warenwirtschschaft newsletter_38

Hamburg, nachts, im ausgehenden im Januar 2013

Liebes Ladenvolk,

im neuen Jahr begrüßen wir euch fröhlich mit der Nachricht: Alles wird teurer!
Aber das kennt man ja schon, das wirft ja heutzutage niemanden mehr um, und sicher bleiben wir alle gutgelaunt, und in der Regel ist es ja für eine gute Sache.

Des Huhnes Bruder
Ihr werdet höchstwahrscheinlich bemerkt haben, dass zu Beginn des neuen Jahres unsere Eier vorübergehend einen beträchtlichen Preissprung nach oben gemacht hatten. Ihr werdet euch hoffentlich gedacht haben, dass das sicher seinen Grund hat – wenn ja, danken wir für euer Vertrauen und bestätigen hiermit: Ihr hattet recht. Seit dem 1.1.2013 läuft die sogenannte „Bruderhahn-Initiative“ beim Bauckhof, der Arpshof ist ab Anfang März mit der neuen Hühnerherde dabei, ab dann werden unsere Eier auch dauerhaft auf diesem gehobenen Preisniveau liegen.

Was man wissen muss, um diese Kampagne gut zu finden: Die Hühner, die eure Eier legen, und die, die auf euren Teller kommen, sind sehr unterschiedliche Tiere. Die leistungsorientierten Züchtungsmaßnahmen der Vergangenheit haben dafür gesorgt, dass es heute eine Sorte Huhn gibt, die sehr gut darin ist, Eier zu legen, und eine andere, die ordentlich Fleisch produziert. Alte Hühnerrassen, die beides ganz gut konnten, sind schon vor Beginn der Bio-Bewegung weitestgehend verschwunden und werden nur hier und da noch von einigen Liebhabern gehalten.

Die traurige Konsequenz davon, auf die man leicht kommt, wenn man einmal drüber nachdenkt, aber irgendwie denkt man in der Regel nicht genug nach: Jedes Jahr werden sämtliche Brüder der 34 Millionen Legehennen, die in Deutschland tätig sind, nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet – Hähne legen keine Eier, und Hähne einer auf Eierlegen optimierten Hühnerrasse produzieren nicht genug Fleisch, als dass sie jemand als Brathuhn essen wollte. 34 Millionen Küken, jedes Jahr, für nichts.
Das Problem ist schon lange bekannt. Im Laufe des letzten Jahres haben sich nun einige Hühnerhalter und Vertriebsunternehmen aus der Bio-Branche zusammengetan, um daran mit sofortiger Wirkung etwas zu ändern.

Das bedeutet ein weiteres Qualitätssiegel, auf dass der Verbraucher achten sollte (jaja, von den Dingern gibt es eigentlich schon zu viele, aber dieses hier ist wichtig!): Das BID-Siegel. Bei Eiern mit diesem Siegel ist garantiert, dass die männlichen Legehühner nicht mehr getötet, sondern mit aufgezogen werden, in artgerechter Haltung nach den sehr strengen Demeter- und Bioland-Richtlininen.

Die Kosten, die dabei entstehen, können die Hühnerhalter alleine nicht stemmen, dafür ist die Preiserhöhung nötig, für die der Verbraucher allerdings sicher sein kann, dass diese sogenannten „4 Cent für die Ethik“ ausschließlich für die Aufzucht der Bruderhähne verwendet werden.
Langfristig ist das Ziel der Initiative die Züchtung einer Hühnerrasse, bei der sowohl die Vermarktung von Fleisch als auch die von Eiern wirtschaftlich und ethisch tragbar wird, aber gewöhnen wir uns schonmal an den Gedanken:

Wer sich von dem Übeln der Massentierhaltung verabschieden möchte (was immer leicht gesagt ist) und nicht das Zeug zum Veganer hat, wird in Kauf nehmen müssen, dass er für seine Tierprodukte mehr Geld, und zwar deutlich mehr Geld wird bezahlen müssen, alles andere wäre Zauberei, und die gibt es nur im Märchen, und vielleicht bei diesem David Copperfield in den Neunizgern (was macht der eigentlich heuzutage?).

Auch das Café will Geld verdienen
Und nun noch eine Preiserhöhung, die mal nicht auf die Kappe unserer Zulieferer geht, sondern auf unsere eigene: Nach über vier Jahren haben wir die Preise im Café ein wenig angehoben. In dieser Zeit sind sämtliche Zutaten, aus denen wir unsere Sachen zubereiten, deutlich teurer geworden, insbesondere der Kaffee, und wir haben lange versäumt, darauf zu reagieren.

Irgendwie schade, nicht mehr supergünstig zu sein, aber im Ottenser Vergleich stehen wir immer noch deutlich am unteren Ende des Preissprektrums, so kommt hoffentlich was dabei raus, das für beide Seiten fair ist.

Biometrische Gemüsezettel
Manchmal finden wir abends beim Putzen um und bei den Waagen verwaiste Gemüsezettel über beträchtliche Beträge, und dann raufen wir uns die Haare, rollen mit den Augen und rotieren wie Mühlräder vor Zorn, Frust, Trauer und Erschütterung. Sicherlich vergisst die niemand mit Absicht, aber für uns ist das dann trotzdem verlorenes Geld, denn man weiß ja nie, wer’s war.

In enger Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, Google, der GEZ und der Schufa haben wir deshalb ein Verfahren entwickelt, das den User des jeweiligen Gemüsezettels für uns klarer identifizierbar macht: Super wäre, wenn ihr eure Mitgliedsnummer auf die Zettel schreiben könntet. Zum einen können wir euch dann im Fall des Falles gnadenlos nachstellen, zum anderen hat man die Nummer dann gleich an der Kasse parat und kann loskassieren. Win win.

Die Neue
Und jetzt mal eine Nachricht über ein Ereignis, das nix mit teuer oder billig zu tun hat, sondern mit schön. Seit Januar im Boot, möchten wir euch hiermit offiziell unsere vorübergehende Neue vorstellen: Arina übernimmt für ein halbes Jahr die Ladenstunden von Nico, der seit ein paar Tagen in Elternzeit ist (und dort nachts am Computer sitzt und Newsletter schreibt, die gute Seele, das ist ja rührend!).

Arina ist eine Kundin der ersten Stunde (sie hat noch eine der legendären 11er-Nummern, von denen Andere nur im ehrfürchtigen Flüsterton sprechen) und ist hinterm Tresen ebenso freundlich und sympathisch, wie sie es davor immer gewesen ist. Hoffentlich macht sie ihre Sache nicht zu gut, denn Nico möchte sich trotz der Freude an seiner neuen Aufgabe weiterhin bitteschön im Laden unentbehrlich fühlen.

Die Alte
Sehr schade: Unsere potentielle sechste Kraft Louisa hat sich dagegen entschieden, ihr Sechstkraftpotential auszuschöpfen. Wir waren naiverweise davon ausgegangen, dass man nur jemanden finden muss, den man gern mögen kann und der Rest sich dann von selbst ergibt (und wir mögen uns gegenseitig ganz wunderbar). Dummerweise müssen einem aber offenbar (wer hätte das gedacht) die Arbeit selbst, die Stadt und noch zwei drei andere Sachen zusätzlich richtig gut passen, bevor man Lust hat, sich auf lange Sicht in ein Kollektiv einzuheiraten, und dafür reicht es leider nicht. Louisa bleibt noch ein paar Monate bei uns und zieht dann weiter; beim Gernemögen allerdings bleiben wir unbefristet.

Ein Datum
Als eines der am besten organisierten Unternehmen Norddeutschlands haben wir schon jetzt festgelegt, wann wir in diesem Jahr für die Sommerschließzeit die Türen zumachen. Nämlich: Vom 8. bis zum 21.7. Wer sich das jetzt schon vermerken mag, weil er ähnlich gut organisiert ist, soll das tun.

Ein Hinweis
Echte Raritäten: Die unveröffentlichten und nie fertiggestellten Kinospots der warenwirtschaft – jetzt für Kenner online an diesem geheimen Ort.

Neue Produkte

von Sommer:

  • (Knabber-) Gebäck: Pane Picco Asia und Sesam-Schwarzkümmel; Dinkel-Snacks Natur und Kräuter der Provence, Dinkel-Cantuccini, Dinkel Cookies Schokolade-Mandel

von Zwergenwiese:

  • streich’s drauf Arrabitom und Papayango
  • Gelees: Holunderblüte, Rote Johannisbeere

Glutenfreie Produkte von der Hammer Mühle:

  • Mehl-Mix und n Back-Mix für Körnerbrot
  • Florentiner und Baumkuchen
  • Waffelröllchen und – Blättchen in Zartbitterschokolade
  • es gäbe noch Cerealien und Aufbackgebäck zu bestellen – bitte die gute Berit bei Bedarf ansprechen

weiterhin

  • von deRit: Shortbread

sowie

  • 2 neue Pesti, klassisch rosso und verde von einem guten Familienbetrieb in Demeterqualität

von Rapunzel:

  • Kokosöl – lecker für asiatisch kochen, und man höre und staune: 1A gegen trockene Hände
  • Pepperoncini-Créme, gegrillte Paprika in Lake, Nuss-Mix geröstet und gesalzen

Außerdem:

  • Hirse- und Hirseflocken aus dem Spreewald, und damit quasi fast regional.
  • Bananenchips honeydipped von Bode

von Naturata:

  • weiße Chocolat Reismilch
Die Kosmetikabteilung meldet:
  • Die neue Birkenserie von Urtekram
  • Neue Haarpflegeprodukte von Lavera
  • noch mehr Auswahl von khadi-produkten
  • Den Rest wie immer vergessen

Das soll es dann erstmal wieder für eine Weile gewesen sein.
Es ziehen die Hüte und wünschen schallend und im Chor ein schönes neues Jahr:

Anne, Berit, Florian, Louisa, Nico und Reuli


warenwirtschaft.
Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

warenwirtschaft newsletter 37

Hamburg, im November 2012

Verehrtes Publikum – hier ein Brief zur freien Verfügung, während der Herbst prasselnd an die Fenster klopft und des Jahres Haupt sich traurig neigt. Das ist Poesie, Poesie gerät bei wenig Licht häufig ein bisschen trübsinnig.

Aber genug davon, es folgt ein bunter Blumenstrauß von Geschichten, die das Leben schrieb.

Susannengang

 Wie das so ist mit den 400-Euro-Stellen – das macht niemand für ewig. Unsere Aushilfe Susanne, die lange bei uns an der Kasse ihre Frau gestanden hat, zieht weiter nach anderswo, wir wünschen ihr dort alles Gute und hoffen, sie kommt hin und wieder auf eine Suppe vorbei. Stattdessen haben wir Kolja angestellt, der schon jetzt fast alle Brote beim Namen nennen kann. Kolja wird noch eingearbeitet, manchmal ist er vielleicht nicht so schnell an der Kasse wie z.B. dieser Teufelskerl Nico mit seinen magischen Fingern („Fingers“ nannte man ihn damals während seiner Teilnahme am großen „Kampf der Kassierer“ in Brooklyn ’72), aber er macht sich sehr gut, bald werdet ihr den Unterschied gar nicht mehr bemerken. Also, fast gar nicht. Also, ob er sich einen eigenen Kassierer-Kampfnamen verdienen wird, steht natürlich noch in den Sternen. Aber naja.

Leserwahl Schrot & Korn

Welcher Bioladen ist eigentlich der beste? Na? Welcher? Welcher?

Die alljährliche Schrot&Korn-Leserwahl läuft noch bis zum 11. Dezember. Wir waren da bisher immer recht erfolgreich dabei und sitzen bequem auf einem himmelhohen Haufen Medaillen, aber das EIGENTLICH Interessante an der Wahl ist nicht der Triumph, nein.

Schrot&Korn leitet eine detaillierte Auswertung eurer Stimmen und Anmerkungen an uns weiter, das ist für uns eine sehr aufschlussreiche Momentaufnahme davon, was ihr alle so von der warenwirtschaft denkt, was euch gefällt und was ihr euch anders wünscht. Also macht doch bitte alle mit, ihr tut nicht nur uns einen Gefallen damit, sondern könnt sogar das eine oder andere gewinnen. Wählen könnt ihr mit den Postkarten, die ihr auf dem Kassentresen findet, oder ganz modern online unter diesem Link.

Weihnachtszu

Schließzeit – jucheh! Also, nehmt das bitte nicht persönlich. Aber ist schon schön, wenn man den Laden mal für ein paar Tage zumachen kann. Traditionell schließen wir zwischen Weihnacht und Neujahr, dieses Jahr setzen wir wegen der Lage der Feiertage noch einen drauf und bleiben auch Heiligabend geschlossen.

Wir hatten bisher am 24. immer bis 12 Uhr geöffnet, und das war kein schlechter Tag, weil ruhig und beschaulich und irgendwie festlich gestimmt, aber so richtig viele Leute kamen da nie zum Einkaufen. Insofern hoffen wir, dass sich niemand allzu sehr vor den Kopf gestoßen fühlt, wenn wir dieses Jahr einen Tag früher zu unseren Familien fahren, aber im Austausch am Samstag, den 22.12. zwei Stunden länger zur Verfügung stehen, nämlich bis 16 Uhr.

Es gilt die schon vielfach wiederholte Maxime: Kauft soviel wie möglich so früh wie möglich, wenn ihr euch so wenig wie möglich mit einem überfüllten Laden stressen wollt. Erfahrungsgemäß wird es in den letzten Tagen vor der Schließung sehr, sehr wild bei uns zugehen (also, eher ein anstrengendes wild als ein aufregendes und sehenswertes wild), und je weniger ihr auf den letzten Drücker unbedingt noch bei uns besorgen müsst, desto besser.

Wie üblich werden wir kurz vor der Schließzeit den Frischwarenbestand allmählich runterfahren, damit uns nicht so viel verdirbt – es schadet also nichts, uns bescheid zusagen, wenn ihr auf jeden Fall am 22.12. noch ein Kilo Feldsalat braucht oder so.

Am 1.1. ist Neujahr, am 2.1. ist Inventur – am Donnerstag, dem 3.1., machen wir dann wieder auf.

Nochmal aufs Wesentliche reduiert: Die warenwirtschaft ist vom 23.12.2012 bis zum 2.1.2013 geschlossen.

Weihnachtsfleisch

Ebenfalls dem Themenbereich „Festliches“ zugehörig: Die diesjährige Weihnachtsfleisch-Order. Heute haben wir die Listen und Daten von unseren Lieferanten bekommen. Wir werden euch Geflügel vom Bauckhof in der Lüneburger Heide und vom Hof Mühlenberg bei Bremerhaven besorgen können. Wie auch beim letzten Mal ist ordentliches Fleisch von ordentlich gehaltenen Tieren kein unendlich verfügbares und hundertprozentig planbares Industrieprodukt, insbesondere Gänse- und Ententeile sind knapp. Aber wir sind zuversichtlich; in den letzten Jahren haben wir eigentlich immer alles Gewollte besorgen können. Die Bestell-Listen liegen ab sofort im Laden aus und hängen hier im Internet, der letzte Termin für die reguläre Bestellung ist der 5.12, geliefert wird am Freitag, dem 21. – und von den Bestellern wird dann bitte auch direkt am Freitag abgeholt, wir können den ganzen Vogelkram nämlich nur mit Mühe und Not bei uns lagern.

Mitgliederstop

So, und jetzt der Klopper – wir sind so gut wie voll! Bumm. Wir haben so ewig viel drüber nachgedacht und geredet und wieder geredet, ob und wann und wie es diesen Punkt geben wird, und ob man sich ein Mitgliederstop überhaupt erlauben darf, dass es uns ein Bedürfnis ist, unsere Gründe dafür hier quasi panoramisch auszubreiten – vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen. Für die, die nur an baren Fakten interessiert sind: Wir werden bei 650 Mitgliedern eine Warteliste für Neuzugänge einrichten, weil in unseren Augen die Kapazitäten des Ladens, wie wir ihn gerne haben, ausgeschöpft sind. Derzeit haben wir knapp 640.

Alle anderen machen es sich bequem und lesen bitte weiter.

Uns ist in den letzten Monaten immer bewusster geworden, dass der Stress im Laden nicht noch mehr werden sollte, wenn man ernsthaft drüber nachdenkt, womöglich bis ins hohe Alter in der warenwirtschaft an der Kasse zu stehen. Denn man will ja nicht verfrüht zum Krückstock greifen müssen, dafür ist im hohen Alter selbst noch genug Zeit.

Die Warenmengen, die uns mit jeder Bestellung in den Laden geschoben werden, haben inzwischen ein solches Ausmaß angenommen, dass kaum noch mehr in unsere Lager passt; zu Hochzeiten rangieren wir mit einem Dutzend Rollwagen in unserem kleinen Keller, mehr davon geht beim besten Willen nicht – ganz zu schweigen davon, dass wir mit dem Auspacken und Nachräumen kaum noch hinterherkommen.

Es ist also auch eine infrastrukurelle Grenze, an die wir hier stoßen: Die warenwirtschaft hat eben nur soundsoviel Quadratmeter, und die sind irgendwann voll.

Mit den personellen Grenzen sieht es nicht viel anders aus: Außer dem Laden läuft auch das Café wie geschmiert (was gut ist) und macht entsprechend viel Arbeit (was logisch ist, aber halt irgendwie bewältigt werden muss), so dass die Zeiten, zu denen wir nur zu zweit vor Ort sind, bei uns sehr unbeliebt geworden sind – man kommt einfach nicht so richtig hinterher, eigentlich wäre es schon jetzt nötig, alle Schichten zu dritt zu besetzen, und selbst dann kommt man meist ganz gut ins Schwitzen.

Und da wir mit der aktuellen Besetzung nach oben nicht mehr viel Luft haben – mehr Stunden, schneller laufen, höher stapeln etc. – und die Besetzung nicht unbegrenzt wachsen soll, damit wir als Kollektiv so überschaubar, persönlich, miteinander freundlich, konsens- und bewegungsfähig bleiben, wie wir sind, möchten wir an dieser Stelle erstmal halt sagen, bevor es für uns (oder euch) zu anstrengend und unschön wird.

Also: Halt.

Dass Wachstum um jeden Preis nicht so unser Ding ist, war uns schon länger klar – natürlich ist mehr Geld eine schöne Sache, aber ein Privatleben und weniger Arbeit und ein familiärer Umgang auf Augenhöhe mit einer überschaubaren, eng verbandelten Mitarbeiter- und Kundschaft auch.

Bloß was genau man wann zu tun hat, um dieses empfindliche Gleichgewicht zu erreichen und zu halten, überlegen und diskutieren wir schon wirklich lange.

Nun ist aber zumindest eine wesentliche Entscheidung in dieser Hinsicht gefallen: Bei 650 Mitgliedern ist vorerst Schluss mit Wachsen.

Nicht, weil wir inzwischen reich und faul geworden wären. Natürlich ist das Geld, das der Laden abwirft, immer mehr geworden, sonst wäre das Projekt ja ein Reinfall. Ab Anfang nächsten Jahres sollte für uns alle ein Gehalt rauskommen, über das man sich wirklich nicht mehr zu grämen braucht, sonst würden wir uns einen solchen Entschluss auch gar nicht erlauben können. Aber zum Porsche Cayenne (Biodiesel, Naturkautschukreifen, vegane Kuntstledersitzbezüge, klar) fehlt uns noch ein bisschen was.

Trotzdem ist das Mitgliederstop keine Notlösung und bestimmt kein Grund zum Jammern. Für uns ist das alles unterm Strich auch und vor allem eines: Ein Grund zum Anstoßen.

Gut, im Laufe der Zeit haben die Meilensteine nach jeder Neukalkulation immer ein bisschen gewechselt, aber 650 ist auf jeden Fall mal einer gewesen, und nun ist er so gut wie erreicht, und er ist der vorerst letzte – wir sind also am Ziel und können uns vielleicht sogar ein bisschen auf den Lorbeeren ausruhen.

Also: Hoch die Tassen! Der Laden, unser Baby, ist fertig, und das schon im Alter von nicht einmal fünf Jahren. Das sollen die Babys anderer Leute mal nachmachen, nach allem, was man so in der NEON liest, kommen die ja heutzutage nichtmal mit 30 Jahren so richtig aus.

Ein paar Plätze gibt es übrigens noch – wenn ihr also von entscheidungsschwachen Freunden und Bekannten umgeben sein, die „eigentlich ja schon ganz lange auf jeden Fall“ bei uns eintreten wollen, dann legt ihnen nahe, dass jetzt ein guter Zeitpunkt dafür wäre. Ansonsten müssen sie auf die Warteliste (was im Zweifelsfall auch kein Weltuntergang ist – wir haben durchaus einige Fluktuation in der Mitgliederschaft, da werden jeden Monat ein paar Leute nachrücken können).

Wieder online,

das noch als Letztes, ist unsere Internetseite. Wir haben einen technischen Patzer zum Anlass genommen, das Internet-Gesicht der warenwirtschaft generalzuüberholen, und wie vieles andere auch hat das wesentlich länger gedauert als gedacht. Details müssen noch nachjustiert werden, aber ab jetzt gibts da wieder allerlei anzuklicken, und Mittagesser können tagesaktuell unser Suppenangebot nachlesen, und schön bunt ist das Ganze auch.

 Neue Produkte

  • Noch mehr Produkte von Khadi, der ayurvedischen Kosmetikreihe
  • Neue Söbbeke Herbst-Joghurts in allerlei obskuren Geschmacksrichtungen (Preiselbeere-Hagebutte, Brombeer-Vanille, Aloe Vera-Rinderhack etc.)
  • Holy Holunderblütensirup
  • Peanutbutter creamy
  • Tomaten-Rosmarin-Dressing von Emils
  • Mandel-Tonka-Stick, schweinelecker
  • Mandel-Tonka-Schokolade, ebenso.
  • Vollmilch-und Zartbitterkuvertüre HIH – dünner und besser zu schmelzen.
  • Antipasto della nonna, nach einem wunderbaren Rezept von irgend’ner netten italienischen Oma
  • und auch von Rapunzel versuchsweise fest im Sortiment: Basmatireis im Stoffsack.
  • ebenso im Sack: Carnaroli-Reis
  • Erdmandeln gemahlen und geröstet
  • Original Rapunzel Müsli in klein und groß
  • Frühstücksbrei Hildegard und Basen-Balance
  • glutenfreie Fruchtriegel von LUBS: Heidelbeere, Aronia und Maracuja
  • schwedisches Knäckebrot: Hallbröd und Barkbröd von Allos
  • von Naturata: Limette-Minze Chutney
  • von Bauck: Leinsaat geschrotet
  • FruchtGelee Schwarze Johannisbeere, Himbeere, Apfel und Quitte von Zwergenwiese
  • neuer Zuwachs in der Now-Limonaden-Familie: Grapefruit und Green Herbs
  • Osoti bietet ziemlich begrenzt ein feines Olivenöl an, das im gleichen Anbaugebiet gewonnen wird, aus dem eben auch die bei uns (und also auch offenbar bei Euch) überaus beliebten Osoti-Weine stammen.
  • der besondere Wein zur Weihnachtszeit 2012: Mas Igneus FA 206 aus dem Priorat. Sehr hübsch da, im Priorat, haben wir kürzlich gehört. Und der Wein ist, ohne jetzt mit önologischem Vokabular um sich zu werfen, seinen höheren Preis wert.
  • dunkles Hefeweißbier: das Lammsbräu Schwarze.
  • saisonale Säfte von Voelkel: Brombeer-Vanille und Sanddornkräfte sowie Holunder-Aronia-Sirup.
  • und natürlich gibt es die heißzumachenden Säfte, Weine und Punsche wieder.

und, wie könnte es anders sein: Das Weihnachtssortiment, denn bald ist Weihnachten. Nicht zu übersehen am Kassentresen, viele tolle Sachen, besonders hervorzuheben die exzellenten Elisenlebkucken aus Bremen, der exzellente Marzipankram und das mindestens ebenso exzellente Nougat, mit Liebe von Hand vom Klotz geschnitten und ausgewogen von uns für euch.

 

Und das, meine Damen und Herren, war’s. Wir hoffen, es hat allen gefallen, oder wenigstens der Hälfte von allen, das wäre doch schon eine gute Quote.

Wir sagen gute Nacht,

Anne, Berit, Florian, Louisa, Nico und Reuli

 

warenwirtschaft.

warenwirtschaft newsletter 36

warenwirtschaft

Hamburg, im Sommer 2012, unter großem Baulärm

Hallo,

dieses Schreiben nur, um euch wissen zu lassen, dass bei uns alles rund läuft wie bisher.

Macht’s gut,

 

Anne, Berit, Florian, Louisa, Nico und Reuli.

PS:
Man muss immer, immer das Positive sehen. Immer. Hier also das Positive: Dank des infernalischen Kraches, den die Abrissmenschen hinterm Haus verursachen, während sie mit mehreren Dutzend Presslufthammern irgendwelche Dinge abreißen, wie es ihre Aufgabe ist, traut sich kaum ein Kunde in den Laden, und ich kann in aller Seelenruhe hinterm Cafétresen stehen und den lange fälligen Newsletter anfangen.

Die wenigen Kunden, die trotzdem kommen, schauen erschrocken drein, kaufen mit dreifacher Geschwindigkeit ein und verständigen sich brüllend, aber freundlich mt uns.

So oder so, sicher geht das irgendwann vorbei, auch die fleißigsten Abrissarbeiter machen irgendwann mal Feierabend von ihren Abrissarbeiten. Danke, dass Ihr trotzdem kommt!

 

PS 2: Bionade. Fliegt raus! Zack. Das ehemalige Bio-Pionier-Getränk, damals noch aus der Hand eines echten alteingesessenen Familienunternehmens, ist, wenn man so will, vom Erfolg verdorben worden:

Schrittweise von Dr. Oetker angeeignet und seit Beginn des Jahres nach dem unfriedlichen Ausscheiden der Gründerfamilie ganz in der Hand des Großkonzerns, ist Bionade nicht mehr so richtig ein Produkt, das zu uns passt. Bei dem begrenzten Verkaufsplatz, den wir haben, stellen wir uns lieber Limos von kleineren, konsequenteren, greifbareren Herstellern in die Regale, zum Beispiel Bios. Die haben zwar zugegebenermaßen anfangs ziemlich von Bionade abgekupfert, kommen aber ohne Zucker aus, sind mit Bioland-Qualität statt bloß EG-Bio zertifiziert, schmecken mindestens genauso gut (finden wir), und die Hersteller gehören sich selber und nicht irgendeinem undurchsichtigen Riesenkonzernkonglomerat.

Oder aber LemonAid, unseres Erachtens die leckerste Zitronenlimo, die auf dem Markt zu haben ist. Die kommt zwar nicht ohne Zucker aus, lässt sich den aber nicht nur Bio- sondern auch FairTrade-zertifizieren, und alle anderen Zutaten auch. Soweit wir wissen die einzige durchgängig faire Limo, die es gibt.

PS 3: Fest. Kann man da noch guten Gewissens von einer Geburtstagsfeier reden? Ein bisschen spät. Wir sind ja schon lange vier. Aber dieses Jahr hatten wir derartigen Schwierigkeiten mit der Terminfindung, dass es diesmal der Oktober werden muss. Das ist noch lange hin, und die Hoffnung ist natürlich klein, dass sich das irgendjemand jetzt schon merkt – aber wir wollten es schonmal erwähnt haben:

Die warenwirtschaft wird am Samstag, dem 27. Oktober ihren vierten Geburtstag feiern.

Weil die Parties, die wir bisher an unseren Jahrestagen ausgerichtet haben, zwar immer nett, aber nie so rauschend waren, wie sie es hätten sein müssen, um den getriebenen Aufwand zu rechtfertigen, haben wir uns diesmal wieder ein bisschen was Anderes überlegt: Es gibt ein kleines Konzert, und zwar ein klassisches, ganz gediegen, mit Streichern von Rang, das wird sicher toll. Und nachdem beim letzten Mal die Lesungen gut angekommen sind, werden wir wohl in der Richtung auf wieder was machen. Also ein ganz kulturell hochwertiger Abend. Wir lassen euch Genaueres wissen, wenn wir Genaueres wissen.

PS 4: Wegmarke erreicht. Nachdem die Mitgliederzahlen jetzt einige Monate lang knapp drunter stagnierten, haben wir soeben die 600 überschritten und werden quasi täglich mehr. Toll. Im Laden ist viel los, und wir fangen wieder mal an, zaghaft über Wartelisten für Neumitglieder und Ähnliches zu diskutieren.

PS 5: Samenfest. Was glaubt ihr, wieviele der Öbste und Gemüsen, die man täglich so isst, im Stande sind, sich ganz normal fortzupflanzen wie wir Menschen? Also, soll heißen, technisch nicht ganz genauso wie wir Menschen, aber auf natürliche Weise fortzupflanzen eben.

Vermutlich würde man als Laie erstmal selbstverständlich davon ausgehen, dass das alle können und das normal so ist.

Gut, die umständliche Einleitung lässt es schon vermuten: Dem ist nicht so, und zwar ganz und gar nicht. Die allermeisten Gemüsesorten, die heutzutage auf dem Markt zu kriegen sind, sind steril, sogenannte Hybride, im Labor gezüchtet – auch im Biobereich. Die Produzenten kaufen und säen jedes Jahr neue Samen. Das ist das Ergebnis einer langen Züchtungsentwicklung, in der Sorten von Saatgutunternehmen zum einen auf Optik und Ertrag hin optimiert und zum anderen so umgebaut wurden, dass jedes Jahr aufs neue Geld von den Bauern und Gärtnern an diese Unternehmen fließen muss.

Und das läuft schon so lange und so gründlich so, dass die ursprünglichen Sorten oft nur noch von irgendwelchen Liebhabern auf abgelegenen Kleinsthöfen kultiviert werden oder gar ganz und völlig verschwunden sind. In erschreckend vielen Fällen sind wir den Hybriden alternativlos ausgeliefert, und es ist ein großes Ereignis, wenn man irgendwo in der Welt noch eine Handvoll Körner einer alten Maissorte findet, die vielleicht für die Vermehrung geeignet ist und in einem langwierigen Prozess wieder auf eine marktfähige Menge gebracht werden kann.

Es existiert ein Copyright auf diese Hybridsorten. Nicht nur das Saatgut selbst, sondern auch der zugehörige „Bauplan“ gehört also den Konzernen, es sind geschützte Marken wie Coca-Cola oder so, nur halt als Broccoli. In etwa so, als würde ein Anwalt an meiner Tür klingeln und mich abmahnen, weil ich eine Pappel in meinem Garten habe – „Pappeln“, würde er sagen, „gehören leider Monsanto, junger Mann, und wo immer eine Pappel wächst, möchte Monsanto verdienen. Sie kommen jetzt ins Gefängnis“.
„Achwas“, würde ich denken, „das kommt mir aber merkwürdig vor.“ Und: „Junger Mann, hat er gesagt – er wollte mir wohl schmeicheln.“

Seit ein paar Jahren, und das ist, wo wir eigentlich mit dieser Geschichte hinwollen, gibt es jedenfalls in der Biobranche einige Züchter, die sich mit wirklich großer Hingabe der Wiederherstellung vermehrungsfähiger Sorten widmen – zum Beispiel in der Gärtnerei auf dem Gut Wulfsdorf ganz bei uns in der Nähe, einem (Achtung, Trendsprache) Hotspot biodynamischer Saatgutforschung, von dem wir auch immer wieder Gemüse im Regal haben.

In dieser Sache muss man dem Demeter-Verband mit dem Verein kultursaat e.V. eine große Pionierrolle bescheinigen, aber inzwischen haben auch die Bioland-Leute mit saatgut e.V. einen Verein gegründet, dem es um die Rückzüchtung und den Schutz der Sorten vor kommerziellen Interessen geht.

Beide Vereine sagen: Die Grundlagen unsere Ernährung dürfen niemandem gehören, sie sind Allgemeingut, ihre Privatisierung ist falsch und unangemessen und macht uns abhängig von Leuten, von denen wir nicht abhängig sein wollen. Da könnte man ja auch ein Patent auf Atemluft anmelden, oder gar, so absurd das klingt, Trinkwasser zu privatisieren versuchen…

Also wird unter großen Mühen rück- und neugezüchtet, und dann ist nach jahrelanger Arbeit eine solche samenfeste Sorte fertig – und wird der Allgemeinheit zum freien Gebrauch zur Verfügung gestellt. Hier ist viel Idealismus im Spiel, und der Aufwand, der dort getrieben wird, wird nicht mal annähernd durch das eine oder andere Fördergeld gedeckt.

Häufig sind die Erträge dieser samenfesten Sorten geringer als die der Hybriden, und das schlägt sich nicht selten auch im Preis der Ware nieder – aber in den meisten Fällen sind sie geschmacklich der rein auf Äußerlichkeiten getrimmten Hybride haushoch überlegen und deswegen nicht nur aus ideellen Gründen ihr Geld wert.

Und jetzt die Kurve ins Praktische: Auch die Produzenten in unserer Region bieten immer mehr samenfeste Sorten an, und wir kaufen immer mehr davon für euch ein. Da das Thema hybrid versus samenfest aber in der Öffentlichkeit trotz seiner Tragweite immer noch kaum eine Rolle spielt, merkt ihr das womöglich gar nicht. Und deswegen, Überraschung, haben wir diesen sehr langen Text geschrieben!

Samenfestes Gemüse ist auf den Schildern mit dem naheliegenden Kürzel „SF“ ausgewiesen. Samenfest ist zum Beispiel die Möhrensorte „Rodelika“, die ihr haufenweise bei uns kauft (außer im Moment, die Lager sind leer und die neuen Rodelikas noch nicht erntefähig). Die macht geschmacklich wirklich deutlich mehr her als das meiste andere auf dem Markt. Die Züchtung der Rodelika hat übrigens zwölf Jahre gedauert und 600 000 Euro verschlungen.
Außerdem ist alles samenfest, was vom Arpshof kommt – ohnehin Ware, die meist an Frische und Qualität kaum zu überbieten ist. Und auch zum Beispiel der Rote-Bete-Saft von Völkel. Und sonst noch Einiges mehr.

PS 6: Neue Produkte. Die warenwirtschaft schläft nicht und hat schon wieder einen ganzen Haufen neuen Kram in ihre Regale geworfen, damit ihr ihn wieder rauszerrt, denn das ist der Kreislauf des Lebens.

Getränke:

  • Bier aus dem Süden des Landes: Bayern (Viva Bavaria Festbier) und vor allem Franken (Weißenoher Classic Export), beide gut, wie sich das bei Bieren aus dem Süden auch gehört.
  • Apfel-Cider aus dem Süden der Elbe: Elbler mit mehr (Flut – 5,5%, damit herber) und weniger (Ebbe – 2,5%, damit süßer) Alkohol. Von einem kleinen Hamburger Anbieter, aus altländer Bioäpfeln. Eine gute, nette Sache. Hier bitte beachten: obwohl die Flaschen vielleicht fast so aussehen, sind es KEINE Pfandflaschen! Das macht bei der kleinen produzierten Menge von elbler leider noch keinen Sinn…
  • Wein aus dem Süden Amerikas: Nuevo Mundo weiss (Sauvignon, frisch und leicht) und rot (Carmenere, dunkel und herb)
  • Holy Seven Holunderblütenlikör: im Norden produziert und so schmackhaft, dass man den Alkohol kaum bemerkt. Bis es zu spät ist.
  • BioZisch Mate – herb und sehr gut so. Manche von uns finden es – darf man das schreiben? – besser als den konventionellen Mitbewerber… Außerdem BioZisch nature energy – klingt doof, und ob man das gut finden muss, dass jetzt auch Voelkel versucht, auf den Zug der trendy Aufputsch-Energydrinks mit gewollt schmissigen Namen aufzuspringen, sei mal dahingestellt. Aber: Das Zeug schmeckt einfach lecker, ingwerig mit einer aufwendigen Kräutermischung und Guaraná, „nature energy“ hin oder her.
  • neue Limonaden von Now: Red Berry, White Bitter, Fresh Lemon – und natürlich keine Bionade mehr, pfui, Bionade!
  • Voelkel Bio-Family Maracuja, ein günstiger Exotensaft in der Literflasche
  • Naturtrüber Voelkel-Apfelsaft in der Literflasche mit Demeter-Zertifikat – eine ganze Ecke kostspieliger als der aus Streuobst (den wir natürlich auch weiterhin anbieten), aber eben Demeter.

Käse:

  • kräftiger und leckerer Bergkäse von der Allgäuer Sennerei Moosbach unter dem treffenden Label „oyfach guat“ (das spricht man, wie man es schreibt) in verschiedenen Varianten: Älplerkäse, Hornkäse, Demeter Bergkäse, Alpenglüher mit Pfeffer… einfach mal fragen, anschauen, probieren. Wegen der zwischenhändlerfreien Direkt-Belieferung aus dem Süden erstaunlich günstig, ebenfalls wegen der Direkt-Belieferung allerdings keine auch nur annähernd lückenlose Verfügbarkeit bei uns – es kommt, was kommt, und was weg ist, ist weg, denn auch das ist der Kreislauf des Lebens.

Kühlregal

  • Sahne-Kefir in den neuen Varianten Mango-Vanille und Rote Grütze – sehr lecker dank feiner Fruchtmischung und, sind wir doch mal ehrlich, dem mehr an Fett. Mhmmm… Fett!
  • Biowerk Hummus mit Chili – hier wird mit Schärfe nicht gegeizt, macht sich sehr gut auf Fladenbrot

Kosmetikecke

  • Khadi Produkte mit ayurvedischen Rezepten, von der Gesichtsmaske bis zum Haaröl.
  • Ein kleines Sortiment an Schminke von Logona, klein, weil sich unsere Kunden dafür wenig interessieren, die sind eben auch so schon so schön.
  • 2 Seifen, die nach alten Rezepten hergestellt werden, zum einen Olivenseife, zum anderen Aleppo-Seife. Scheinen gut zu sein, verkaufen sich wie geschnitten Brot
  • Und neu, Spülschwämme und Kupferlappen, voll in Bio.

anderes:

  • Halva von Allos… viel zu lecker. Im Joghurt zum Beispiel. Oder aus der Hand.

 

PS 7: Verabschiedung. Das soll es dann auch gewesen sein. Ist ja auch, wieder einmal, mehr als genug.
Einen schönen Restsommer euch allen, und man sieht sich.

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

warenwirtschaft.

warenwirtschaft newsletter 35

warenwirtschaft

Hamburg, im Mai 2012

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

herzlich willkommen zu DEM Newsletter des Frühlings 2012. Wir nennen ihn „Nr. 35“, und er ist einzigartig und kostbar und kommt in den frühlingskompatiblen Farben weiß, schwarz und ein bisschen grün.

Und jahreszeitlich angemessen besteht er fast ausschließlich aus guten, erdigen, fruchtbaren und von der güldenen Abendsonne beschienenen Qualitätsneuigkeiten. (Gülden ist ebenfalls eine Farbe aus dem frühlingskompatiblen Spektrum, sie ist ein bisschen so ähnlich wie golden, aber noch sehr viel schöner.)

NEUIGKEIT EINS:
Die größte und wichtigste aus dem bunten Strauß: Im Mai ist eine kleine Revolution passiert. Kein linker Kollektiv-Sozialistenhaufen ohne hin und wieder eine ordentliche Revolution!

Nämlich: Wir sind erweitert worden, und zwar durch Louisa, eine alte Freundin aus den Marburger Tagen unserer Marburger vier Fünftel. Vielleicht habt ihr sie schon gesehen, sie steht manchmal an der Kasse und ist in etwa so groß.

Louisa steigt mit einer vollen Stelle und, wie es sich im Kollektiv gehört, als Mitinhaberin bei uns ein. Mit sechs Chefs werden wir den Ladenalltag deutlich leichter stemmen können als bisher: Weniger Last auf mehr Schultern, bessere Besetzungen – und ein Kopf und ein Herz mehr, das hat noch niemandem geschadet.

Da man eine solche Entscheidung natürlich nicht leichtfertig und von heute auf morgen trifft, passiert das Ganze erstmal für eine Weile zur Probe, bis wir uns genug aneinander gewöhnt haben. Aber wir sind zuversichtlich und guter Dinge und freuen uns sehr über die Veränderung.

Im Zuge dieser Neuerung hat uns Anna, die seit Dezember Aushilfe bei uns war, leider verlassen – nicht, weil wir uns gegenseitig nicht gefallen hätten, ihre Stelle war von vornherein zugunsten der Kollektiverweiterung befristet. Wir haben gerne mit ihr gearbeitet und danken ihr sehr für ihre Hilfe.

Ein Kollektiv funktioniert bekanntermaßen nach dem Grundsatz, dass der Arbeitsplatz all denjenigen gehören soll, die dort arbeiten, und den erfüllen wir zugegebenermaßen nur teilweise. Ein gestrenger Gutachter (Marx vielleicht? Hat der Zeit für Gutachten?) könnte uns diesen Titel absprechen, weil wir Aushilfen beschäftigen, zu denen wir zwar freundlich sind, die aber nicht dasselbe Mitbestimmungsrecht haben wie wir.

Wir sind da nicht ganz so dogmatisch, weil wir glauben, dass nicht jeder Lust auf die Verantwortung, Verbindlichkeit und Stundenlast hat, die ein solches Mitbestimmungsrecht mit sich bringt. Trotzdem war es immer unser Anliegen, möglichst wenig Chef anderer Leute zu sein und möglichst viel der anfallenden Arbeit in unserem Laden selber zu machen – alle kriegen dasselbe Geld, alle tragen dieselbe Verantwortung, alle dürfen mitreden, alle putzen das Klo.

Jetzt, wo eine sechste volle Stelle, eine Chefstelle also, organisatorisch nötig und finanziell einigermaßen machbar geworden ist, geben wir dieser Arbeitskraft den Vorzug gegenüber dem Aushilfs-Angestelltenverhältnis und reduzieren die Zahl unserer 400-Euro-Angestellten von dreieinhalb auf zweieinhalb. Anna kommt aber weiter zum Einkaufen, und das hoffentlich gerne.

NEUIGKEIT ZWEI:
Eine Terminsache, denn es geht um Donnerstag, den 31.5.: Können eure Kinder etwa noch nicht selbständig ihre Fahrräder reparieren? Das ist ja total unverantwortlich! Es wird jedenfalls Zeit, dass sie es lernen. Knut, seines Zeichens Kunde bei uns, beflissener Fahrradfahrer und sehr freundlicher Mann, bietet aus lauter Freundlichkeit (er nennt es einen Anfall von Altruismus) einen kostenlosen Kinder-Fahrrad-Reparatur-Workshop bei uns auf der Terrasse an, und zwar in zwei Gruppen von zwei bis acht Kindern ab acht Jahren, von 15 bis 16:30 und von 16:30 bis 18:00. Bis jetzt (Stand gestern Nachmittag) sind noch sage und schreibe gar keine Anmeldungen eingegangen – wäre doch schade um so eine nette Idee, wenn es nicht stattfände. Meldet euch irgendwie bei uns (Email oder Telefon oder in echt), oder greift euch direkt Knuts Telefonnummer von den Aushängen im Laden, wenn ihr euer Kind anmelden wollt. Anmelden ist jedenfalls obligatorisch – wenn sich niemand meldet, wird Knut mit seiner Ausrüstung verständlicherweise gar nicht erst anrücken wollen.

NEUIGKEIT DREI:
Wie man hört, ist wieder irgendwas mit Fußball – Anlass genug für uns, in der Hinsicht eventmäßig aufzutrumpfen, dass es nur so eine Art hat. Mit:

Dem Warenwirtschaftsfussballtippen für den guten Zweck!

Wir wurden vereinzelt gefragt, ob es den wieder eine Tipprunde der warenwirtschaft zur EM gibt. Die Antwort ist: es gibt. Letztes Mal gab es sage und schreibe 38 Mittippende, damals immerhin rund 10% unserer Mitglieder. Viva con Agua hat sich über die Spende gefreut, der Titelverteidiger rayista ist, wie man hört, schon scharf auf die Titelverteidigung, und das ist ja auch sein Job. Als denn.

Im Einzelnen läuft es so: Ihr tragt bei uns an der Kasse Eure email-Adresse und Euren Namen in eine Liste ein und zahlt eine Teilnahmegebühr von 5€ in den Tipptopf, um Spende und Gewinn zu finanzieren. Wir schicken Euch dann alsbald den Link zu unserer Tipprunde bei kicktipp.de. Dort meldet Ihr Euch an („Mitglied werden“) und tragt Eure Tipps ein („Tippabgabe“). Das ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, fangt also nicht zu spät damit an! Und bitte denkt selbst daran, rechtzeitig Eure Tipps für die Finalrunden abzugeben, sonst gehen Euch Eure Punkte verloren. Vergesst auch die Zusatzfragen nicht, die geben nochmal schön Extrapunkte.

Ja, und dann könnt Ihr selbst bei kicktipp den Punktestand verfolgen („Tippübersicht“).

Am Ende dann wird der Tipptopf zur Hälfte an die drei besten Tipperinnen und Tipper ausgeschüttet: 25% für den Ersten, 15% für den Zweiten, 10% für den Dritten. Und die andere Hälfte des Geldes wird für den guten Zweckgespendet. Diesmal ist das Amnesty International – angesichts der Diskussionen um die Zustände in der Ukraine ist eine durch die EM erwirtschaftete Investition in die internationale Menschenrechtsarbeit sicher eine gute Sache. Damit in der Ukraine und möglichst auch anderswo menschenrechtsmäßig alles gut wird, muss das natürlich eine stattliche Investition werden, daher bitten wir euch um zahlreiche und enthusiastische Teilnahme.

Und sonst noch Fussball und warenwirtschaft: 

Leider finden ja kaum EM-Spiele während der Öffnungszeiten unseres Ladens statt. Daher wird das mit demFernsehen auf der Terrasse ein kurzes Vergnügen. Wir wollen auf jeden Fall mal einen Versuch starten zumEröffnungsspiel am 8.6., 18.00 Uhr. Ab 19.00 wird der Laden dann geschlossen sein, aber die Terrasse läuft mit Kaltgetränken im Angebot weiter bis Spielschluss. Dazu seien alle Bildchensammler animiert, doppelte Bildchen zum Tauschen mitzubringen!

Wichtig: Weil das Ganze den Ladenschluss und die dazugehörigen Aufräumarbeiten betrifft, wird Fussballschauen nur auf der Terrasse, also nur bei entsprechendem Wetter möglich sein. Bei Regen wird die EM abgesagt – starker Tobak für hunderttausende Fans in aller Welt, aber unser Feierabend ist unser Feierabend, da beißt die Maus keinen Faden ab.

NEUIGKEIT VIER:
Die für April angekündigte Haussanierungs-Baustelle geht jetzt mit der handelsüblichen Verzögerung scheinbar tatsächlich los. Rechnet bald mit der Ankunft des Gerüstes auf unserer Terrasse, und behaltet im Hinterkopf, dass sobald hinter dem Haus gewerkelt wird auch für eine Weile ärgerlicherweise keine Kundenparkplätze zur Verfügung stehen werden.

NEUIGKEIT FÜNF:
Club-Mate-Flaschen sind keine Pfandflaschen. Nur für den Fall, dass derjenige Mensch mitliest, der uns die immer ins Pfandregal sortiert. Und falls die anderen Menschen, die uns auch immer so den einen oder anderen Unsinn ins Pfandregal sortieren, auch mitlesen, noch der Hinweis: Flaschen, die keine Pfandflaschen sind, äh, sind keine Pfandflaschen. Bitte achtet auf dieses Zeichen, denn alles andere bedeutet, dass wir regelmäßig mit eurem Nicht-Pfand-Altglas zum Altglascontainer laufen müssen. Und außerdem wäre es selbstverständlich schön, wenn ihr uns nur die Pfandflaschen mitbringt, die wir selber auch verkaufen, denn sonst werden wir sie nicht los. Es gilt die Parole: Obacht!

NEUIGKEIT SECHS:
Außerdem möchten wir noch einmal, wie auch im vorangegangenen und im nächsten und vielleicht auch im übernächsten Newsletter, die alljährliche Sommerschließzeit ankündigen. Um ganz sicher zu gehen.
Wir schließen vom 9.7. bis 22.7.!

NEUIGKEIT SIEBEN:
Ein Veranstaltungshinweis. Am Sonntag, dem 3.6. lohnt sich ab 10 Uhr ein Besuch auf dem Spritzenplatz.

NEUIGKEIT ACHT:
Was wir neu im Regal haben. Da wären diverse Formen von Hering in der Kühlung, traditionell mit kleinen Kuttern und Stellnetzen in der Ostsee gefischt. Außerdem saisongemaß mariniertes Grillfleisch in verschiedenen Geschmäckern. Weiterhin Schrozberg-Demeter-Joghurts im Glas, Söbbeke Cappucino-Milch und Lassi Himbeer von Andechser.
Baumkuchen, Florentiner und ihre Freunde machen wärmeschmelzbedingt eine Sommerpause.
Darüberhinaus sagt Anne, man sollte wegen vieler neuer Sachen „in der Kosmetikecke mal schön die Augen offenhalten“.
Wieder da ist der Rotwein (Merlot) im handlichen 3-Liter-Karton. Für’s Segeln sagt man. Ich bin mir sicher, da fallen einem auch andere Anlässe ein. Und neu: Unser absoluter Topseller (sagt man so ganz nüchtern im Fachhandel) Rioja Osoti hat sich mal als Rosado zurecht gemacht. Probieren!
Nicht zu übersehen sind natürlich die Neuerungen im Obstgemüse-Sektor, denn es ist ja jetzt Frühling: Soeben sind die ersten regionalen Erdbeeren eingetroffen, Steinfrüchte aus Südeuropa schmecken schon richtig nach was, Salate sind eh schon alle von hier, und sicher gibts auch bald neue Kartoffeln aus der Region.

Und das war es dann auch. Es verabschieden sich bis auf weiteres und grüßen erstmals zu sechst: Eure Bio-Heinis

 

Anne, Berit, Florian, Nico, Reuli und, ja, ab jetzt auch Louisa natürlich.

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

warenwirtschaft.

warenwirtschaft newsletter 34

warenwirtschaft

 

Hamburg, im April 2012

Mitgliedschaft! Sonstige Mitleser! So geht es nicht!

Das Internet lügt nicht, und heute sagt es mir in schonungsloser Ehrlichkeit, dass der letzte Newsletter vier Monate zurückliegt. Das ist zu lang. Manch einer mag denken, es gebe uns nicht mehr. Stimmt aber nicht! Hier sind wir, und es geht uns gut, und wir haben und hatten immer total interessante Sachen zu erzählen, wir hatten bloß keine Zeit oder so.

Nach einem erstaunlich großen Ansturm neuer Mitglieder in den ersten Monaten des Jahres hat sich die Situation inzwischen wieder etwas beruhigt. Wir sind eine Weile aufgeregt im Kreis gerannt, haben uns die Haare gerauft und die Hände gerungen und uns im Rausche gefragt, ob wir wohl bald eine Warteliste einrichten müssen. Jetzt sind wir wieder etwas entspannter: Mit gut 580 Mitgliedern und derzeit wieder etwa fünf bis zehn Neuzugängen im Monat sind wir der Lage noch gut gewachsen.

Nicht zuletzt, weil… wir jetzt eine dritte Gemüsewaage haben! Ja, es ist kaum zu glauben, was heutzutage alles möglich ist. Ihr findet sie an der Stirnseite des Gemüseregals, sie ist ein Versuch, die Schlangen, die sich zu Stoßzeiten an den Waagen bilden, etwas abzumildern.

Die Warteliste bleibt nichtsdestotrotz weiter ein Thema, das wir diskutieren (Ob? Wann? Warum?), aber für die nächsten Monate können wir sicher sagen, dass unsere Türen für alle Neuen offen bleiben werden.

Themenwechsel. Andere gute Nachrichten! Die Ergebnisse der Schrot&Korn-Leserwahl 2012 haben uns erreicht, und wir haben unsere Spitzenposition der letzten zwei Jahre ein weiteres Mal verteidigt:

Ein dritter Platz in der Kategorie „Gesamteindruck“, und ein erster im Bereich „Preis/Leistung“. Das verdanken wir natürlich nicht ausschließlich der Tatsache, dass wir ehrfurchtgebietend gute Arbeit machen, sondern auch, und vielleicht sogar vor allem, denen von euch, die für uns gestimmt haben. Vielen Dank dafür!

Wenn man das ganze Lob liest, fällt es schwer, das Ego nicht allzu sehr anschwellen zulassen. Ach, warum auch nicht, sieht ja keiner, und ein bisschen stolz sein ist ja sicher keine Schande. Ich lebe in einem Altbau mit hoher Decke, für Ego ist noch Platz.

Natürlich gab es auch ein paar Rückmeldungen zu Verbesserungen, die ihr euch wünscht – und ja, die lesen wir auch! Diesmal sind die Anregungen sehr divers ausgefallen, am ehesten sticht noch der Wunsch nach längeren Öffnungszeiten heraus, der auch in den Leserwahlen der letzten Jahre schon Thema war.

Wer sich für die Frage interessiert, warum wir in absehbarer Zeit den Laden nicht länger öffnen werden, kann einen Blick auf den Newsletter zum Thema im letzten Jahr werfen, dieser hier ist ja auch so schon wieder mal lang genug. Nach den anderen Anliegen können uns ihre Besitzer gerne persönlich fragen, wenn sie Lust haben – hier darauf einzugehen, würde den Rahmen sprengen, seid aber versichert, dass wir alles gelesen haben und in Ruhe bedenken.

Ein weiteres großes Ding kommt in diesem Jahr auf uns zu: Das Haus wird saniert. Das wird schon lange Zeit, das Gebäude ist eine energietechnische Katastrophe, und besonders hübsch ist es ja auch nicht. Die Erneuerung der Fassade verspricht gewaltige Energieeinsparungen, und schöner wird es auch werden. Wir als Laden werden davon nicht so sehr profitieren wie die privaten Mieter – unsere Fenster sind schon gut, wir haben ja unsere eigene kleine Sanierung mit der Gründen des Ladens gemacht – aber die Baustelle und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten tragen wir natürlich mit. Insgesamt ist der Umbau jedenfalls eine gute Sache.

Man hat uns glaubwürdig zugesichert, dass die Beeinträchtigungen unseres Ladenbetriebes so klein wie irgend möglich gehalten werden, aber ganz ohne wird es nicht gehen. Wir bitten euch daher jetzt schonmal, euch darauf einzustellen: Ab Mitte April wird vermutlich für den größten Teil des Sommers ein Gerüst auf unserer Terrasse stehen, und hin und wieder wird es sicherlich auch laut werden. Kommt trotzdem! Danach wird alles NOCH besser.

Die Kosmetikdiskussion muss unbedingt mit rein, hat Anne gesagt. Hier also die Kosmetikdiskussion: Wir beziehen unsere Kosmetikartikel von einem Bio-Lebensmittelgroßhändler. Die Pflege eines Kosmetiksortiments ist relativ aufwendig: Es ist teuer, das Lager bestückt zu halten, der Verkauf ist beratungsintensiver als der der meisten anderen Waren, die dieser Lieferant auf Lager hat, und erfodert spezielle Schulungen, und wegen der Hochpreisigkeit der Artikel geht gleich viel Geld über Bord, wenn mal eine Charge zu lange im Lager steht und das Haltbarkeitsdatum überschreitet.

Leider hat der Lieferant nun festgestellt, dass das Kosmetiksortiment nicht so gut läuft, wie es müsste, um diesen Aufwand und dieses Risiko zu rechtfertigen, listet daher nach und nach viele Kosmetikhersteller aus und reduziert das Sortiment auf einige wenige, besonders gut verkäufliche Stammmarken. Daher der Schwund an Kosmetikmarken auch in unseren Regalen, auf den einige von euch uns schon angesprochen haben.

Der Hintergrund: Die meisten anderen Läden bestellen ihrem Kosmetikkram nicht bei ihren Lebensmittellieferanten, sondern bei spezialisierten Kosmetikgroßhändlern, die mit mehr Auswahl und mehr Knowhow ausgestattet sind. Wir haben diese Möglichkeit nicht, weil die Kosmetikgroßhändler auf Druck der „edleren“ Hersteller in ihrer Produktpalette sämtlich die Zusammenarbeit mit Mitgliederläden verweigern – die Hersteller fürchten um Imageverlust, wenn ihre Produkte in solchen Läden „unter Preis“ verkauft werden. Wir finden, das ist etwas kurz gedacht – aber leider ändert das nichts an der Lage. Wenn ihr bestimmte Produkte von bestimmten Marken braucht, werdet ihr also in Zukunft zunehmend zur Konkurrenz gehen müssen.

Noch ein Osterpunkt: Wir haben dieses Jahr nur eine Handvoll weiße Eier bekommen und werden auch vor Ostern keine mehr kriegen – die sind in der Bio-Branche ein knappes Gut. Offenbar empfinden Kunden in der Regel braune Eier als irgendwie mehr Bio, und auf der Produzentenseite geht die Bauernweisheit, dass Braun-Ei-Hühner robuster und weniger krankheitsanfällig sind als ihre Weiß-Ei-Verwandten. Das führt dazu, dass das Weiß-Ei-Huhn allmählich „weggezüchtet“ wird, und in der Regel fragt auch niemand nach ihm, dem armen Ding. Außer zu Ostern halt, und dann ist die Verzweiflung groß. Was will man machen?

Eine ganz kurze Terminankündigung: Der Termin für unsere alljährliche Sommerschließzeit steht fest. Nur, damit wir es schonmal gesagt haben: Wir schließen 2012 vom 9. bis zum 22. Juli. Seid gewarnt!

Und noch eine, diese nicht in eigener Sache: Als Gegenveranstaltung zu den Vattenfall-Lesetagen (die vielleicht nicht Greenwashing im eigentlichen Sinne sind, aber irgendein Washing auf jeden Fall) gibt es vom 10. bis 18. April auch 2012 wieder „Lesen ohne Atomstrom“ – allerdings in wesentlich größeren Maßstab als letztes Jahr. Es gibt ein beachtliches Programm auf vielen schönen Bühnen, mit vielen namhaften Autoren, für ganz wenig Geld, nämlich gar keins.

Zu guter letzt die beliebte Sparte „neue Produkte“:

  • Spaghetti Semola extra dünn
  • Torchiette Semola
  • Peanut-Riegel
  • Müsli Snack Schoko
  • Vollkornwaffeln in Schoko und Vanille
  • Die ganz hübsch verpackten, sehr schmackhaften, in Hamburg handgemachten Dattelpralinen von Teufelswerk&Engelsgabe, ohne Zucker, trotzdem süß.
  • Von Zwergenwiese die neuen Aufstriche mit dem unorginellen Namen „Streich’s drauf“ – ziemlich lecker, in den umso originelleren Geschmacksrichtungen Sendi, Mepfel, Bruschesto und Papucchini.
  • Hafer-Cookies, ganz fein.
  • WIEDER DA: der sortenreine Apfelsaft in den reinen Sorten Holsteiner Cox, Topaz und Cox-Orange, dazu Apfel-Birnensaft (80% Holsteiner Cox und 20% Bürgermeister Birne)
  • Frühlings-/Sommersäfte: Heimischer Multi (Birne mit Mirabelle und Sanddorn) sowie Rote Bete/Apfel/Aronia – beide sehr lecker
  • Frühlings-/Sommersirup: Rhabarber
  • In der BioZisch-Familie gibt’s auch Neues: Pink Grapefruit und Quitte.
  • Neue Weine: Vom süditalienischen Valle dell’Asso, von dem wir schon länger den sehr leckeren Negramaro haben, gibt es neben Primitivo und Galtina Chardonnay auch einen Rosato
  • Zu Ostern topaktuell: Eierlikör! Und noch mehr harten Alkohol? Rum gibt’s jetzt auch.
  • Herr Reulecke meldet die Ankunft eines Frischkäses „Luftige Landkräuter oder so“.
  • weiterhin neu in der Kühlung: Quark „Vier Jahreszeiten“
  • Joghurt „Deutsche Obstbauern“ im Becher, Birne-Stachelbeer und Pflaume
  • Trinkjoghurt Mango-Vanille
  • Wheaty Vegan Curry
  • sehr schöne Leberwurst im Glas vom Arpshof
  • Außerdem meldet Herr Reulecke: Die sehr leckeren vegetarischen Aufstriche und Salate im Becher von biowerk Feinkost sind in den Fleischkühlschrank umgezogen. Das ist natürlich für die Vegetarier unter euch nicht so schön und tut uns leid – aber der Fleischkühlschrank ist ein paar Grad kälter, und das tut der Haltbarkeit der Dinger messbar gut.

 

Soweit, so gut. Bleibt noch eins: Der Wunsch, dass ihr alle schöne Ostern habt, keine Eier überseht, den Hasen gut behandelt, die Zeitumstellung verkraftet und dem Frühling fröhlich ins Auge seht.

Es grüßen wie eh und je

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

warenwirtschaft.

warenwirtschaft newsletter 33

warenwirtschaft

 

Hamburg, im November 2011

Herbstliche Hamburger aller Couleur!

Da hat es doch tatsächlich jemand gewagt, im Laden vor ein paar Tagen „In der Weihnachtsbäckerei“ zu pfeifen. Ein paar Takte nur, aber das hat genügt. Mit Grausen erinnere ich mich daran, dass ich nach letztem Weihnachten noch Monate gebraucht habe, diesen furchtbaren Ohrwurm loszuwerden. Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch. Bis Mitte März in meinem Kopf. Und jetzt wieder von vorne. Das ist die düstere Seite des schönen Festes. Aber es gibt ja auch Gutes: Zum Beispiel sind die tollen Elisenlebkuchen aus Bremen wieder da, flankiert von den ganzen anderen leckeren Sachen, und Ende November, fast schon im Advent, muss man ja wohl kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn man den Kram isst. Also esst! Ein dringender Punkt: Wir sind diesmal spät dran mit einem Wahlaufruf – in zwei Wochen (am 8.12.) endet die diesjährige Schrot&Korn-Leserwahl der besten Bioläden 2012. Nachdem wir in den Vorjahren da so schöne Ergebnisse eingefahren haben, wünschen wir uns dieses Jahr mindestens noch schönere. Eure Stimmen abgegeben könnt ihr entweder altmodisch mit den Postkarten, die bei uns auf dem Kassentresen stehen, oder supermodern im Internet, unter diesem Link. Das dauert bloß zwei Minuten und ist in vielerlei Hinsicht toll: Wir kriegen einen guten Überblick und schöne Statistiken und können daraus sehen, welche Aspekte unseres Ladens gut ankommen und welche weniger; für euch ist es eine Gelegenheit, uns euer Feedback zu geben, und wenn alles gut läuft, kommen am Ende Urkunden dabei heraus, mit denen man prahlen kann. Ach ja: Die Teilnehmer können auch was gewinnen. Selbst egoistische Motive für die Teilnahme sind also willkommen. Aber im Ernst: Je mehr Leute da mitmachen, desto besser, ihr würdet uns damit einen echten Gefallen tun.

Ein spannender Punkt: Die Weihnachtsfleischbestellung. Ihr könnt natürlich auch dieses Jahr wieder weihnachtliches Geflügel bei uns vorbestellen. Wir geben zu bedenken: Wir sind zwar jedes Jahr wieder sehr nervös, ob die ganze Logistik hinhaut, aber in den allermeisten Fällen klappt das gut. Nur ganz selten mal geht etwas schief, es wird etwas falsch oder gar nicht geliefert, oder ein Vogel wiegt 9 Kilo anstatt der versprochenen 3 oder umgekehrt. Ganz selten – aber nicht nie. Wenn euch also eine 95prozentige Sicherheit nicht ausreicht und ihr wirklich ganz sichergehen müsst, dass genau das richtige Fleisch genau am vorbestimmten Tage bei euch landet, empfehlen wir euch, es anderswo einzukaufen, wo ihr es nicht vorbestellen müsst. Außerdem: Dieses Jahr war kein gutes für die Enten, die Mengen sind begrenzt, und bei Ententeilen ist das Ausfallrisiko höher als bei den anderen Fleischen. Für den Fall eines Ausfalls solltet ihr also für eure Entenpläne Alternativen bereithalten. Wenn euch all das nicht schreckt: Her mit euren Bestellungen, die Liste liegt bei uns auf dem Tresen und hier im Internet. Freut euch auf Fleisch mit wirklich hoher Qualität (die Bauck-Gänse letztes Jahr waren fantastisch), und guten Appetit. Sowohl bei Bauck als auch bei Fricke muss bis spätestens zum 7.12. bestellt werden, geliefert wird am Freitag, 23.12 – und dann bitte auch gleich ab 11 Uhr abgeholt, uns fehlen für die zu erwartenden Mengen die Lagermöglichkeiten.

Ein dritter Punkt: Die Weihnachtsschließzeit. Wie es schon liebgewonnene Tradition geworden ist, wird die warenwirtschaft zwischen den Jahren ihre Pforten schließen, und diesmal wegen der ungünstigen Lage der Daten noch einen Tag länger. Am Heiligabend öffnen wir von 9 bis 12 – aber nur den Laden, das Café bleibt aus Personalmangel geschlossen! Dann ist Pause bis einschließlich Montag, 2.1.2012, an dem wir unsere Inventur machen. Also: Kommt bitte erst am Dienstag, 3.1. wieder zum Einkaufen, sonst müsst ihr einbrechen, aber Vorsicht, wir sind wehrhaft, zu vierzig Prozent betreiben wir Kampfsport.
Was es für euch zu bedenken gilt: Um den Verderb in der Schließzeit möglichst klein zu halten, werden wir im Laufe der Woche davor, wie immer vor den Schließzeiten, alle Frischeprodukte im Laden allmählich auslaufen lassen – erwartet also bitte nicht bis kurz vor Schluss am Heiligabend, z.B. noch tonnenweise Feldsalat bei uns kaufen zu können. Überhaupt empfiehlt es sich, Hamstereinkäufe möglichst früh und nicht auf den letzten Drücker zu machen, denn: Es wird in den letzten Tagen die Hölle los sein bei uns im Laden (wie auch überall sonst), darauf stellt euch bitte ein. Wir haben auch versucht, uns darauf einzustellen, und einige Schichten zusätzlich besetzt.

Ein runder Punkt: In der erwartbar stressigen Vorweihnachtszeit unterstützt uns Anna als zusätzliche Kraft – ihr seid ihr vielleicht schon begegnet. Anna hat früher mal bei Vasco Nuevo gearbeitet, als es den noch gab, sie bringt einiges an Know-How mit, ist freundlich und schlau. Von Anne unterscheidet sie sich im Wesentlichen durch den Buchstaben A; wir setzen damit den schönen Trend fort, dass aus Gründen der sprachlichen Effizienz möglichst viel Personal im Laden möglichst gleich heißt. Es ist ein schöner Luxus, mit einer Person mehr als üblich im Laden zu sein – man rennt weniger und fühlt sich allem ein bisschen mehr gewachsen. Gute Sache, für euch wie für uns.

Ein Punkt ohne Eigenschaften: Die neuen Sachen. Wir begrüßen in unseren Regalen recht herzlich:

  • Die Wintersäfte (Pflaume mit Agave, Sanddornkräfte, Brombeer-Vanille) und -sirup (Holunder-Aronia) und auch die Heißgetränke kommen mit der Kälte wieder, unter ihnen Heißer Apfel und Heiße Orange, die Klassiker Holunder-Glüh- und Familienpunsch und neu: Granatapfelpunsch. Sehr lecker.
  • 3er-Pack Olivenseife von Midi
  • Mottlock zur Mottenvertreibung, einfach bei den Klamotten im Schrank aufbewahren.
  • Immer wieder in der Kälte kommt auch der heisse Käse zurück: Délicette Ofenkäse, Raclette und so weiter
  • TAU aus Dinkel, Hafer oder Gerste von Erdmann-Hauser, und aus demselben Hause die sehr leckeren Mandel-Biscotti.
  • Von YogiTea: Ingwer-Orange mit Vanille, Kleine Kur mit Zitrone, Lakritz-Minze und losen Ingwer-Zitrone-Chai.
  • Von Lebensbaum: rosa Pfeffer im ganzen Korn.
  • Frische Fettucine aus Antonett Brieses Nudelmanufaktur, in der modischen Geschmacksrichtung Salbei.
  • Spinat-Feta-Taschen und Couscous-Salat von bio verde.
  • Andechser Joghurt Herzkirsche.
  • Hübsch aussehende Trockensuppen aus der Trokimanufaktur
  • und, sehr lecker, Nussriegel von Foodloose, sympathische kleine Hamburger Firma, unterstützt die StiftungMittagskinder, kaufenswert.
  • In der Reihenfolge aufsteigender Alkoholität: Cidre von Voelkel, die Weine Parvus Syrah Alta Alella – die diesjährige Neuaufnahme für Weihnachtsgeschenke, soll heißen, eher hochpreisig, aber lohnt sich – und Falcata Seleccion Casa Gran. Pinot Grigio del Piave und Merlot del Piave von Giol (gibt’s schon lange) gibt’s jetzt auch in der kleinen, nur halbgroßen Flasche. Für die, die halbvolle Flaschen zuhause nicht schätzen oder auch nur eine kleinere Tasche zum Einkauf dabei haben.
  • In der Tiefkühlung wappnen uns TK-Apfelstrudel gegen die kommende Kälte,
  • und für die auch im Winter nicht zu vernachlässigenden Hygiene folgende Auswahl: Sodasan Waschmittel Cool zum kalt waschen, eine Wundermethode aus dem fernen Amerika, Annes Mama schwört darauf, und energiesparend ist das natürlich auch. Ebenfalls von Sodasan: Color Flüssigwaschmittel im Big Pack (das ist englisch, eine Sprache aus dem fernen Amerika, und heißt großes Paket). Und Spülmittel mit Granatapfelduft.
  • Sonett Orangenreiniger.
  • 2 Sorten Raumspray von Primavera.
  • Und bald auch Whollees – sogenannt antioxidantische Fruchtsäfte, Menschen aus dem fernen Amerika würden eventuell Smoothies dazu sagen – mit den jugendlich-frischen Sorten „Citrus Circus“ und „Born to be Green“.
  • Kosmetik von Tautropfen läuft leider bei unserem Lieferanten aus, die wird es bald nicht mehr bei uns geben.

Stolz über die diesmal fast schon überschaubare Länge des Rundbriefes schließen wir an dieser Stelle und stellen den Newsletterbetrieb bis nächstes Jahr ein.
Viele Grüße, schönes Fest, ein bisschen Schnee, mindestens ein sehr gutes Essen und wenig Stress wünschen

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

warenwirtschaft.