt, und zwar zu unseren Gunsten. Franzbrötchen, Sesamdimo und Co. kommen weiterhin Dienstags und Donnerstags zu uns, aber nicht mehr erst am späten Nachmittag, sondern schon in der Mittagszeit. Wir hatten uns bisher auf die drei haltbarsten Brotsorten vom Arpshof beschränkt, weil wir am Liefertag immer nur ein paar Stunden Zeit hatten, die Dinger zu verkaufen – das ist ja nun anders, deswegen werden wir bald noch das eine oder andere leichtere Brot ins Programm nehmen.

Fast zuletzt noch zwei Hinweise in eigener Sache. Ja, damit wiederholen wir uns, aber es sind ja auch inzwischen viele neue Mitglieder dabei: Bitte schreibt doch alle auf eure Gemüsezettel mit drauf, um was für Gemüse es sich jeweils handelt – Kürzel reichen schon. Nach wie vor passieren beim Wiegen viele Fehler, bei denen entweder ihr oder wir draufzahlen. Wenn da ein Einkaufswagen voller Gewächse am Tresen vorbeirollt und wir nur einen Zettel mit Zahlenkolonnen drauf in die Hand bekommen, haben wir keine Chance, solche Fehler zu bemerken. Wenn mit draufsteht, was es ist, wird die Chance ein bisschen größer, dass es auffällt, wenn jemand z.B. versehentlich eine Gurke wiegt, anstatt den Stückpreis aufzuschreiben.
Und der zweite Hinweis zur absoluten Perfektion eures Einkaufsverhaltens: Wenn ihr Sachen kaufen möchtet, die bei uns im Keller lagern (in der Regel sind das Wasserkisten und ganze Säcke Kartoffeln), dann wär’s toll, wenn ihr uns das gleich beim Reinkommen sagt – dann können dafür sorgen, dass der Kram schon oben ist, wenn ihr in der Kassenschlange steht.

Und ganz zuletzt: Viele neue Sachen. Auf der Weinseite der Primeur Merlot – der erste Wein des aktuellen Jahrgangs, dementsprechend jung und säuerlich, aber gut.
Das Weihnachtssortiment wird in den nächsten Tagen aufgebaut werden – wir freuen uns auf Honigmarzipan und seine Freunde.
In diesem Zusammenhang auch unbedingt erwähnenswert die Elisenlebkuchen von der Backstube Bremen, die wir schon ein Weilchen auf der Theke stehen haben: Stolzer Preis, aber extrem lecker – und nahrhaft!
Auch auf dem Tresen, leicht zu übersehen, aber sehr hübsch: Handgemachte Pampelmusenbonbons aus demBonscheladen in Ottensen. Nur bei uns zum Mitgliederpreis!
In der Käsetheke Raclette-Käse, und Ofenkäse ist auch wieder da.
Auch eher aus der weihnachtlich-winterlichen Richtung die Heißgetränke im Saftregal: Winterorange, Winterapfel, Heiße Zitrone in Flaschen, Glühwein natürlich auch. Der Winterapfel ist auch im Café probierbar, der Glühwein natürlich spätestens beim Glüh-Event am 12.12. Falls ihr so lange warten wollt mit dem Probieren.
Aus der Rubrik glutenfrei: Schnellbrot-Backmischung und Falafel-Mischung von Bauck.
Samba Crunchy.
Und neue feine Schokoladen: Crispy und Karamel von Rapunzel, und die ganz edlen handgeschöpften Motto-Schokoladen von Zotter.
In der Milchkühlung: Sojade Kirsch und Natur.
Und sonst neu: Ghee. Und Rosensirup. Und ätherische Öle und Schaumbad und Badeöle von Lavera in der Kosmetikabteilung. Und das war’s glaub ich. Reicht ja auch.

 

Bis demnächst,

 

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

 

 

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Hamburg, 5. September 2009

Menschen dieser Erde!
Der Laden hat die Augen zugemacht, und dann wieder auf, und ruckzuck war es September, und das zweite Jahr der warenwirtschaft war im vollen Gange. Die Schließzeit hat der warenwirtschaft gutgetan – wir haben viele Sachen hergerichtet und renoviert und verbessert, und einige von uns (ich! ich!) waren im Urlaub. Viele von den Dingen, die wir im Laden verbessert haben, fallen dem Kundenauge wahrscheinlich nicht unmittelbar auf – aber für uns ist es, um nur ein Beispiel zu nennen, eine unschätzbare und nervenschonende Verbesserung, dass hinter den Regalbrettern jetzt Runterfallverhinderer eingebaut sind, die beim Nachräumen kleiner Produkte das unsägliche Hintenrunterfallen verhindern. Und natürlich war es zum einen wirklich schön, mal eine Weile nicht jeden Tag zu denselben Uhrzeiten die Arbeiten zu machen, die uns inzwischen zur Routine geworden sind.
Zum anderen war es aber auch ein Vergnügen, die Pforten wieder zu öffnen, das ganze schöne Sommergemüse auszubreiten und sich über die Freude zu freuen, mit der ihr wieder zu uns zum Einkaufen gekommen seid. Und das ist nichtmal aus marketingtechnischen Gründen gelogen.

Ab und auf
Vor der Schließzeit hatten wir einen frustrierenden Mitgliederschwund zu verzeichnen – das ist natürlich erklärbar: Wer sich ohnehin mit dem Gedanken trägt, zu kündigen, tut das am ehesten, kurz bevor der Laden für zwei Wochen schließt (und kurz vor der leider notwendigen angekündigten Preiserhöhung). Trotzdem war das für uns kein Anlass zum Jubeln, das ist klar. Nun ist es aber so, dass wir seitdem wieder offen ist einen Zulauf haben wie schon lange nicht mehr, täglich kommen neue Neugierige zu uns und interessieren sich, und die Mitgliederschaft wächst weiter.

The party’s over
Für diejenigen unter euch, die sie verpasst haben: Unsere Geburtstagsparty – DAS Szene-Event der Ottenser Event-Szene – war ein voller Erfolg. Wir waren selbst überrascht, wie anders der Laden aussieht, wenn man die Kasse durch ein DJ-Pult ersetzt und ein paar bunte Lampen aufhängt. Wenn also eines Tages euer Bedarf an Lebensmitteln sinkt und der an Amusement steigt, bauen wir einfach um, und die warenwirtschaft wird Club (mal sehen, was die Nachbarn davon halten… etwas laut und spät war es nämlich schon.) Für ein paar mehr Leute wäre schon noch Platz gewesen – die können dann nächstes Jahr noch dazukommen.

Die neuen Dinge
Sanddornpflegemilch von Weleda neu. Federweißer wieder da (Obacht: aufrecht transportieren und an der Kasse fragen, ab wann der Federweiße reif, also kein Saft mehr ist). Lagrima del Sur aus Argentinien wieder da (und ja: Das kann ökologisch durchaus Sinn machen, wenn Rotwein aus Argentinien mit dem Schiff kommt – verglichen mit Wein aus Portugal mit dem Lastwagen. Außerdem macht es das argentinische Klima wesentlich leichter, guten Wein zu produzieren, was ihn dann so unverschämt günstig macht). Zwei Sorten Kindercrunchy-Müsli neu. Kleine Dinkelbutterkekse neu. Traffix (merkwürdiger Name) Dinkelschokokekse, honiggesüßt. Macadamia-Creme von Rapunzel. Leinöl. Lecker Tiramisu von Weißenhorner. Und, kaum zu glauben: Es gibt wieder Gummibärchen.
Und demnächst: Lakritzpastillen und vielleicht auch Deutschlands erstes Bio-Kaugummi.

Und das war auch eigentlich schon alles – wir wollten halt nur mal wieder ein Lebenszeichen geben. Mehr von uns, sobald wir genug neue Neuigkeiten gesammelt haben.

Bis dahin grüßen freundlich

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

 

 

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Hamburg, gerade noch 6. Juli 2009

Liebe Einkaufenden,
hier wieder mal ein bisschen was zum Lesen.
Hat eine Weile gedauert, waren aber auch drei anstrengende Wochen, mit Berit und Reuli am Strand irgendwo in Griechenland und einem übriggebliebenen Dreierkollektiv, das den Laden (mithilfe unserer tapferen Aushilfen Frank, und, jetzt neu, Raul) alleine schmeißen musste. Nun sind wir aber glücklich wiedervereinigt, die Sonne scheint auch hier, und alles ist gut.
Zahlen, Bilanzen, Kleingedrucktes
Achtung, dieser Absatz ist lang, aber wichtig. Wer Freude daran hat, dass wir uns mit der Transparenz unseres Modells Mühe geben, sollte ihn lesen – wer einfach nur wissen will, worum es geht, kann sich aber auch gerne auf das fettgedruckte Sätzchen weiter unten beschränken.
Die Eröffnung der warenwirtschaft ist jetzt schon fast ein Jahr her. Das heißt, dass wir so ganz allmählich anfangen können, mit den Zahlen, die wir im Laufe der Zeit gesammelt haben, Prognosen anzustellen und zu fragen, ob unser Laden funktioniert. Wir dürfen stolz feststellen: In vielerlei Hinsicht liegen wir nach wie vor über den Erwartungen. Die Mitgliederzahl ist ordentlich und wächst weiterhin, wenn auch langsamer als zu Beginn; der Warendurchsatz im Laden ist so hoch, dass wir bei unserem Großhändler inzwischen unter den größten Abnehmern sind, und, auch nicht ganz unwichtig: Wir bekommen immer wieder sowohl von unserem Zulieferern als auch von unseren Kunden (das seid ihr) zu hören, dass es Spaß macht, mit uns zu arbeiten und bei uns einzukaufen – alles in allem können wir also sehr optimistisch in die Zukunft blicken. In anderen Fällen haben wir mit den Schätzungen, auf deren Basis wir damals vor langer Zeit unseren 3-Jahres-Businessplan ausgefüllt haben, aber auch ganz gut danebengelegen. Das Café zum Beispiel bleibt in seinen Umsätzen weit hinter unseren Plänen zurück, so dass dieser Bereich unseres kleinen Unternehmens derzeit nicht kostendeckend arbeiten kann, und unsere Fixkosten sowie unser Warenschwund sind an mancher Stelle höher als erwartet. Außerdem ist der Anteil an Kindern, für die bei uns eingekauft wird, eine Ecke höher als gedacht – was dafür spricht, dass eine unserer Kernzielgruppen, nämlich Familien, Gefallen an unserem Modell finden. Aber da Kinder keine Mitgliedsbeiträge zahlen (was auch im Interesse der Sozialverträglichkeit unseres Beitragsmodells definitiv so bleiben soll) und wir an Umsätzen, die Mitglieder bei uns machen, wegen des Selbstkostencharakters unserer Preise nahezu nichts verdienen, bedeutet das natürlich, dass unterm Strich weniger Geld für uns übrig bleibt, als wir geplant hatten. Das kommt vielleicht angesichts der Jubilierungen in den letzten Newslettern ein wenig überraschend – aber viele Tendenzen und Prognosen können wir eben erst jetzt absehen und anstellen, wo das erste Jahr fast vollständig bilanziert ist. Die Zahlen, über die wir gejubelt haben, sind ja auch nach wie vor gut, nur sind es nicht die einzigen, die über Gedeih und Verderb der warenwirtschaft entscheiden.

Was heißt das alles? Zum einen, dass wir fürs erste auf unsere eigentlich für April angesetzte Gehaltserhöhung von Hungerlohn auf Hungerlohn + 1 Apfel + 1 Ei verzichtet haben. Das soll jetzt nicht ins Selbstmitleidige ausufern – unsere Arbeit macht uns Freude, und so ganz verhungern tun wir auch nicht. Aber nichtsdestotrotz: Wir zahlen uns selber zur Zeit einen kleineren Stundenlohn als unseren Aushilfen, und wir möchten gerne, dass sich das irgendwann ändert. Zum anderen sammeln wir solche Zahlen und denken über sie nach, damit wir rechtzeitig an den richtigen Schräubchen drehen können und der Laden langfristig weiter funktioniert. Und wir haben uns entschieden, an einem dieser Schräubchen Hand anzulegen: Um Kosten aufzufangen, die wir so nicht vorhergesehen hatten, werden wir ab dem 16.8., also nach unserer Sommerschließzeit, in der Preiskalkulation die sogenannte Schwundpauschale für unverderbliche Produkte von 7% auf 10% anheben. Das hat sich nach Rücksprache mit anderen Mitgliederläden, die uns auf unsere im Verhältnis zu unseren Kosten zu wohlwollend kalkulierten Preise hingewiesen haben, als die für uns beste Lösung gezeigt – zumal wir eine Erhöhung der Mitgliederbeitrage ebenso dringend vermeiden wollen wie einen Mitgliedsbeitrag für Kinder. Das bedeutet, dass wir in Zukunft alle unsere Preise nach der Formel Einkaufspreis + Mehrwertsteuer + 10% Schwund berechnen werden (Nochmal zur Erinnerung: Der Schwundaufschlag dient dazu, Verluste vor allem durch Verderb und Diebstahl auszugleichen). Für viele wichtige Produkte gilt diese Formel sowieso schon: An den Preisen für Gemüse, Käse, Brot, Kosmetik, Milchprodukte wird sich nichts ändern, die Neuerung betrifft lediglich Trockenwaren und Getränke und wird auch dort am einzelnen Produkt nicht besonders viel ausmachen. So wird zum Beispiel der Mitgliederpreis für den Espresso Cortadora von 2,64 auf 2,72 steigen, Mehl wird 1,64 statt 1,59 kosten und das Paket Spaghetti 0,99 anstatt 0,96. Bei den Getränken fällt der Unterschied anteilig noch geringer aus, weil deren Preise zu 19 anstatt zu 7 Prozent aus Mehrwertsteuer bestehen. Wir allerdings werden auf diese Weise von den starken Umsätzen, die wir ja schon seit geraumer Zeit haben, ein wenig mehr als gar nicht profitieren können, und das wäre doch schön.
Zu!
Hier die dritte Erinnerung, damit auch wirklich alle ordentlich erinnert sind: Wir schließen vom 3.8. bis zum 16.8., um den Laden auf Vordermann zu bringen und liegengelassene Dinge zu erledigen (z.B. endlich den Fahrradständer installieren, ein bisschen tapezieren, ein paar Regalböden umbauen, den Keller aufräumen, die Terrasse ölen, das Beet bepflanzen, das Ladenschild beleuchten und noch so manches mehr. Also nix faule Haut!). Da wir die Menge an Kram, der uns in diesen zwei Wochen vergammeln wird, so gering wie möglich halten wollen, werden wir in der letzten Woche vor der Schließung weniger Ware bestellen – es kann und wird also vorkommen, dass das eine oder andere ausgeht, gerade in den Bereichen Milchprodukte, Obst, Gemüse. Falls ihr Hamsterkäufte plant, um diese bittere Zeit der warenwirtschaftsdürre zu überstehen, wäre es also sicherlich gut, wenn ihr die Sachen lieber früh kauft als am letzten Tag vor Schluss.
Geburtstag, trallalallala!
Unser Einjähriges bringt nicht nur unerfreuliche Neuigkeiten (Preiserhöhung), sondern auch natürlich Gutes (ein Fest!).Wir feiern am 29. August bei uns im Laden. Dort wird es einen ganzen Haufen gute Sachen geben, z.B. Essen. Trinken, Musik und sicherlich auch Freude. Wie das im Detail aussehen wird, planen wir noch – ihr erfahrt dann auf dem Weg davon. Aber jedenfalls streicht euch den Tag in selbstgewählten auffälligen Farben im Kalender an!
Neue Sachen
Ziemlich viele Neuigkeiten: Hummus. Kokos-Praliné-Schokolade. Schokolierte Espressobohnen von Vivani. Zitronenkekse. Schokominzkekse. Gute-Laune-Früchtetee. Sahnesteif. Maiswaffeln. Snäckebrot gelaugt mit Brezelsalz. Nussmüsli ohne Rosinen. Pita-Brot – schmeckt *piep*-lecker aufgebacken mit Salat drin, sagt Berit voller verständlicher Begeisterung. Tandoori-Gourmetpastete. Classic-Brühe von Naturata. Bei den Weinen ein neuer feiner Monastrell/Syrah von Tertuglia aus dem preiswerten Bereich. Ein neuer Schaumwein für den besonderen Anlass: Cremant d’Alsace – der Kenner weiss: bevor du einen nicht ganz so teuren Champagner kaufst, nimm lieber einen guten Cremant! Mineralwasser Wittenseer still (nach medium und classic ist die Familie damit komplett).

Es haben uns verlassen: Spargel, Erdbeeren, Moormöhren, Knollensellerie. Zitrusfrüchte werden nach und nach nicht mehr aus Europa, sondern aus Übersee kommen. Die eine oder andere Übersee-Apfelsorte wird die wenigen noch verfügbaren deutschen Sorten ergänzen. Ananas gibt es in Zukunft nicht mehr von Dole, denn Dole ist doof – nachzulesen hier auf der Website.

 

So weit, so gut. Jetzt: Mach dich auf den Weg, Newsletter, gehe hinaus ins Internet und informiere die Menschen.

Schöne Sommertage und gute Laune wünschen

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

PS: Florian wird ab und an gefragt, ob er denn inzwischen eine Wohnung gefunden hat. Das ist nett. Hat er ja mal auch über diesen Newsletter-Weg versucht zu finden. Nun, er hat noch keine gefunden. Das ist nicht nett. Darum versucht er es gern nochmal: Für drei Erwachsene und drei Kinder sucht er im Einzelnen mindestens 4,5 Zimmer, und das irgendwo zwischen St.Pauli und Bahrenfeld. Bis 1500€ warm. Hinweise sind sowas von willkommen. Gern auch per Mail: florian@warenwirtschaften.de
Danke.

 

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Hamburg, am ersten Mai 2009

Ihr Menschen!
Habt ihr ordentlich reingetanzt? Es ist euch zu wünschen.
Es folgt ein Newsletter.

Gemüseaufschreib-Anleitung
Es steht zwar schon so auf den Schildern bei den Waagen, aber zugegebenermaßen sind wir auch bisher eher lax damit gewesen, euch darum zu bitten. Ab jetzt ein bisschen weniger lax: Bitte schreibt die Gemüse, die nach Stückpreisen verkauft werden, mit auf eure Wiegezettel, dann müssen wir die Preise nicht umständlich aus unseren Listen raussuchen. Und, besonders wichtig: Bitte schreibt auf eure Gemüsezettel mit drauf, um was für ein Gemüse es sich handelt. Bei den Leuten, die das ohnehin schon machen, fallen uns immer wieder Fehler auf – Artikel mit Stückpreisen, die versehentlich ausgewogen werden, Artikel mit Kilopreisen, die pro Stück gekauft werden, Mitgliederpreise, die von Nichtmitgliedern aufgeschrieben werden usw. usf. Wenn nicht mit auf den Zetteln steht, was ihr kauft, sehen wir solche Fehler nicht oder nur noch sehr schwer, und dann zahlen wir drauf, und das wollen wir nicht, wegen BWL.

Sommerzu
Wie ihr ja wisst, schließen wir im Sommer für zwei Wochen. Die endgültigen Daten für unsere Sommer-Schließzeit stehen nun fest: Die warenwirtschaft macht vom 3.8. bis zum 16.8. die Luken dicht. Sagt es allen weiter!

Frühlingnichtzu
Falls ihr euch fragtet: Wie schon am Ostersamstag werden wir sowohl am 2. als auch am 22./23.5. ganz normal aufhaben.

Sonnencréme
Die EU empfiehlt was Neues für die Herstellung von Sonnenschutzmitteln, und insbesondere eine dieser Änderungen ist für den Naturkosmetik-Sektor so ungünstig, dass die meisten Hersteller aus dem Sonnencréme-Geschäft aussteigen:
Der Schutz vor langwelligen UVA-Strahlen soll künftig mindestens ein Drittel des Schutzes vor kurzwelligen UVB-Strahlen betragen. Bisher mußten die Sonnenschutzmittel nur 90% der UVA-Strahlen abweisen. Der UVA-Schutz muß also erhöht werden. Konventionell ist das einfach über den Einsatz von synthetischen UV-Filtern umszusetzen. Die BDIH-Richtlinie, nach der ein großer Teil der bei uns verkauften Naturkosmetik zertifiziert ist, untersagt diese Methode. Hier sind nur mineralische Pigmente für den Lichtschutz erlaubt. Sonnenschutzmittel mit sehr hohem LSF herzustellen und dabei nur mit Pigmenten auszukommen, ist daher für die Hersteller sehr aufwendig geworden – also hören viele damit auf (oder reagieren gar nicht auf die Empfehlung der EU, denn wie der Name schon sagt handelt es sich lediglich um eine Empfehlung, die nicht rechtlich bindend ist). Lavera hat zu dem bisher verwendeten Titandioxid nun zusätzlich das Zinkoxid als Lichtschutzfilter eingesetzt und erhöht den UVA-Schutz auf diese Weise. Bei uns in der warenwirtschaft wird es in Zukunft nur noch BDIH-zertiifizierte Sonnenschutz-Kosmetik von Lavera geben.

Leseware
Neuerdings verkaufen wir bei uns übern Tresen zwei Perlen des regionalen Pressewesens: „natürlich Hamburg“ – ein gut gemachtes Stadtmagazin, das sich um nachhaltiges Leben in der Region dreht, und das immer hübsche Altona Magazin. Kaufen kann man beide auch woanders, aber einmaligerweise gibt es sie bei uns für Mitglieder zum Mitgliederpreis, und der ist wie gewohnt wesentlich niedriger als anderswo.

Sauberstrom
Fragt ihr euch manchmal, ob ihr nicht mal zu einem ordentlichen Ökostromanbieter wechseln solltet? Fragt euch jetzt, und fragt euch mit Nachdruck, denn: Jetzt ist der nachweislich allerbeste Zeitpunkt dafür! Weil: Die warenwirtschaft ist soeben Partner der Ökostrom-Kampagne „Stromwechseln wirkt“ geworden. Auf deren Seite kann man allerlei dazu nachlesen, der Kern des Pudels ist der folgende: Wenn ihr mit den Formularen, die ihr bei uns an der Kasse kriegen könnt, zu naturstrom, Lichtblick, EWS oder Greenpeace Energy wechselt, bekommt ihr aus dem Kampagnentopf einenwarenwirtschafts-Einkaufsgutschein über 20 Euro. Das ist doch sehr freundlich von der Kampagne!

Frohe Kunde
Die Rampe! Sie ist da! Haben ja die meisten von euch wahrscheinlich schon gesehen. Es ist eine große Freude, an der Kasse zu stehen und den ganzen Tag dabei zuzuschauen, wie Sachen die Rampe rauf- und runterrollen.
Jetzt muss bloß noch der Handlauf angebracht werden, ist ja ein Klacks, kann sich nur um Monate handeln.
Das sollte jetzt irgendwie mit der Überschrift auf ein pfiffiges Wortspiel Richtung „Frohe Kunden“ hinauslaufen, aber das wäre ja wirklich zu blöd gewesen, wenn man es genau nimmt. Und wir sind gegen das Blöde und für das Gute.

Neue Sachen
Wir haben jetzt Tierfutter, und Sambal Hot (das ist eine sehr scharfe und sehr leckere Würzsauce, nicht zu verwechseln mit Sambal Olek, geht eher in die kreuzkümmelige Richtung, mhm!). Außerdem das von uns persönlich vorgekostete und für sehr gut befundene Yogi-Chai-Konzentrat im 1-Liter-Tetrapak – einfach 1:1 mit Milch mischen, heißmachen, schmeckt wie beim Inder. An der Schorlefront stehen Apfel-Grapefruit und Apfel-Waldbeere für euch neu im Regal, außerdem, fast ein bisschen widerwillig, die allüberall beworbene Bionade Quitte. Auf die Freunde des blauen Schimmels wartet der zwar hochpreisige, aber extrem leckere Blue Stilton in der Käsetheke.
Außerdem ist natürlich Spargel da, und falls ihr das hier noch rechzeitig zur Kenntnis nehmt: Morgen, am Samstag, ist er in großen Mengen und besonders guter Qualität zu einem sehr fairen Preis zu haben, weil wir unserem Großhandel beim Abtragen von Überschüssen helfen.
Zum Spargel empfiehlt unser international renommierter Weinexperte den Silvaner von Weinwerke oder auch den Rivaner Classic.

Und das, ihr Menschen, war’s wieder mal.
Schönen Mai,

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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Hamburg, im März 2009. Die Zeit vergeht ach so schnell…

Ihr alle!

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt : Wir haben seit Januar nicht mehr von uns hören lassen. Das ist natürlich sehr unhöflich. Allzuviel bahnbrechende Neuigkeiten gibt es zwar nicht – aber wäre doch gelacht, wenn wir so einen Newsletter nicht auch mit unbahnbrechenden Neuigkeiten gefüllt bekämen.

Qype (sprich: Kweip, vermutlich jedenfalls)
Findet ihr uns gut? Wollt ihr gerne Werbung für uns machen, ohne dafür groß die Finger krumm machen zu müssen? Sind die Antworten Ja und Ja, dann geht doch bitte hierhin und gebt eine Gutfind-Stimme für die warenwirtschaft ab, das kostet nur einen Klick (z.B. auf „Da war es toll“ oder auf „nützlich“ unter den einzelnen Beiträgen) und hat das Potential, uns ruckzuck in der ganzen Welt berühmt und geliebt zu machen. Spaß beiseite: Ein gutes Rating bei Qype kann wirklich sehr werbewirksam sein, ihr würdet uns damit einen großen Gefallen tun. Echt. Die ganz besonders Hilfsbereiten und Begeisterten können sogar einen Beitrag über uns schreiben, mit ein paar netten Worten – dafür muss man allerdings bei Qype einen Benutzeraccount anlegen oder bereits haben.

Saison
Dass wir bei unseren Obst- und Gemüseeinkäufen am liebsten regional und saisonal vorgehen, haben wir ja schon oft genug behauptet. Zu recht? Die Sache ist die: Die konsequente Umsetzung dieses guten Vorsatzes ist manchmal nicht möglich, manchmal betriebswirtschaftlich unklug und manchmal sogar nicht einmal sinnvoll. Es gibt Dinge, auf die man getrost verzichten kann und sollte, während sie gerade nicht in der Nähe wachsen. Andere – und das entscheiden wir nicht alleine, sondern auch ihr, durch die Sachen, die ihr kauft und nachfragt – müssen immer da sein, auch wenn man sie außerhalb der Saison von weit weg heranschaffen muss. Salate und Tomaten und die gerade ganz schwierigen Gurken zum Beispiel. Diese Produkte kommen zu dieser Jahreszeit ganz selbstverständlich aus den Mittelmeerländern. Andere Sachen aber haben so große Signalwirkung, dass es gleich auffällt, wenn sie zum falschen Zeitpunk in der Auslage liegen – wie letztens die Erdbeeren zum Beispiel. Die kamen auch aus Italien, haben aber eine Menge mehr Diskussionen ausgelöst, als es den Tomaten oder Salaten je in den Sinn gekommen wäre. Das passiert nicht zu unrecht, und es spricht ja eigentlich für das Nachhaltigkeitsbewusstsein unserer Kunden, wenn so etwas thematisiert wird.
Normalerweise ist unser Vorgehen so, nur die Dinge, die euch und uns wirklich unentbehrlich sind, außerhalb der Saison zu verkaufen. Zwar ist diese Unentbehrlichkeitsgrenze nicht natürlich gewachsen, sondern irgendwie Konvention und Gewohnheit – wer sagt, dass das Heranholen von (relativ leckeren) Erdbeeren im März verwerflicher und umweltfeindlicher ist als das Heranholen von (relativ wässrigen) italienischen Tomaten – aber irgendwo muss diese Grenze ja gezogen werden, und je enger, desto besser. Warum also Erdbeeren im März? Weil unser Großhandel, der uns in vielerlei Hinsicht immer wieder großartig entgegenkommt (daher vielleicht die Bezeichung „Großhandel“), sich mit seinen Erdbeeren verkalkuliert hatte und auf einem Berg Früchten festsaß. Also sind wir gebeten worden, ihnen für sehr wenig Geld ein paar abzunehmen, damit sie verkauft und gegessen werden können, anstatt in den Müll zu wandern. Das schien uns in diesem Moment das sinnvollere und nachhaltigere Vorgehen. So etwas kommt sehr selten vor – aber wenn ihr das nächste Mal etwas scheinbar völlig Unpassendes in der Auslage seht, und ihr wundert oder ärgert euch darüber, dann steckt vielleicht eine ähnliche Geschichte dahinter. Fragt uns nur – entweder wir erklären die Situation, oder wir stecken einen berechtigten Rüffel ein.
Und das noch ganz am Rande: Warum der in Plastik eingeschweißte Rucola anstelle der losen Wiegeware von vor ein paar Wochen? Weil wir den losen Rucola in rauen Mengen haben verfaulen sehen, und den abgepackten kauft ihr so nett…

Das Ostersortiment
ist da, denn es ist ja bald Ostern. Wir empfehlen das Marzipan – das war ja schon im Weihnachtssortiment toll. Ob da ein Zusammenhang besteht?

Achtung: Schließzeit!
Um es diesmal quasi noch früher als möglich anzukündigen: Wie an verschiedenen Stellen schon angemerkt wird der Laden im Sommer (in diesem und in allen anderen auch) für Renovierung und Instandsetzung und so für zwei Wochen schließen. Der Termin steht noch nicht hundertprozentig fest, aber ca. fünfundachtzigprozentig; Es werden mit ziemlicher Sicherheit die ersten beiden Augustwochen.

Gutscheine
Bei uns kann man jetzt Gutscheine erstehen, und zwar sowohl Warengutscheine in beliebiger Höhe als auch welche für unser beliebtes Produkt „Probemonat“ – ideal, wenn ihr wollt, dass jemand, der von selbst nicht darauf kommt, endlich mal ausprobieren kann, wie gut man sich als warenwirtschafts-Mitglied fühlt. Ist ein schöneres Ostergeschenk denkbar? Ja.
Aber trotzdem: Nicht schlecht.

Und überhaupt: Neue Sachen
Da gibt es allerlei. Da wären im Sektor „Kosmetik und Hygiene“ der lang gewünschte Rasierschaum, außerdem Granatapfelöl und – handcreme und ein Lavendelduschbad von Weleda. Die schon schmerzlich vermissten Topaz-Äpfel von Dierk Augustin sind jetzt doch nochmal für eine Weile wieder da. Offenbar ist da von tapferen Apfelbauern ein geheimnisvolles, vergessenes Lagerhaus ausgegraben worden, bis an den Rand gefüllt mit den leckeren roten Dingern, nie zuvor von eines Menschen Hand angerührt. Im Bereich Gekühltes gibt es jetzt eine leckere Vanillesoße, die ganz toll zur leckeren neuen roten Grütze passt – kann das noch ein Zufall sein? Außerdem die neuen Frühlings-Joghurtsorten von Söbbeke, und Cottage Cheese und Ziegenkäsecreme. In der Käsetheke ein paar Dinge für die Freunde der Nicht-Kuh: Ziegencaciotta und, wieder da, die Schafskäsen Le Brebis und Störtebecker, und ab nächste Woche Gouda mit Basilikum. Im Trockenbereich begrüßen wir die begehrte Bauck-Brownie-Backmischung – die ist glutenfrei und der KNALLER, wie man hört. Außerdem Flüssigwürze, also Maggi quasi, nur in Bio und leckerer. Und Papaya-Chili-Tomatensauße bei den Tomatenprodukten. Und Provamel Soya Dessert Schoko ohne Zucker. Und, soll TOTAL lecker sein: Yogi-Chai-Konzentrat zum Mit-Milch-mischen im 1l-Tetrapak, ab demnächst. Wir sind gespannt. Und zuletzt: Wir haben zwar schon ziemlich lange die bunten, gemischten Cherrytomaten, möchten aber nochmal darauf hinweisen, wieviel ARBEIT die uns machen, und wie TAPFER wir die immer sortieren und doch immer wieder bestellen, weil sie so lecker sind – insbesondere die runden gelben.

Palmöl
Palmöl ist kompliziert. In Asien werden Regenwälder abgeholzt, um Ölpalmen-Monokulturen anzupflanzen, und das Fett aus diesen Plantagen ist als weltweit billigstes Pflanzenfett in unglaublich vielen Lebensmitteln drin. Um nachzuhören, ob womöglich auch in unseren, haben wir bei den Herstellern nachgefragt und auch sonst recherchiert – wer einen Blick auf die Komplexitäten der Nachhaltigkeitsfrage werfen möchte, kann die Details in diesem Tagebucheintrag nachlesen.

Nachhaltigkeit bzw. deren Fehlen
Wer dagegen einen gröberen Überblick bekommen möchte, der die Details eher ausspart, dem sei das kleine, online guckbare Filmchen The Story of Stuff empfohlen – ein polemischer Rundumschlag, der im Grunde nicht viel Neues mitteilt, aber die großen Zusammenhänge der allgemeinen Un-Nachhaltigkeit auf beeindruckende Weise anschaulich macht. Auch wenn der Tonfall der Protagonistin mit ihrem eher sesamstraßig-missionarisch-pädagogischen Enthusiasmus sicherlich nicht allen gefallen wird, ist das Projekt den 22minütigen Blick wert.

Das Wetter
wird wieder gut! Wenn das nicht die beste Nachricht von allen ist.

Na, dafür, dass es wenig Neues gab, ist doch wieder Einiges zusammengekommen. Dank euch für Geduld und Interesse!
Und schönen Tag noch.

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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Hamburg, im Januar eines nagelneuen Jahres 2009

In neuer Frische! Voller Elan! Ihr auch? Das schaffen wir schon, dieses 2009. Das wird gut.

Geflügel
Dies ist keine gute Nachricht, aber leider so wichtig, dass sie gleich an den Anfang muss. Fortan werden wir kein Fleisch mehr von RoBert’s vertreiben – denn RoBert’s hat gepfuscht. Die Details könnt ihr hier in der taz nachlesen. In aller Kürze: Bei RoBert’s Zulieferer ist unerlaubterweise konventionelles Futter an die Tiere gegeben worden, und zwar im großen Stil. Damit hätte das Fleisch nicht als bio verkauft werden dürfen, und mit Bioland-Siegel schon gar nicht. So ein Ereignis kann man nur mit viel Mühe ins Optimistische wenden: Die Tatsache, dass es bemerkt wird, spricht dafür, dass die Kontrollen funktionieren. Trotzdem ist ein solcher Sturz natürlich nicht nur für euch ärgerlich, die guten Gewissens Bio-Preise für nicht hundertprozentige Bio-Ware bezahlt haben, sondern immer auch ein herber Schlag für eine Branche, in der jenseits der unentbehrlichen Kontrollen Glaubwürdigkeit und über langjährige Geschäftsbeziehungen aufgebautes Vertrauen eine große Rolle spielen.
Man kann in einer solchen Situation nichts anderes tun, als konsequent zu reagieren und die Karten auf den Tisch zu legen, was wir hiermit zu tun hoffen. Für euch bedeutet das, dass in der nächsten Zeit Geflügel schwieriger zu besorgen sein wird, bis der Bauckhof seine geplante Erweiterung in der Geflügelproduktion umgesetzt hat oder sich andere Quellen auftun.

Fernsehen
Viele von euch waren ja im Fernsehen und wissen das womöglich noch gar nicht. Schaut mal hier – wir haben es endlich geschafft, einen Mitschnitt des Beitrags über die warenwirtschaft in der NDR-Sendung „Markt“ in die Finger zu kriegen und ins Internet zu servieren. Leider haben wir an dem Filmtag alle nicht richtig lippensynchron gesprochen – das kommt ja immer wieder mal vor, je nach Windstärke und Lichteinfall.

Schließzeit
Nun hatten wir ja zwischen den Jahren an zwei ganzen und zwei halben Tagen, an denen andere Geschäfte vielleicht geöffnet hatten, nicht geöffnet. Hätten wir nicht geschlossen, dann hätten wir nicht nur unsere in Deutschland verstreuten Familien nicht so ohne Weiteres besuchen können, wir hätten außerdem zusätzlich unsere Inventur und die nötigen Renovierungsarbeiten an den Feiertagen oder nachts machen müssen – insofern waren wir sehr, sehr froh um einige zusammenhängende Tage, an denen wir nicht für euch an den Theken stehen mussten. Übrigens das erste mal, dass wir mehr als zwei Tage am Stück nicht arbeiten mussten, seitdem wir mit der Renovierung des Ladenlokals im April angefangen haben. Für den einen oder die andere von euch war es sicherlich unschön, zwischen den Jahren nicht bei uns einkaufen zu können, aber von vielen kam auch Zuspruch im Sinne von „Das habt ihr euch jetzt aber auch verdient“. Kritik hat es allerdings auch gegeben – freundliche und konstruktive (die wir uns immer gerne anhören), aber auch weniger freundliche. Und eine Kündigung. Für die schweigende Mehrheit, von der wir nicht wissen, ob und wieviel Verständnis für die Schließung da ist, nochmal ein paar Worte:
Wir wollen uns hier jetzt sicherlich nicht als wer weiß was für Gutmenschen verkaufen – aber wir glauben, dass unser Laden eine Menge mehr auf die Kunden zugeht und mehr Blicke hinter die Kulissen zulässt, als das andere Läden tun. Bei aller Wertschätzung des Servicegedankens war uns aber auch immer wichtig, dass unsere Arbeit uns nicht nur finanziell einigermaßen über Wasser hält, sondern uns auch die Freiräume lässt, einem gesunden Sozialleben nachzugehen. Die warenwirtschaft behält sich vor, insgesamt drei Wochen im Jahr für Instandsetzungsarbeiten und Ähnliches zu schließen – eben damit solche Dinge nicht als Überstunden gemacht werden müssen, aber auch, damit diejenigen von uns, die das möchten, auch mal gemeinsam Urlaub machen können. Die Mitgliederbeiträge sind aufs ganze Jahr gerechnet; ein Monat, in den solche Schließzeiten fallen, kann deshalb nicht weniger kosten als jeder andere. Das ist nichts, was wir uns jetzt aus den Fingern saugen, sondern steht so in den Geschäftsbedingungen, die jedes Mitglied unterschreibt.
Wir haben alle Kommunikationskanäle genutzt, die uns eingefallen sind, um die Schließzeit rechtzeitig und mehrfach anzukündigen – Website, Newsletter, Aushänge. Es tut uns leid, wenn die Schließung scheinbar manch einen von euch trotzdem überrumpelt hat. Beim nächsten Mal machen wir es möglichst noch deutlicher. Aber auf die insgesamt drei geschlossenen Wochen im Jahr werden wir nicht verzichten können und wollen.

Rampe
Ein seeehr altes Thema. Und so richtig etwas Neues zu sagen gibt es dazu eigentlich auch nicht. Dies nur als Hinweis, dass wir weiterhin daran arbeiten: Bisher haben wir keine erschwingliche und zugleich rundum runde Variante finden können und sind drauf und dran, uns für eine erschwingliche und nicht ganz so runde zu entscheiden, die dann zumindest für die Kinderwagenfahrenden eine Erleicherung bringen wird. Es gilt bloß noch, ein letztes Angebot abzuwarten, und dann wird sich auch wirklich was tun. Seit mindestens Mai letzten Jahres krebsen wir um diese Rampengeschichte herum und suchen und diskutieren uns blöde… Hätte keiner gedacht, dass in dieser ganzen Firmengründungs-Angelegenheit ausgerechnet das der anstrengendste Punkt werden würde.

Zahlen
Die Zahlen sind gut! Obwohl wir Umsätze und Mitgliederzahlen deutlich jenseits unserer Planungen hatten, ist ein paar Monate lang wesentlich weniger Geld hängengeblieben als geplant – wir hatten das auf unsere übereifrigen Sortimentserweiterungen zurückgeführt und da, wie ihr euch erinnert, erstmal gebremst. Und siehe: Mit einem mal stimmt alles mit dem Plan überein, offenbar haben wir in der Entwicklung unseres Geschäftsmodells keinen groben Fehler gemacht. Mit der jetzigen knappen Besetzung – fünf Kollektivmitglieder, die für sehr wenig Geld sehr viel arbeiten, plus eine Aushilfe – brauchen wir noch etwa 75 Mitglieder mehr, um einigermaßen kostendeckend funktionieren zu können. Das ist überschaubar – zwar hat die Mitgliederzahl den Dezember über stagniert (wie in der Branche allgemein üblich, versichern uns unsere Freunde von den anderen Mitgliederläden), aber inzwischen werden wir wieder mehr. Und wenn es dann noch ein paar mehr werden – das Ziel liegt nach wie vor irgendwo zwischen 500 und 600 – können wir womöglich irgendwann anfangen, unsere Schulden zu tilgen, an Altersvorsorge zu denken und uns selber ein bisschen mehr Stundenlohn zu gönnen. Goldene Zeiten…

Neue Sachen
An neuen Sachen bloß Käse. Aber leckeren: Manchego Picao, Pecorino Romano, Le Montsurais (fettarmer Brie) und bald endlich Schafsfrischkäse mit und ohne Kräuter (Moorhexe). Ach ja, und es gibt endlich wieder leckere Mangos, die verkaufen wir dann auch gerne. Kent heißt die Sorte, ihr kennt sie vom letzten Jahr. Sie kommt aus Peru und schmeckt gut.

Und noch eine Privatangelegenheit
Florian und seine Mitbewohner suchern schon lange und dringend eine neue Wohnung. Insgesamt sind sie drei Erwachsene und drei Kinder. Damit brauchen sie also eine große Wohnung mit mindestens 5 Zimmern. Oder zwei benachbarte Wohnungen. Für nicht mehr als 1500 € warm. Im Bereich Ottensen, Altona, St. Pauli, Bahrenfeld. Das ist natürlich nicht einfach, und daher scheut er sich auch nicht, euch um freundliche Hinweise zu bitten, wenn ihr was wisst. Und dankt schon jetzt.

 

Schönen Tag noch,
Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

warenwirtschaft.