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Hamburg, im April 2012

Mitgliedschaft! Sonstige Mitleser! So geht es nicht!

Das Internet lügt nicht, und heute sagt es mir in schonungsloser Ehrlichkeit, dass der letzte Newsletter vier Monate zurückliegt. Das ist zu lang. Manch einer mag denken, es gebe uns nicht mehr. Stimmt aber nicht! Hier sind wir, und es geht uns gut, und wir haben und hatten immer total interessante Sachen zu erzählen, wir hatten bloß keine Zeit oder so.

Nach einem erstaunlich großen Ansturm neuer Mitglieder in den ersten Monaten des Jahres hat sich die Situation inzwischen wieder etwas beruhigt. Wir sind eine Weile aufgeregt im Kreis gerannt, haben uns die Haare gerauft und die Hände gerungen und uns im Rausche gefragt, ob wir wohl bald eine Warteliste einrichten müssen. Jetzt sind wir wieder etwas entspannter: Mit gut 580 Mitgliedern und derzeit wieder etwa fünf bis zehn Neuzugängen im Monat sind wir der Lage noch gut gewachsen.

Nicht zuletzt, weil… wir jetzt eine dritte Gemüsewaage haben! Ja, es ist kaum zu glauben, was heutzutage alles möglich ist. Ihr findet sie an der Stirnseite des Gemüseregals, sie ist ein Versuch, die Schlangen, die sich zu Stoßzeiten an den Waagen bilden, etwas abzumildern.

Die Warteliste bleibt nichtsdestotrotz weiter ein Thema, das wir diskutieren (Ob? Wann? Warum?), aber für die nächsten Monate können wir sicher sagen, dass unsere Türen für alle Neuen offen bleiben werden.

Themenwechsel. Andere gute Nachrichten! Die Ergebnisse der Schrot&Korn-Leserwahl 2012 haben uns erreicht, und wir haben unsere Spitzenposition der letzten zwei Jahre ein weiteres Mal verteidigt:

Ein dritter Platz in der Kategorie „Gesamteindruck“, und ein erster im Bereich „Preis/Leistung“. Das verdanken wir natürlich nicht ausschließlich der Tatsache, dass wir ehrfurchtgebietend gute Arbeit machen, sondern auch, und vielleicht sogar vor allem, denen von euch, die für uns gestimmt haben. Vielen Dank dafür!

Wenn man das ganze Lob liest, fällt es schwer, das Ego nicht allzu sehr anschwellen zulassen. Ach, warum auch nicht, sieht ja keiner, und ein bisschen stolz sein ist ja sicher keine Schande. Ich lebe in einem Altbau mit hoher Decke, für Ego ist noch Platz.

Natürlich gab es auch ein paar Rückmeldungen zu Verbesserungen, die ihr euch wünscht – und ja, die lesen wir auch! Diesmal sind die Anregungen sehr divers ausgefallen, am ehesten sticht noch der Wunsch nach längeren Öffnungszeiten heraus, der auch in den Leserwahlen der letzten Jahre schon Thema war.

Wer sich für die Frage interessiert, warum wir in absehbarer Zeit den Laden nicht länger öffnen werden, kann einen Blick auf den Newsletter zum Thema im letzten Jahr werfen, dieser hier ist ja auch so schon wieder mal lang genug. Nach den anderen Anliegen können uns ihre Besitzer gerne persönlich fragen, wenn sie Lust haben – hier darauf einzugehen, würde den Rahmen sprengen, seid aber versichert, dass wir alles gelesen haben und in Ruhe bedenken.

Ein weiteres großes Ding kommt in diesem Jahr auf uns zu: Das Haus wird saniert. Das wird schon lange Zeit, das Gebäude ist eine energietechnische Katastrophe, und besonders hübsch ist es ja auch nicht. Die Erneuerung der Fassade verspricht gewaltige Energieeinsparungen, und schöner wird es auch werden. Wir als Laden werden davon nicht so sehr profitieren wie die privaten Mieter – unsere Fenster sind schon gut, wir haben ja unsere eigene kleine Sanierung mit der Gründen des Ladens gemacht – aber die Baustelle und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten tragen wir natürlich mit. Insgesamt ist der Umbau jedenfalls eine gute Sache.

Man hat uns glaubwürdig zugesichert, dass die Beeinträchtigungen unseres Ladenbetriebes so klein wie irgend möglich gehalten werden, aber ganz ohne wird es nicht gehen. Wir bitten euch daher jetzt schonmal, euch darauf einzustellen: Ab Mitte April wird vermutlich für den größten Teil des Sommers ein Gerüst auf unserer Terrasse stehen, und hin und wieder wird es sicherlich auch laut werden. Kommt trotzdem! Danach wird alles NOCH besser.

Die Kosmetikdiskussion muss unbedingt mit rein, hat Anne gesagt. Hier also die Kosmetikdiskussion: Wir beziehen unsere Kosmetikartikel von einem Bio-Lebensmittelgroßhändler. Die Pflege eines Kosmetiksortiments ist relativ aufwendig: Es ist teuer, das Lager bestückt zu halten, der Verkauf ist beratungsintensiver als der der meisten anderen Waren, die dieser Lieferant auf Lager hat, und erfodert spezielle Schulungen, und wegen der Hochpreisigkeit der Artikel geht gleich viel Geld über Bord, wenn mal eine Charge zu lange im Lager steht und das Haltbarkeitsdatum überschreitet.

Leider hat der Lieferant nun festgestellt, dass das Kosmetiksortiment nicht so gut läuft, wie es müsste, um diesen Aufwand und dieses Risiko zu rechtfertigen, listet daher nach und nach viele Kosmetikhersteller aus und reduziert das Sortiment auf einige wenige, besonders gut verkäufliche Stammmarken. Daher der Schwund an Kosmetikmarken auch in unseren Regalen, auf den einige von euch uns schon angesprochen haben.

Der Hintergrund: Die meisten anderen Läden bestellen ihrem Kosmetikkram nicht bei ihren Lebensmittellieferanten, sondern bei spezialisierten Kosmetikgroßhändlern, die mit mehr Auswahl und mehr Knowhow ausgestattet sind. Wir haben diese Möglichkeit nicht, weil die Kosmetikgroßhändler auf Druck der „edleren“ Hersteller in ihrer Produktpalette sämtlich die Zusammenarbeit mit Mitgliederläden verweigern – die Hersteller fürchten um Imageverlust, wenn ihre Produkte in solchen Läden „unter Preis“ verkauft werden. Wir finden, das ist etwas kurz gedacht – aber leider ändert das nichts an der Lage. Wenn ihr bestimmte Produkte von bestimmten Marken braucht, werdet ihr also in Zukunft zunehmend zur Konkurrenz gehen müssen.

Noch ein Osterpunkt: Wir haben dieses Jahr nur eine Handvoll weiße Eier bekommen und werden auch vor Ostern keine mehr kriegen – die sind in der Bio-Branche ein knappes Gut. Offenbar empfinden Kunden in der Regel braune Eier als irgendwie mehr Bio, und auf der Produzentenseite geht die Bauernweisheit, dass Braun-Ei-Hühner robuster und weniger krankheitsanfällig sind als ihre Weiß-Ei-Verwandten. Das führt dazu, dass das Weiß-Ei-Huhn allmählich „weggezüchtet“ wird, und in der Regel fragt auch niemand nach ihm, dem armen Ding. Außer zu Ostern halt, und dann ist die Verzweiflung groß. Was will man machen?

Eine ganz kurze Terminankündigung: Der Termin für unsere alljährliche Sommerschließzeit steht fest. Nur, damit wir es schonmal gesagt haben: Wir schließen 2012 vom 9. bis zum 22. Juli. Seid gewarnt!

Und noch eine, diese nicht in eigener Sache: Als Gegenveranstaltung zu den Vattenfall-Lesetagen (die vielleicht nicht Greenwashing im eigentlichen Sinne sind, aber irgendein Washing auf jeden Fall) gibt es vom 10. bis 18. April auch 2012 wieder „Lesen ohne Atomstrom“ – allerdings in wesentlich größeren Maßstab als letztes Jahr. Es gibt ein beachtliches Programm auf vielen schönen Bühnen, mit vielen namhaften Autoren, für ganz wenig Geld, nämlich gar keins.

Zu guter letzt die beliebte Sparte „neue Produkte“:

  • Spaghetti Semola extra dünn
  • Torchiette Semola
  • Peanut-Riegel
  • Müsli Snack Schoko
  • Vollkornwaffeln in Schoko und Vanille
  • Die ganz hübsch verpackten, sehr schmackhaften, in Hamburg handgemachten Dattelpralinen von Teufelswerk&Engelsgabe, ohne Zucker, trotzdem süß.
  • Von Zwergenwiese die neuen Aufstriche mit dem unorginellen Namen „Streich’s drauf“ – ziemlich lecker, in den umso originelleren Geschmacksrichtungen Sendi, Mepfel, Bruschesto und Papucchini.
  • Hafer-Cookies, ganz fein.
  • WIEDER DA: der sortenreine Apfelsaft in den reinen Sorten Holsteiner Cox, Topaz und Cox-Orange, dazu Apfel-Birnensaft (80% Holsteiner Cox und 20% Bürgermeister Birne)
  • Frühlings-/Sommersäfte: Heimischer Multi (Birne mit Mirabelle und Sanddorn) sowie Rote Bete/Apfel/Aronia – beide sehr lecker
  • Frühlings-/Sommersirup: Rhabarber
  • In der BioZisch-Familie gibt’s auch Neues: Pink Grapefruit und Quitte.
  • Neue Weine: Vom süditalienischen Valle dell’Asso, von dem wir schon länger den sehr leckeren Negramaro haben, gibt es neben Primitivo und Galtina Chardonnay auch einen Rosato
  • Zu Ostern topaktuell: Eierlikör! Und noch mehr harten Alkohol? Rum gibt’s jetzt auch.
  • Herr Reulecke meldet die Ankunft eines Frischkäses „Luftige Landkräuter oder so“.
  • weiterhin neu in der Kühlung: Quark „Vier Jahreszeiten“
  • Joghurt „Deutsche Obstbauern“ im Becher, Birne-Stachelbeer und Pflaume
  • Trinkjoghurt Mango-Vanille
  • Wheaty Vegan Curry
  • sehr schöne Leberwurst im Glas vom Arpshof
  • Außerdem meldet Herr Reulecke: Die sehr leckeren vegetarischen Aufstriche und Salate im Becher von biowerk Feinkost sind in den Fleischkühlschrank umgezogen. Das ist natürlich für die Vegetarier unter euch nicht so schön und tut uns leid – aber der Fleischkühlschrank ist ein paar Grad kälter, und das tut der Haltbarkeit der Dinger messbar gut.

 

Soweit, so gut. Bleibt noch eins: Der Wunsch, dass ihr alle schöne Ostern habt, keine Eier überseht, den Hasen gut behandelt, die Zeitumstellung verkraftet und dem Frühling fröhlich ins Auge seht.

Es grüßen wie eh und je

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

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