warenwirtschaft newsletter 41

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir klagen an: WARUM habt ihr dieses Jahr nicht so viele Adventskalender gekauft wie letztes? Es ist doch im Grunde derselbe Advent wie 2012! Da braucht man doch Adventskalender! Jetzt sitzen wir auf den Dingern fest.
Deswegen gibt es die jetzt billiger. Ihr könnt euren Fauxpas also wieder gutmachen, ein bisschen zumindest, und sie jetzt vergünstigt kaufen, müsst dann aber die Schokolade aus den ersten vier Türchen jeweils an uns abtreten.

Gibt es darüberhinaus wichtige Nachrichten?
Wichtig ist natürlich relativ. Nachrichten gibt es jedenfalls.

Weihnachtsfleisch
Wir sind dieses Jahr wegen verschiedener Krankheitsausfälle ganz schön spät dran mit der einen oder anderen Terminankündigung, unter anderem mit dieser hier: Wer von uns Geflügel und anderes Weihnachtsgetier zum Fest haben möchte, muss bis zum 5.12., also jetzt Donnerstag (!), seine Bestellung aufgeben – die Liste liegt ja zumindest schon eine zeitlang an der Kasse aus…
Bis Mittwoch 11.12. können wir dann noch Nachbestellungen an unseren Großhändler richten – dann ist aber die Verfügbarkeit nicht mit der unglaublichen hohen Sicherheit gewährleistet wie es vorher der Fall ist.
Die Liste mit dem Angebot findet ihr auch >hier< im Netz, bestellen könnt ihr (mit Artikelnummer und Menge) per Mail an florian@warenwirtschaften.de oder mit einem altmodischen Kugelschreiber bei uns an der Kasse.
Das Fleisch wird am 20. oder 23.12. (bitte gebt Euren Wunschtermin an!!) mit einer Haltbarkeit bis zum 27.12. bei uns ankommen und soll dann ab etwa 10 Uhr auch möglichst flott abgeholt werden, da wir diese Mengen nicht über längere Zeit kalt genug lagern können.

Weihnachtsschließung
Wie immer schließen wir zwischen den Jahren – seid gefasst! Heiligabend öffnen wir bis 12, dann öffnen wir erst wieder am Freitag, dem 3.1.2014, das ist nächstes Jahr, zur gewohnten Uhrzeit um 9 (am 2. machen wir Inventur).
Wir haben ein bisschen Angst vor dem Ansturm, der uns in den letzten Tagen erwartet, also möchten wir euch bitten, langsam und besonnen anzustürmen, und natürlich wie jedes Jahr erinnern: Frische und deswegen verderbliche Ware werden wir in diesen Tagen etwas ausdünnen, damit wir nicht auf allzuviel Sachen sitzen bleiben, die uns dann vergammeln. Wer also z.B. am 24. dringend Feldsalat kaufen möchte, bestelle ihn bitte vor. Puh, diesen Satz habe ich jetzt schon ganz schön oft geschrieben im Leben. Vermutlich ungefähr fünf mal.

Buchtausch
Wie von Zauberhand kleben die Bücher an der Wand! Eine ganze Weile schon. Ein Wunder aus der Welt des Designs. Aber haben wir überhaupt schon erklärt, wofür die gedacht sind? Na, für euch sind die gedacht! Ihr dürft da gerne Bücher lassen, die ihr mögt, aber nicht mehr braucht, und euch aber auch welche mitnehmen, die ihr vielleicht mögt und auf jeden Fall braucht. Bitte bedenken: Schöne Bücher sollten es sein, die ihr uns dalasst, und nicht kistenweise sollen sie kommen, sondern alles, Geben und Nehmen, schön mit Maß, so, wie es schon der Buddha vorgemacht hat.

Zuletzt: Neue Produkte. Ganz schön viele.
TK Mini-Knödel – vegan –

mehr nordische biere
Störtebeker Bernstein-Weizen
Störtebeker Bernstein-Weizen alkoholfrei
Störtebeker Frei-Bier – Pils alkoholfrei

Tarpa-Marmeladen und deftige Aufstriche
Columella-Senfe

und tolle Rohkost-Produkte von lifefood:
unbezahlbare Lemon-Vanilla-Cookies
Cashewkerne „indisch“ und Teryaki-Mandeln
Leckere Riegel in den Lifetrend-Sorten Kirsch und Brazil-Guarana

Fertige Suppen im Glas von Wünsch dir Mahl (z.B. Afrikanische Erdnusssuppe und Chili con Soja)

Tee vom Kräutergarten Pommerland

Apfelsaft, auch in sortenrein, auch im 3L-Karton, auch gemischt mit Roter Bete oder Quitte von der Mosterei in Klütz. Sehr lecker.

und:
Erstaunlich viel neue Wurst- und Fisch- und Milchprodukte, kann man gar nicht aufschreiben so viele, guckt sie euch selber an.

von Weleda: Weiße Malve Pflegelotion und Gesichtscreme für Babys und bestimmt auch alle anderen; außerdem Arnika-Salbe
von Fitne: Pflegeprodukte mit Silicium – Gesichtscreme Tag&Nacht, Körperlotion und Dusch-Shampoo
Bodymilk und Creme-Öl-Dusche Bio-Argan&Cranberry
Pflanzenhaarfarben von khadi: Indigo, Nuß- und Dunkelbraun, Henna rot mit Amla und Jatropha, Henna neutral Senna/Cassia
Femme Rasierschaum Bio-Schisandra
Hände-Desinfektion
Teebaumöl-Lutschpastillen
wenn ihr mal in Not seid: Notfall Creme, Bachblüten Tropfen für Notfälle, Bachblüten Bonbons Traube Holunderblüte
Hautschutz Zinksalbe
Kieselerde-Kapseln
Flohsamen

und für den grünen Daumen: Dünger im Aufgussbeutel – Blütenguss und Grünguss

So. Das war’s mal wieder. Böse Zungen behaupten, die Erkältung habe dem Newsletterschreiber die Witzigkeit quasi mit Rotz verhüllt. Ist nicht auszuschließen, so ehrlich muss man sein. Der nächste, hoffentlich rotzfreie Newsletter wird dann sicher wieder hundertmal witziger als dieser. Es gibt also außer Weihnachten noch mindestens eine Sache mehr, auf die man sich freuen kann.

Bleibt möglichst gesund,

Anne, Arina, Berit, Florian, Nico und Reuli

warenwirtschaft newsletter 40


(Achtung, ein Hinweis: Wer nur wenig Zeit oder Geduld hat oder einfach einer dieser Menschen ist, die sich gerne aufs Wesentliche konzentrieren, sollte jetzt zum Ende des Textes springen und über die Feierlichkeiten anlässlich unseres Fünfjährigen und den dreisten Geburtstags-Schließtag lesen)

Pauken und Trompeten!

Da sind wir wieder.
Und man vermutet fast, nein, der Eindruck zwingt sich quasi auf, nein, es KANN gar nicht anders sein: Der Sommer hat nur auf unsere Schließzeit gewartet, um endlich volle Pulle zuzuschlagen. Und dank dieser freundlichen Haltung seitens des Sommers können wir seit Beginn letzter Woche mit einem derart üppigen und schönen Gemüseregal aufwarten, dass es nur so eine Art hat. Es ist die Jahreszeit der glücklichen Gemüsehändler. Kauft Erdbeeren, fast schwarz und zuckersüß! Kauft Kirschen! Kauft Melonen und Nektarinen! Und Tomaten, und Salate, so schwer, dass man damit Einbrecher erschlagen kann, falls die bei dem Wetter nicht auch an den Strand gehen wie alle anderen.

Das besonders schöne Obst und Gemüse ist aber nicht die einzige Neuerung.

Wie jedes Jahr in der Schließzeit haben wir viel Zeit mit Renovierungs- und Reinigungs- und Aufräumarbeiten verbracht. Nicht alle im Verkaufsraum, aber doch genug, dass ihr das eine oder andere bemerken können solltet.

Und: Was wir im Überschwang viel zu früh schon vor etlichen Monaten angekündigt haben, ist nun tatsächlich eingetreten – seit Ende der Schließzeit nehmen wir neue Mitglieder nur noch über eine Warteliste auf, wir sind jetzt endlich bei 650 angekommen und wollen dort bleiben. Warum wir das machen, könnt ihr irgendwo in diesem ewig langen Newsletter vom November letzten Jahres nachlesen.

Und: Schluss mit Elternzeit, der Autor dieser Zeilen gehört jetzt wieder zur arbeitenden Bevölkerung und hat nach einem halben Jahr alles Wesentliche verlernt. Wenn ihr ihn also orientierungslos im Laden herumtapern seht, helft ihm, so ihr könnt. Sprecht langsam und deutlich und mit hoher Stimme, gerne auch in Reimen, das ist ihm vertraut.

Und: Es ist euch vielleicht nicht aufgefallen, wie die Zeit verfliegt, aber die warenwirtschaft gibt es seit gestern um 9 Uhr schon fünf Jahre. Das wäre eine schöne Gelegenheit, nochmal das alte Foto vom Eröffnungstag hervorzukramen, geht aber leider nicht, da hab ich schon das letzte Mal für auf den Deckel gekriegt, weil wir da so dämlich drauf aussehen. So oder so: Der Anlass muss natürlich irgendwie angemessen begangen werden. Zum runden Jubiläum gibt es diesmal keine Party, sondern:

DIE FÜNF-JAHRE-FÜNF-LEUTE-FÜNF-TAGE-AKTIONSWOCHE!

Wahnsinn. Wir können es selber kaum fassen.
Was soll das aber heißen?
Es soll heißen: In der Woche vom 5. bis zum 9.8. (also schon ziemlich bald) übernimmt jeder von uns einen Tag und macht ein bisschen Programm. Und zwar so:

Montag 5.8. 16-19 Uhr
Kinderbastelstunde mit Berit und Arina (FÜR Kinder natürlich (wenn ich den Witz nicht mache, macht ihn jemand anders)) Bringt alle eure Kinder!

Dienstag 6.8.
Schokoladenkuchenwettbewerb – Wer backt den besten? Jurypräsident Florian Frötscher ist unbestechlich.
Bringt uns an diesem Tage bis 14 Uhr einen selbstgebackenen Schokokuchen! Hell, dunkel, vegan, mit Hack – wie auch immer Ihr meint, dass er sein muss. Bloß Bio sollte er sein, versteht sich. Wir werden ihn dann mithilfe einer ca. dreiköpfigen Jury kritisch nach äußeren und inneren Werten beurteilen. Und der Spitzenkuchen wird um 15 Uhr mit einem Geschenkkorb ausgezeichnet! Alle Kuchen werden schließlich im Laufe des Nachmittags von allen Interessierten aufgegessen.

Mittwoch 7.8. 21 Uhr
Filmabend mit Filmmogul Reuli, der extra für diesen Zweck neu angeschafften Leinwand und den norddeutschen Juwelen „Die Schimmelreiter“ von Lars Jessen und „Der Tatortreiniger“ (die Folge mit den Nazis, weil die mit am besten ist). Wer kommen mag, ist gebeten, sich an der Kasse in die Liste einzutragen, damit wir wissen, mit wieviel Leuten zu rechnen ist. Mehr als geschätzte vierzig kriegen wir im Café nicht unter – ihr seid gebeten, euch ein Kissen oder einen Klappstuhl oder eine Sofalandschaft mitzubringen, sonst kann es euch passieren, dass ihr auf dem Boden sitzen müsst. Es sei denn, es kommen nur fünf.

Donnerstag 8.8. 16-17 Uhr
Lesung – Gähn, Nico liest SCHON WIEDER irgendwas aus seinem „Werk“. Hoffentich nicht diese ewig langen Newsletter… Kann der nicht mal was anderes machen? Diesmal will er wohl was aus seinem unfertigen „Roman“ zum Besten geben, an dem er jetzt seit auch schon fast seit vier Jahren zu schreiben behauptet.

Freitag 9.8. 12-18 Uhr
Terrassenflohmarkt unter der Ägide von Anne – jeder darf mitmachen, Anmeldung vorausgesetzt. Anmeldungen und Rückfragen bitte direkt an Kollegin Knauss (per Telefon 0160 4617360 oder Mail)

Und dann ist die Aktionswoche um, und in der darauf folgenden schenken wir uns selber ein Geschenk:

Am Montag, dem 12.8. bleibt die warenwirtschaft ausnahmsweise geschlossen!

Weil sie das sonst aus der Reihe nie tut, ist es uns in fünf gemeinsamen Jahren noch nicht gelungen, mal zwei Tage zusammen wegzufahren, und das wünschen wir uns dieses Jahr zum Geburtstag. Klar, der Laden war gerade erst zwei Wochen zu, womöglich findet das der eine oder andere nicht angemessen – aber bitte bedenket: In der alljährlichen Schließzeit sind immer mindestens zwei von uns vor Ort und werkeln am Laden rum,sonst kriegen wir den ganzen liegengebliebenen Kram nicht ereldigt. Und wir wollen so gerne unseren ersten runden Hochzeitstag gemeinsam begehen. Wir hoffen, ihr habt dafür Verständnis – wir kommen bestimmt total fröhlich zurück, dann habt ihr auch ein bisschen was davon. Versprochen, das bleibt die Ausnahme, frühestens beim Zehnjährigen das nächste Mal.

Und noch ein Freudentanz ganz zum Schluss: Arina darf auch mitfahren auf den Betriebsausflug, denn sie heiratet ein. Tusch!
Nachdem ich in der Elternzeit nur alle naselang gehört habe, wie toll und richtig meine Vertretung, diese Arina, alles macht, ist es ja nur konsequent, dass wir sie bei uns behalten. Mensch, die Arina. Die arbeitet super und ist total nett. Kann ich fast froh sein, dass ich wieder zurückdarf ins Kollektiv. Die bestellt Gemüse und lacht freundlich und alles. Aber ich find schon noch einen Fehler an dieser Arina. Kann ja nicht sein, dass da nichts faul ist.

Nein, im Ernst: Wir freuen uns sehr. Wir haben einen guten Fang gemacht und können auf unserer Ausfahrt doppelt feiern: Unser Jubiläum und unseren Neuzugang. Und nächstes Jahr? Womöglich Sechs-Jahre-Sechs-Leute-Sechs-Tage-Aktionswoche. Nicht auszudenken.

Schöne Tage wünschen euch

 

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli – und dann bald auch ganz offiziell Arina
warenwirtschaft.
Brandaktuell- die neuesten Einträge einer der am häufgsten aktualisierte Websites der Gegenwart:
warenwirtschaft. die rückkehr.

noch kein sommer, aber trotzdem zu…

warenwirtschaft newsletter 39

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.
Du bekommst diese Email, weil du (oder wir) dich mit der Adresse {email} angemeldet hast (oder haben). Willst du raus aus der Sache, dann kannst du dich hier abmelden.

warenwirtschaft newsletter 39

Hamburg, im April des Jahres 2013

Liebe Warenkäufer,

ja, ihr merkt es sicher gleich beim ersten Satz. Ich bin nicht Nico, ich bin weiblich und die eine von den zweien, die endlich mal ihre Chance nutzt den Newsletter zu schreiben, solange Nico auf irgendeiner blöden malerischen Anhöhe in Italien Wein trinkt. Und meine Sätze werden nicht immer so lang sein, keine Angst. Ja wir vermissen ihn, den Nico, wird also Zeit, dass seine Tochter wieder auszieht und er wieder an uns hängt.

Ostern

ist rum. Das erste Ostern, an dem es genug Eier und Hefe gab, Dank unserer gewissenhaften Aufzeichnungen über Jahre, in denen Sätze stehen wie: „wenn ich das Wort Hefe noch einmal höre, drehe ich durch!!!“. Wir sind also zufrieden. Und nach all der Schneeschipperei kommt ja nun endlich die Sonne, es kann also mit guter Laune und neuer Hoffnung ein Leben nach den Eiern beginnen…

Bruder Hahn

…oder vielleicht doch nicht. Denn gerade diese Eier führen zu meinem nächsten Thema, das uns schon lange drückt und weswegen dieser Newsletter auch unbedingt jetzt geschrieben werden muss.

Voller Überzeugung und Elan haben wir im letzten Newsletter die Bruderhahn Initiative vorgestellt. Leider ist es nun so, dass unsere Eier vom Arpshof eine weitere unbestimmte Zeit (voraussichtlich bis zum Sommer) nicht Bruderhahn Eier sein werden. Dieses Eiergeschäft ist aber auch wirklich kompliziert. Zur Erklärung: auf dem Arpshof passt eigentlich alles, die Hühnerrasse, die Haltung, und und und, lediglich der Bauer dort hat soso viel umme Ohren, dass er den ganzen bürokratischen Aufwand, den das mit sich bringt, noch nicht auf die Reihe bekommen hat. Wenn es dann soweit ist, dann werden die Brüder im übrigen auch gar nicht auf dem Arpshof selber großgezogen (wie ich immer dachte) sondern der Demeter-Mäster (von dem der Arpshof seine Küken bezieht) zieht die Brüder auf und bekommt dann Geld vom Arpshof dafür. Da wir aber weiterhin die Arpseier gut finden und auch zu oft persönlich die Hühner dort auf den Feldern herumspazieren sehen, bleiben wir bei den Arpseiern und unterstützen auch die Bauern, die viel umme Ohren haben und warten geduldig auf das heilige Bruderhahn-Ei, was jetzt zugegebenermaßen sehr viel länger dauert, als wir alle gedacht haben.

Mitgliederdaten

Immer wieder kommt es vor, dass wir im Gespräch mit anderen Mitgliederläden darauf aufmerksam gemacht werden, dass wir unsere Mitgliederdaten aktualisieren sollten. Es geht darum, dass wohl immer nach einiger Zeit, in der z.B. Kinder geboren werden, hin- und hergezogen wird u.s.w., so einiges in den Daten, die wir von Euch haben, möglicherweise nicht mehr stimmt. Jetzt nach knapp 5 Jahren war das wieder Thema bei uns und wir haben viel und lange hin und her überlegt.

Wir haben uns, aufgrund des großen Aufwandes und dem geringen Hang zur Kontrollsucht, dazu entschieden, die Daten nicht bei jedem einzeln zu checken. Viele von euch halten uns ja eh auch immer schön auf dem Laufenden. Solltet ihr das aber gerade lesen und dabei von lauter Musik gestört werden, weil nebenan ein 15-jähriger rumliegt, den ihr noch gar nicht angemeldet habt oder ähnliches, dann freuen wir uns über alle Datenänderungen, die ihr uns ganz modern und unkompliziert an die folgende Email-Adresse schicken könnt: mitglied@warenwirtschaften.de

Schrot und Korn

die Leserwahl. Juhu, wir haben schon wieder, Dank euch, zwei ganze Medaillen gewonnen. Leicht abgestiegen von Gold auf Silber in der Kategorie Preis-Leistung, wie immer Bronze in der Kategorie Gesamteindruck und wir sind sehr zufrieden und voll des Dankes.

Und vor allem ist das immer eine Chance für uns von Euch direkte Kritik und auch Lob zu bekommen. Und zum Glück ist das Lob so richtig dick und wir gleich 2-3 cm größer.

Aber auch die Kritik lesen wir sehr aufmerksam. Zu all den Kritikpunkten haben wir in früheren Newslettern schon unglaublich viel geschrieben (z.B. Öffnungszeiten, zweite Kasse und ähnliches). Wenn ihr also wissen wollt, warum wir immer noch um 19.00 abends schließen und all die Kritik daran uns nicht zum umdenken nötigt, dann lest bitte hier nach.

Pute mit Milch

ein richtig leckeres Abendessen und auch wieder ein Thema, über das wir euch hier berichten wollen.

Wie wir von unserem Großhandel erfahren haben, hat Carsten Bauck vor die Putenaufzucht auf dem Bauckhof völlig neu zu planen. Hierzu gibt es einen Artikel aus BioHandel-online, in dem eine Studie die Gesundheit biologisch gehaltener Tiere mit derjenigen konventionell gehaltener vergleicht. Ergebnis: Überzüchtung und Antibiotika-Einsatz auch bei Bio-Puten. Das zentrale Problem hierbei ist die Rasse, die zwar viel Fleisch bietet, aber für die Biozucht nicht geeignet ist. Die Tiere werden oft krank und benötigen dann z.B. Antibiotika.

Als erste Konsequenz daraus gibt es vorerst kein Putenfleisch und keine Putenwurstwaren vom Bauckhof mehr – zu Weihnachten soll es dann aber erste Bronzeputen geben. Diese Rasse ist eben weniger fleischergiebig, dafür aber stabiler und weniger anfällig.

Alle anderen Lieferanten stehen bei unserem Großhändler auf dem Prüfstand und gegebenenfalls werden sie die Produkte kurzfristig auslisten. Wir warenwirtschaftler finden das gut.

Beim Thema Milchpreis hat sich unser Großhandel entschlossen, den üblichen Weg von „ein Discounter geht vor, die anderen ziehen nach“ zu unterbrechen: „Aus verschiedenen Gesprächen mit Erzeugern war herauszuhören, dass die Auszahlungspreise der Molkereien nicht ausreichen, um nachhaltig demeter-Milch erzeugen zu können. Als Zeichen unserer Solidarität mit den demeter-Milchbauern erhöhen wir daher die Milchpreise für die Produkte der Molkerei Schrozberg und reichen den Erlös an die Erzeuger weiter. Je Liter zahlen wir 10ct mehr, d.h. für ein 500g Joghurt Glas 5ct mehr. Wir wollen damit ein Signal setzen und hoffen, Ihr unterstützt diesen Weg.“ Auch das finden wir warenwirtschaftenden gut und unterstützenswert.

Also in Zukunft gerechte Milch ohne Pute zum Abendessen. Lecker. Vielleicht auch mit nem Hackbraten in Katzenform – ein unerfüllter warenwirtschafts-weihnachtsessenswunsch. Ok, jetzt wird’s absurd, wir kommen zu den leckeren neuen Artikeln in unserem Sortiment:

Neue Artikel

  • Weleda hat die Produktion des beliebten Rosmarinshampoos und des Kastanienshampoos eingestellt. Dafür gibt es 3 neue Shampoos aus Hafer, Weizen und Hirse, die sollen auch sehr gut sein.
  • Urtekram hat die neue Birkenlinie, steht in unserem Kosmetikregal und findet noch keine Käufer…
  • Verschiedene Tees:
    Granatapfel-Orange, Erkältungs-, Magen-Darm- und Blasen-Nierentee, neue Puka-Tees – voll lecker und schön!
  • Total gesunde Öle: Leinöl mit Nachtkerze und Granatapfel, Omega 3-6-9 – öl, Olivenöl mild in 1l
    Honig von der Imkerei Seusing aus Berlin in verschieden Sorten je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit
  • Grüner Pfeffer in Kokos-Essig-Lake
  • Und endlich wieder da: Zwiebelschmelz in großgroßgrößer.
  • An der Weinwand neu aus Valencia: Falcata tinto und Falcata Seleccion Casa Gran
  • Voelkel hat den Saft Heimischer Multi nun fest im Sortiment. Eine sinnvolle Entwicklung, wie wir finden. Dazu gibt es den Saisonsaft Ananas-Kokos.
  • Daneben gibt es nun den Streuobst-Apfelsaft „Nachbars Garten“ von der total sinnvollen und regional Initiative „Das Geld hängt an den Bäumen“. Nur leider (infolge der Herkunft aber recht nachvollziehbar) nicht bio-zertifiziert.
  • Schon länger im Regal, aber noch nicht angemessen gewürdigt sind der Rhabarber-Ingwer-Sirup vom Demeter-Hof Weggun und der HolySirup Holunderblütensirup von strandgut (den man ja schließlich für den sicher immer noch trendigen Cocktail Hugo brauchen kann, aber durchaus auch mit heißem Wasser aufgießen kann so lange es noch kalt ist draußen).
  • Außerdem der tolle Cafe Pino von Kornkreis: ein Lupinenkaffee und laut Lou ein tatsächlich leckerer Kaffeeersatz, den sie nicht alleine trinken möchte
  • Im Kühlregal schließlich hat es auch Saisonspezifisches (es ist ja glasklar Frühling und quasi auch schon Sommer da draußen) – Limetten-Zitronen-Joghurt von Söbbeke, sowie Waldfrucht-Mascarpone und Rhabarber-Apfel-Joghurt von Schrozberg.
  • Dazu gibt es vegetarische Bratgriller mit Kräutern und Curry-Mango-Tofu.

Wer

nun meinen Newsletter viel viel besser findet, der behält das besser für sich, denn mein Schreiberego ist viel viel kleiner, als das Nicoschreiberego. Lassen wir ihn also in dem Glauben, dass nur er die allerbesten Newsletter schreiben kann, und dass wir dafür alle dankbar sind und ihn bewundern…

 

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

warenwirtschaft.

warenwirtschschaft newsletter_38

Hamburg, nachts, im ausgehenden im Januar 2013

Liebes Ladenvolk,

im neuen Jahr begrüßen wir euch fröhlich mit der Nachricht: Alles wird teurer!
Aber das kennt man ja schon, das wirft ja heutzutage niemanden mehr um, und sicher bleiben wir alle gutgelaunt, und in der Regel ist es ja für eine gute Sache.

Des Huhnes Bruder
Ihr werdet höchstwahrscheinlich bemerkt haben, dass zu Beginn des neuen Jahres unsere Eier vorübergehend einen beträchtlichen Preissprung nach oben gemacht hatten. Ihr werdet euch hoffentlich gedacht haben, dass das sicher seinen Grund hat – wenn ja, danken wir für euer Vertrauen und bestätigen hiermit: Ihr hattet recht. Seit dem 1.1.2013 läuft die sogenannte „Bruderhahn-Initiative“ beim Bauckhof, der Arpshof ist ab Anfang März mit der neuen Hühnerherde dabei, ab dann werden unsere Eier auch dauerhaft auf diesem gehobenen Preisniveau liegen.

Was man wissen muss, um diese Kampagne gut zu finden: Die Hühner, die eure Eier legen, und die, die auf euren Teller kommen, sind sehr unterschiedliche Tiere. Die leistungsorientierten Züchtungsmaßnahmen der Vergangenheit haben dafür gesorgt, dass es heute eine Sorte Huhn gibt, die sehr gut darin ist, Eier zu legen, und eine andere, die ordentlich Fleisch produziert. Alte Hühnerrassen, die beides ganz gut konnten, sind schon vor Beginn der Bio-Bewegung weitestgehend verschwunden und werden nur hier und da noch von einigen Liebhabern gehalten.

Die traurige Konsequenz davon, auf die man leicht kommt, wenn man einmal drüber nachdenkt, aber irgendwie denkt man in der Regel nicht genug nach: Jedes Jahr werden sämtliche Brüder der 34 Millionen Legehennen, die in Deutschland tätig sind, nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet – Hähne legen keine Eier, und Hähne einer auf Eierlegen optimierten Hühnerrasse produzieren nicht genug Fleisch, als dass sie jemand als Brathuhn essen wollte. 34 Millionen Küken, jedes Jahr, für nichts.
Das Problem ist schon lange bekannt. Im Laufe des letzten Jahres haben sich nun einige Hühnerhalter und Vertriebsunternehmen aus der Bio-Branche zusammengetan, um daran mit sofortiger Wirkung etwas zu ändern.

Das bedeutet ein weiteres Qualitätssiegel, auf dass der Verbraucher achten sollte (jaja, von den Dingern gibt es eigentlich schon zu viele, aber dieses hier ist wichtig!): Das BID-Siegel. Bei Eiern mit diesem Siegel ist garantiert, dass die männlichen Legehühner nicht mehr getötet, sondern mit aufgezogen werden, in artgerechter Haltung nach den sehr strengen Demeter- und Bioland-Richtlininen.

Die Kosten, die dabei entstehen, können die Hühnerhalter alleine nicht stemmen, dafür ist die Preiserhöhung nötig, für die der Verbraucher allerdings sicher sein kann, dass diese sogenannten „4 Cent für die Ethik“ ausschließlich für die Aufzucht der Bruderhähne verwendet werden.
Langfristig ist das Ziel der Initiative die Züchtung einer Hühnerrasse, bei der sowohl die Vermarktung von Fleisch als auch die von Eiern wirtschaftlich und ethisch tragbar wird, aber gewöhnen wir uns schonmal an den Gedanken:

Wer sich von dem Übeln der Massentierhaltung verabschieden möchte (was immer leicht gesagt ist) und nicht das Zeug zum Veganer hat, wird in Kauf nehmen müssen, dass er für seine Tierprodukte mehr Geld, und zwar deutlich mehr Geld wird bezahlen müssen, alles andere wäre Zauberei, und die gibt es nur im Märchen, und vielleicht bei diesem David Copperfield in den Neunizgern (was macht der eigentlich heuzutage?).

Auch das Café will Geld verdienen
Und nun noch eine Preiserhöhung, die mal nicht auf die Kappe unserer Zulieferer geht, sondern auf unsere eigene: Nach über vier Jahren haben wir die Preise im Café ein wenig angehoben. In dieser Zeit sind sämtliche Zutaten, aus denen wir unsere Sachen zubereiten, deutlich teurer geworden, insbesondere der Kaffee, und wir haben lange versäumt, darauf zu reagieren.

Irgendwie schade, nicht mehr supergünstig zu sein, aber im Ottenser Vergleich stehen wir immer noch deutlich am unteren Ende des Preissprektrums, so kommt hoffentlich was dabei raus, das für beide Seiten fair ist.

Biometrische Gemüsezettel
Manchmal finden wir abends beim Putzen um und bei den Waagen verwaiste Gemüsezettel über beträchtliche Beträge, und dann raufen wir uns die Haare, rollen mit den Augen und rotieren wie Mühlräder vor Zorn, Frust, Trauer und Erschütterung. Sicherlich vergisst die niemand mit Absicht, aber für uns ist das dann trotzdem verlorenes Geld, denn man weiß ja nie, wer’s war.

In enger Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, Google, der GEZ und der Schufa haben wir deshalb ein Verfahren entwickelt, das den User des jeweiligen Gemüsezettels für uns klarer identifizierbar macht: Super wäre, wenn ihr eure Mitgliedsnummer auf die Zettel schreiben könntet. Zum einen können wir euch dann im Fall des Falles gnadenlos nachstellen, zum anderen hat man die Nummer dann gleich an der Kasse parat und kann loskassieren. Win win.

Die Neue
Und jetzt mal eine Nachricht über ein Ereignis, das nix mit teuer oder billig zu tun hat, sondern mit schön. Seit Januar im Boot, möchten wir euch hiermit offiziell unsere vorübergehende Neue vorstellen: Arina übernimmt für ein halbes Jahr die Ladenstunden von Nico, der seit ein paar Tagen in Elternzeit ist (und dort nachts am Computer sitzt und Newsletter schreibt, die gute Seele, das ist ja rührend!).

Arina ist eine Kundin der ersten Stunde (sie hat noch eine der legendären 11er-Nummern, von denen Andere nur im ehrfürchtigen Flüsterton sprechen) und ist hinterm Tresen ebenso freundlich und sympathisch, wie sie es davor immer gewesen ist. Hoffentlich macht sie ihre Sache nicht zu gut, denn Nico möchte sich trotz der Freude an seiner neuen Aufgabe weiterhin bitteschön im Laden unentbehrlich fühlen.

Die Alte
Sehr schade: Unsere potentielle sechste Kraft Louisa hat sich dagegen entschieden, ihr Sechstkraftpotential auszuschöpfen. Wir waren naiverweise davon ausgegangen, dass man nur jemanden finden muss, den man gern mögen kann und der Rest sich dann von selbst ergibt (und wir mögen uns gegenseitig ganz wunderbar). Dummerweise müssen einem aber offenbar (wer hätte das gedacht) die Arbeit selbst, die Stadt und noch zwei drei andere Sachen zusätzlich richtig gut passen, bevor man Lust hat, sich auf lange Sicht in ein Kollektiv einzuheiraten, und dafür reicht es leider nicht. Louisa bleibt noch ein paar Monate bei uns und zieht dann weiter; beim Gernemögen allerdings bleiben wir unbefristet.

Ein Datum
Als eines der am besten organisierten Unternehmen Norddeutschlands haben wir schon jetzt festgelegt, wann wir in diesem Jahr für die Sommerschließzeit die Türen zumachen. Nämlich: Vom 8. bis zum 21.7. Wer sich das jetzt schon vermerken mag, weil er ähnlich gut organisiert ist, soll das tun.

Ein Hinweis
Echte Raritäten: Die unveröffentlichten und nie fertiggestellten Kinospots der warenwirtschaft – jetzt für Kenner online an diesem geheimen Ort.

Neue Produkte

von Sommer:

  • (Knabber-) Gebäck: Pane Picco Asia und Sesam-Schwarzkümmel; Dinkel-Snacks Natur und Kräuter der Provence, Dinkel-Cantuccini, Dinkel Cookies Schokolade-Mandel

von Zwergenwiese:

  • streich’s drauf Arrabitom und Papayango
  • Gelees: Holunderblüte, Rote Johannisbeere

Glutenfreie Produkte von der Hammer Mühle:

  • Mehl-Mix und n Back-Mix für Körnerbrot
  • Florentiner und Baumkuchen
  • Waffelröllchen und – Blättchen in Zartbitterschokolade
  • es gäbe noch Cerealien und Aufbackgebäck zu bestellen – bitte die gute Berit bei Bedarf ansprechen

weiterhin

  • von deRit: Shortbread

sowie

  • 2 neue Pesti, klassisch rosso und verde von einem guten Familienbetrieb in Demeterqualität

von Rapunzel:

  • Kokosöl – lecker für asiatisch kochen, und man höre und staune: 1A gegen trockene Hände
  • Pepperoncini-Créme, gegrillte Paprika in Lake, Nuss-Mix geröstet und gesalzen

Außerdem:

  • Hirse- und Hirseflocken aus dem Spreewald, und damit quasi fast regional.
  • Bananenchips honeydipped von Bode

von Naturata:

  • weiße Chocolat Reismilch
Die Kosmetikabteilung meldet:
  • Die neue Birkenserie von Urtekram
  • Neue Haarpflegeprodukte von Lavera
  • noch mehr Auswahl von khadi-produkten
  • Den Rest wie immer vergessen

Das soll es dann erstmal wieder für eine Weile gewesen sein.
Es ziehen die Hüte und wünschen schallend und im Chor ein schönes neues Jahr:

Anne, Berit, Florian, Louisa, Nico und Reuli


warenwirtschaft.
Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

warenwirtschaft newsletter 37

Hamburg, im November 2012

Verehrtes Publikum – hier ein Brief zur freien Verfügung, während der Herbst prasselnd an die Fenster klopft und des Jahres Haupt sich traurig neigt. Das ist Poesie, Poesie gerät bei wenig Licht häufig ein bisschen trübsinnig.

Aber genug davon, es folgt ein bunter Blumenstrauß von Geschichten, die das Leben schrieb.

Susannengang

 Wie das so ist mit den 400-Euro-Stellen – das macht niemand für ewig. Unsere Aushilfe Susanne, die lange bei uns an der Kasse ihre Frau gestanden hat, zieht weiter nach anderswo, wir wünschen ihr dort alles Gute und hoffen, sie kommt hin und wieder auf eine Suppe vorbei. Stattdessen haben wir Kolja angestellt, der schon jetzt fast alle Brote beim Namen nennen kann. Kolja wird noch eingearbeitet, manchmal ist er vielleicht nicht so schnell an der Kasse wie z.B. dieser Teufelskerl Nico mit seinen magischen Fingern („Fingers“ nannte man ihn damals während seiner Teilnahme am großen „Kampf der Kassierer“ in Brooklyn ’72), aber er macht sich sehr gut, bald werdet ihr den Unterschied gar nicht mehr bemerken. Also, fast gar nicht. Also, ob er sich einen eigenen Kassierer-Kampfnamen verdienen wird, steht natürlich noch in den Sternen. Aber naja.

Leserwahl Schrot & Korn

Welcher Bioladen ist eigentlich der beste? Na? Welcher? Welcher?

Die alljährliche Schrot&Korn-Leserwahl läuft noch bis zum 11. Dezember. Wir waren da bisher immer recht erfolgreich dabei und sitzen bequem auf einem himmelhohen Haufen Medaillen, aber das EIGENTLICH Interessante an der Wahl ist nicht der Triumph, nein.

Schrot&Korn leitet eine detaillierte Auswertung eurer Stimmen und Anmerkungen an uns weiter, das ist für uns eine sehr aufschlussreiche Momentaufnahme davon, was ihr alle so von der warenwirtschaft denkt, was euch gefällt und was ihr euch anders wünscht. Also macht doch bitte alle mit, ihr tut nicht nur uns einen Gefallen damit, sondern könnt sogar das eine oder andere gewinnen. Wählen könnt ihr mit den Postkarten, die ihr auf dem Kassentresen findet, oder ganz modern online unter diesem Link.

Weihnachtszu

Schließzeit – jucheh! Also, nehmt das bitte nicht persönlich. Aber ist schon schön, wenn man den Laden mal für ein paar Tage zumachen kann. Traditionell schließen wir zwischen Weihnacht und Neujahr, dieses Jahr setzen wir wegen der Lage der Feiertage noch einen drauf und bleiben auch Heiligabend geschlossen.

Wir hatten bisher am 24. immer bis 12 Uhr geöffnet, und das war kein schlechter Tag, weil ruhig und beschaulich und irgendwie festlich gestimmt, aber so richtig viele Leute kamen da nie zum Einkaufen. Insofern hoffen wir, dass sich niemand allzu sehr vor den Kopf gestoßen fühlt, wenn wir dieses Jahr einen Tag früher zu unseren Familien fahren, aber im Austausch am Samstag, den 22.12. zwei Stunden länger zur Verfügung stehen, nämlich bis 16 Uhr.

Es gilt die schon vielfach wiederholte Maxime: Kauft soviel wie möglich so früh wie möglich, wenn ihr euch so wenig wie möglich mit einem überfüllten Laden stressen wollt. Erfahrungsgemäß wird es in den letzten Tagen vor der Schließung sehr, sehr wild bei uns zugehen (also, eher ein anstrengendes wild als ein aufregendes und sehenswertes wild), und je weniger ihr auf den letzten Drücker unbedingt noch bei uns besorgen müsst, desto besser.

Wie üblich werden wir kurz vor der Schließzeit den Frischwarenbestand allmählich runterfahren, damit uns nicht so viel verdirbt – es schadet also nichts, uns bescheid zusagen, wenn ihr auf jeden Fall am 22.12. noch ein Kilo Feldsalat braucht oder so.

Am 1.1. ist Neujahr, am 2.1. ist Inventur – am Donnerstag, dem 3.1., machen wir dann wieder auf.

Nochmal aufs Wesentliche reduiert: Die warenwirtschaft ist vom 23.12.2012 bis zum 2.1.2013 geschlossen.

Weihnachtsfleisch

Ebenfalls dem Themenbereich „Festliches“ zugehörig: Die diesjährige Weihnachtsfleisch-Order. Heute haben wir die Listen und Daten von unseren Lieferanten bekommen. Wir werden euch Geflügel vom Bauckhof in der Lüneburger Heide und vom Hof Mühlenberg bei Bremerhaven besorgen können. Wie auch beim letzten Mal ist ordentliches Fleisch von ordentlich gehaltenen Tieren kein unendlich verfügbares und hundertprozentig planbares Industrieprodukt, insbesondere Gänse- und Ententeile sind knapp. Aber wir sind zuversichtlich; in den letzten Jahren haben wir eigentlich immer alles Gewollte besorgen können. Die Bestell-Listen liegen ab sofort im Laden aus und hängen hier im Internet, der letzte Termin für die reguläre Bestellung ist der 5.12, geliefert wird am Freitag, dem 21. – und von den Bestellern wird dann bitte auch direkt am Freitag abgeholt, wir können den ganzen Vogelkram nämlich nur mit Mühe und Not bei uns lagern.

Mitgliederstop

So, und jetzt der Klopper – wir sind so gut wie voll! Bumm. Wir haben so ewig viel drüber nachgedacht und geredet und wieder geredet, ob und wann und wie es diesen Punkt geben wird, und ob man sich ein Mitgliederstop überhaupt erlauben darf, dass es uns ein Bedürfnis ist, unsere Gründe dafür hier quasi panoramisch auszubreiten – vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen. Für die, die nur an baren Fakten interessiert sind: Wir werden bei 650 Mitgliedern eine Warteliste für Neuzugänge einrichten, weil in unseren Augen die Kapazitäten des Ladens, wie wir ihn gerne haben, ausgeschöpft sind. Derzeit haben wir knapp 640.

Alle anderen machen es sich bequem und lesen bitte weiter.

Uns ist in den letzten Monaten immer bewusster geworden, dass der Stress im Laden nicht noch mehr werden sollte, wenn man ernsthaft drüber nachdenkt, womöglich bis ins hohe Alter in der warenwirtschaft an der Kasse zu stehen. Denn man will ja nicht verfrüht zum Krückstock greifen müssen, dafür ist im hohen Alter selbst noch genug Zeit.

Die Warenmengen, die uns mit jeder Bestellung in den Laden geschoben werden, haben inzwischen ein solches Ausmaß angenommen, dass kaum noch mehr in unsere Lager passt; zu Hochzeiten rangieren wir mit einem Dutzend Rollwagen in unserem kleinen Keller, mehr davon geht beim besten Willen nicht – ganz zu schweigen davon, dass wir mit dem Auspacken und Nachräumen kaum noch hinterherkommen.

Es ist also auch eine infrastrukurelle Grenze, an die wir hier stoßen: Die warenwirtschaft hat eben nur soundsoviel Quadratmeter, und die sind irgendwann voll.

Mit den personellen Grenzen sieht es nicht viel anders aus: Außer dem Laden läuft auch das Café wie geschmiert (was gut ist) und macht entsprechend viel Arbeit (was logisch ist, aber halt irgendwie bewältigt werden muss), so dass die Zeiten, zu denen wir nur zu zweit vor Ort sind, bei uns sehr unbeliebt geworden sind – man kommt einfach nicht so richtig hinterher, eigentlich wäre es schon jetzt nötig, alle Schichten zu dritt zu besetzen, und selbst dann kommt man meist ganz gut ins Schwitzen.

Und da wir mit der aktuellen Besetzung nach oben nicht mehr viel Luft haben – mehr Stunden, schneller laufen, höher stapeln etc. – und die Besetzung nicht unbegrenzt wachsen soll, damit wir als Kollektiv so überschaubar, persönlich, miteinander freundlich, konsens- und bewegungsfähig bleiben, wie wir sind, möchten wir an dieser Stelle erstmal halt sagen, bevor es für uns (oder euch) zu anstrengend und unschön wird.

Also: Halt.

Dass Wachstum um jeden Preis nicht so unser Ding ist, war uns schon länger klar – natürlich ist mehr Geld eine schöne Sache, aber ein Privatleben und weniger Arbeit und ein familiärer Umgang auf Augenhöhe mit einer überschaubaren, eng verbandelten Mitarbeiter- und Kundschaft auch.

Bloß was genau man wann zu tun hat, um dieses empfindliche Gleichgewicht zu erreichen und zu halten, überlegen und diskutieren wir schon wirklich lange.

Nun ist aber zumindest eine wesentliche Entscheidung in dieser Hinsicht gefallen: Bei 650 Mitgliedern ist vorerst Schluss mit Wachsen.

Nicht, weil wir inzwischen reich und faul geworden wären. Natürlich ist das Geld, das der Laden abwirft, immer mehr geworden, sonst wäre das Projekt ja ein Reinfall. Ab Anfang nächsten Jahres sollte für uns alle ein Gehalt rauskommen, über das man sich wirklich nicht mehr zu grämen braucht, sonst würden wir uns einen solchen Entschluss auch gar nicht erlauben können. Aber zum Porsche Cayenne (Biodiesel, Naturkautschukreifen, vegane Kuntstledersitzbezüge, klar) fehlt uns noch ein bisschen was.

Trotzdem ist das Mitgliederstop keine Notlösung und bestimmt kein Grund zum Jammern. Für uns ist das alles unterm Strich auch und vor allem eines: Ein Grund zum Anstoßen.

Gut, im Laufe der Zeit haben die Meilensteine nach jeder Neukalkulation immer ein bisschen gewechselt, aber 650 ist auf jeden Fall mal einer gewesen, und nun ist er so gut wie erreicht, und er ist der vorerst letzte – wir sind also am Ziel und können uns vielleicht sogar ein bisschen auf den Lorbeeren ausruhen.

Also: Hoch die Tassen! Der Laden, unser Baby, ist fertig, und das schon im Alter von nicht einmal fünf Jahren. Das sollen die Babys anderer Leute mal nachmachen, nach allem, was man so in der NEON liest, kommen die ja heutzutage nichtmal mit 30 Jahren so richtig aus.

Ein paar Plätze gibt es übrigens noch – wenn ihr also von entscheidungsschwachen Freunden und Bekannten umgeben sein, die „eigentlich ja schon ganz lange auf jeden Fall“ bei uns eintreten wollen, dann legt ihnen nahe, dass jetzt ein guter Zeitpunkt dafür wäre. Ansonsten müssen sie auf die Warteliste (was im Zweifelsfall auch kein Weltuntergang ist – wir haben durchaus einige Fluktuation in der Mitgliederschaft, da werden jeden Monat ein paar Leute nachrücken können).

Wieder online,

das noch als Letztes, ist unsere Internetseite. Wir haben einen technischen Patzer zum Anlass genommen, das Internet-Gesicht der warenwirtschaft generalzuüberholen, und wie vieles andere auch hat das wesentlich länger gedauert als gedacht. Details müssen noch nachjustiert werden, aber ab jetzt gibts da wieder allerlei anzuklicken, und Mittagesser können tagesaktuell unser Suppenangebot nachlesen, und schön bunt ist das Ganze auch.

 Neue Produkte

  • Noch mehr Produkte von Khadi, der ayurvedischen Kosmetikreihe
  • Neue Söbbeke Herbst-Joghurts in allerlei obskuren Geschmacksrichtungen (Preiselbeere-Hagebutte, Brombeer-Vanille, Aloe Vera-Rinderhack etc.)
  • Holy Holunderblütensirup
  • Peanutbutter creamy
  • Tomaten-Rosmarin-Dressing von Emils
  • Mandel-Tonka-Stick, schweinelecker
  • Mandel-Tonka-Schokolade, ebenso.
  • Vollmilch-und Zartbitterkuvertüre HIH – dünner und besser zu schmelzen.
  • Antipasto della nonna, nach einem wunderbaren Rezept von irgend’ner netten italienischen Oma
  • und auch von Rapunzel versuchsweise fest im Sortiment: Basmatireis im Stoffsack.
  • ebenso im Sack: Carnaroli-Reis
  • Erdmandeln gemahlen und geröstet
  • Original Rapunzel Müsli in klein und groß
  • Frühstücksbrei Hildegard und Basen-Balance
  • glutenfreie Fruchtriegel von LUBS: Heidelbeere, Aronia und Maracuja
  • schwedisches Knäckebrot: Hallbröd und Barkbröd von Allos
  • von Naturata: Limette-Minze Chutney
  • von Bauck: Leinsaat geschrotet
  • FruchtGelee Schwarze Johannisbeere, Himbeere, Apfel und Quitte von Zwergenwiese
  • neuer Zuwachs in der Now-Limonaden-Familie: Grapefruit und Green Herbs
  • Osoti bietet ziemlich begrenzt ein feines Olivenöl an, das im gleichen Anbaugebiet gewonnen wird, aus dem eben auch die bei uns (und also auch offenbar bei Euch) überaus beliebten Osoti-Weine stammen.
  • der besondere Wein zur Weihnachtszeit 2012: Mas Igneus FA 206 aus dem Priorat. Sehr hübsch da, im Priorat, haben wir kürzlich gehört. Und der Wein ist, ohne jetzt mit önologischem Vokabular um sich zu werfen, seinen höheren Preis wert.
  • dunkles Hefeweißbier: das Lammsbräu Schwarze.
  • saisonale Säfte von Voelkel: Brombeer-Vanille und Sanddornkräfte sowie Holunder-Aronia-Sirup.
  • und natürlich gibt es die heißzumachenden Säfte, Weine und Punsche wieder.

und, wie könnte es anders sein: Das Weihnachtssortiment, denn bald ist Weihnachten. Nicht zu übersehen am Kassentresen, viele tolle Sachen, besonders hervorzuheben die exzellenten Elisenlebkucken aus Bremen, der exzellente Marzipankram und das mindestens ebenso exzellente Nougat, mit Liebe von Hand vom Klotz geschnitten und ausgewogen von uns für euch.

 

Und das, meine Damen und Herren, war’s. Wir hoffen, es hat allen gefallen, oder wenigstens der Hälfte von allen, das wäre doch schon eine gute Quote.

Wir sagen gute Nacht,

Anne, Berit, Florian, Louisa, Nico und Reuli

 

warenwirtschaft.

warenwirtschaft newsletter 36

warenwirtschaft

Hamburg, im Sommer 2012, unter großem Baulärm

Hallo,

dieses Schreiben nur, um euch wissen zu lassen, dass bei uns alles rund läuft wie bisher.

Macht’s gut,

 

Anne, Berit, Florian, Louisa, Nico und Reuli.

PS:
Man muss immer, immer das Positive sehen. Immer. Hier also das Positive: Dank des infernalischen Kraches, den die Abrissmenschen hinterm Haus verursachen, während sie mit mehreren Dutzend Presslufthammern irgendwelche Dinge abreißen, wie es ihre Aufgabe ist, traut sich kaum ein Kunde in den Laden, und ich kann in aller Seelenruhe hinterm Cafétresen stehen und den lange fälligen Newsletter anfangen.

Die wenigen Kunden, die trotzdem kommen, schauen erschrocken drein, kaufen mit dreifacher Geschwindigkeit ein und verständigen sich brüllend, aber freundlich mt uns.

So oder so, sicher geht das irgendwann vorbei, auch die fleißigsten Abrissarbeiter machen irgendwann mal Feierabend von ihren Abrissarbeiten. Danke, dass Ihr trotzdem kommt!

 

PS 2: Bionade. Fliegt raus! Zack. Das ehemalige Bio-Pionier-Getränk, damals noch aus der Hand eines echten alteingesessenen Familienunternehmens, ist, wenn man so will, vom Erfolg verdorben worden:

Schrittweise von Dr. Oetker angeeignet und seit Beginn des Jahres nach dem unfriedlichen Ausscheiden der Gründerfamilie ganz in der Hand des Großkonzerns, ist Bionade nicht mehr so richtig ein Produkt, das zu uns passt. Bei dem begrenzten Verkaufsplatz, den wir haben, stellen wir uns lieber Limos von kleineren, konsequenteren, greifbareren Herstellern in die Regale, zum Beispiel Bios. Die haben zwar zugegebenermaßen anfangs ziemlich von Bionade abgekupfert, kommen aber ohne Zucker aus, sind mit Bioland-Qualität statt bloß EG-Bio zertifiziert, schmecken mindestens genauso gut (finden wir), und die Hersteller gehören sich selber und nicht irgendeinem undurchsichtigen Riesenkonzernkonglomerat.

Oder aber LemonAid, unseres Erachtens die leckerste Zitronenlimo, die auf dem Markt zu haben ist. Die kommt zwar nicht ohne Zucker aus, lässt sich den aber nicht nur Bio- sondern auch FairTrade-zertifizieren, und alle anderen Zutaten auch. Soweit wir wissen die einzige durchgängig faire Limo, die es gibt.

PS 3: Fest. Kann man da noch guten Gewissens von einer Geburtstagsfeier reden? Ein bisschen spät. Wir sind ja schon lange vier. Aber dieses Jahr hatten wir derartigen Schwierigkeiten mit der Terminfindung, dass es diesmal der Oktober werden muss. Das ist noch lange hin, und die Hoffnung ist natürlich klein, dass sich das irgendjemand jetzt schon merkt – aber wir wollten es schonmal erwähnt haben:

Die warenwirtschaft wird am Samstag, dem 27. Oktober ihren vierten Geburtstag feiern.

Weil die Parties, die wir bisher an unseren Jahrestagen ausgerichtet haben, zwar immer nett, aber nie so rauschend waren, wie sie es hätten sein müssen, um den getriebenen Aufwand zu rechtfertigen, haben wir uns diesmal wieder ein bisschen was Anderes überlegt: Es gibt ein kleines Konzert, und zwar ein klassisches, ganz gediegen, mit Streichern von Rang, das wird sicher toll. Und nachdem beim letzten Mal die Lesungen gut angekommen sind, werden wir wohl in der Richtung auf wieder was machen. Also ein ganz kulturell hochwertiger Abend. Wir lassen euch Genaueres wissen, wenn wir Genaueres wissen.

PS 4: Wegmarke erreicht. Nachdem die Mitgliederzahlen jetzt einige Monate lang knapp drunter stagnierten, haben wir soeben die 600 überschritten und werden quasi täglich mehr. Toll. Im Laden ist viel los, und wir fangen wieder mal an, zaghaft über Wartelisten für Neumitglieder und Ähnliches zu diskutieren.

PS 5: Samenfest. Was glaubt ihr, wieviele der Öbste und Gemüsen, die man täglich so isst, im Stande sind, sich ganz normal fortzupflanzen wie wir Menschen? Also, soll heißen, technisch nicht ganz genauso wie wir Menschen, aber auf natürliche Weise fortzupflanzen eben.

Vermutlich würde man als Laie erstmal selbstverständlich davon ausgehen, dass das alle können und das normal so ist.

Gut, die umständliche Einleitung lässt es schon vermuten: Dem ist nicht so, und zwar ganz und gar nicht. Die allermeisten Gemüsesorten, die heutzutage auf dem Markt zu kriegen sind, sind steril, sogenannte Hybride, im Labor gezüchtet – auch im Biobereich. Die Produzenten kaufen und säen jedes Jahr neue Samen. Das ist das Ergebnis einer langen Züchtungsentwicklung, in der Sorten von Saatgutunternehmen zum einen auf Optik und Ertrag hin optimiert und zum anderen so umgebaut wurden, dass jedes Jahr aufs neue Geld von den Bauern und Gärtnern an diese Unternehmen fließen muss.

Und das läuft schon so lange und so gründlich so, dass die ursprünglichen Sorten oft nur noch von irgendwelchen Liebhabern auf abgelegenen Kleinsthöfen kultiviert werden oder gar ganz und völlig verschwunden sind. In erschreckend vielen Fällen sind wir den Hybriden alternativlos ausgeliefert, und es ist ein großes Ereignis, wenn man irgendwo in der Welt noch eine Handvoll Körner einer alten Maissorte findet, die vielleicht für die Vermehrung geeignet ist und in einem langwierigen Prozess wieder auf eine marktfähige Menge gebracht werden kann.

Es existiert ein Copyright auf diese Hybridsorten. Nicht nur das Saatgut selbst, sondern auch der zugehörige „Bauplan“ gehört also den Konzernen, es sind geschützte Marken wie Coca-Cola oder so, nur halt als Broccoli. In etwa so, als würde ein Anwalt an meiner Tür klingeln und mich abmahnen, weil ich eine Pappel in meinem Garten habe – „Pappeln“, würde er sagen, „gehören leider Monsanto, junger Mann, und wo immer eine Pappel wächst, möchte Monsanto verdienen. Sie kommen jetzt ins Gefängnis“.
„Achwas“, würde ich denken, „das kommt mir aber merkwürdig vor.“ Und: „Junger Mann, hat er gesagt – er wollte mir wohl schmeicheln.“

Seit ein paar Jahren, und das ist, wo wir eigentlich mit dieser Geschichte hinwollen, gibt es jedenfalls in der Biobranche einige Züchter, die sich mit wirklich großer Hingabe der Wiederherstellung vermehrungsfähiger Sorten widmen – zum Beispiel in der Gärtnerei auf dem Gut Wulfsdorf ganz bei uns in der Nähe, einem (Achtung, Trendsprache) Hotspot biodynamischer Saatgutforschung, von dem wir auch immer wieder Gemüse im Regal haben.

In dieser Sache muss man dem Demeter-Verband mit dem Verein kultursaat e.V. eine große Pionierrolle bescheinigen, aber inzwischen haben auch die Bioland-Leute mit saatgut e.V. einen Verein gegründet, dem es um die Rückzüchtung und den Schutz der Sorten vor kommerziellen Interessen geht.

Beide Vereine sagen: Die Grundlagen unsere Ernährung dürfen niemandem gehören, sie sind Allgemeingut, ihre Privatisierung ist falsch und unangemessen und macht uns abhängig von Leuten, von denen wir nicht abhängig sein wollen. Da könnte man ja auch ein Patent auf Atemluft anmelden, oder gar, so absurd das klingt, Trinkwasser zu privatisieren versuchen…

Also wird unter großen Mühen rück- und neugezüchtet, und dann ist nach jahrelanger Arbeit eine solche samenfeste Sorte fertig – und wird der Allgemeinheit zum freien Gebrauch zur Verfügung gestellt. Hier ist viel Idealismus im Spiel, und der Aufwand, der dort getrieben wird, wird nicht mal annähernd durch das eine oder andere Fördergeld gedeckt.

Häufig sind die Erträge dieser samenfesten Sorten geringer als die der Hybriden, und das schlägt sich nicht selten auch im Preis der Ware nieder – aber in den meisten Fällen sind sie geschmacklich der rein auf Äußerlichkeiten getrimmten Hybride haushoch überlegen und deswegen nicht nur aus ideellen Gründen ihr Geld wert.

Und jetzt die Kurve ins Praktische: Auch die Produzenten in unserer Region bieten immer mehr samenfeste Sorten an, und wir kaufen immer mehr davon für euch ein. Da das Thema hybrid versus samenfest aber in der Öffentlichkeit trotz seiner Tragweite immer noch kaum eine Rolle spielt, merkt ihr das womöglich gar nicht. Und deswegen, Überraschung, haben wir diesen sehr langen Text geschrieben!

Samenfestes Gemüse ist auf den Schildern mit dem naheliegenden Kürzel „SF“ ausgewiesen. Samenfest ist zum Beispiel die Möhrensorte „Rodelika“, die ihr haufenweise bei uns kauft (außer im Moment, die Lager sind leer und die neuen Rodelikas noch nicht erntefähig). Die macht geschmacklich wirklich deutlich mehr her als das meiste andere auf dem Markt. Die Züchtung der Rodelika hat übrigens zwölf Jahre gedauert und 600 000 Euro verschlungen.
Außerdem ist alles samenfest, was vom Arpshof kommt – ohnehin Ware, die meist an Frische und Qualität kaum zu überbieten ist. Und auch zum Beispiel der Rote-Bete-Saft von Völkel. Und sonst noch Einiges mehr.

PS 6: Neue Produkte. Die warenwirtschaft schläft nicht und hat schon wieder einen ganzen Haufen neuen Kram in ihre Regale geworfen, damit ihr ihn wieder rauszerrt, denn das ist der Kreislauf des Lebens.

Getränke:

  • Bier aus dem Süden des Landes: Bayern (Viva Bavaria Festbier) und vor allem Franken (Weißenoher Classic Export), beide gut, wie sich das bei Bieren aus dem Süden auch gehört.
  • Apfel-Cider aus dem Süden der Elbe: Elbler mit mehr (Flut – 5,5%, damit herber) und weniger (Ebbe – 2,5%, damit süßer) Alkohol. Von einem kleinen Hamburger Anbieter, aus altländer Bioäpfeln. Eine gute, nette Sache. Hier bitte beachten: obwohl die Flaschen vielleicht fast so aussehen, sind es KEINE Pfandflaschen! Das macht bei der kleinen produzierten Menge von elbler leider noch keinen Sinn…
  • Wein aus dem Süden Amerikas: Nuevo Mundo weiss (Sauvignon, frisch und leicht) und rot (Carmenere, dunkel und herb)
  • Holy Seven Holunderblütenlikör: im Norden produziert und so schmackhaft, dass man den Alkohol kaum bemerkt. Bis es zu spät ist.
  • BioZisch Mate – herb und sehr gut so. Manche von uns finden es – darf man das schreiben? – besser als den konventionellen Mitbewerber… Außerdem BioZisch nature energy – klingt doof, und ob man das gut finden muss, dass jetzt auch Voelkel versucht, auf den Zug der trendy Aufputsch-Energydrinks mit gewollt schmissigen Namen aufzuspringen, sei mal dahingestellt. Aber: Das Zeug schmeckt einfach lecker, ingwerig mit einer aufwendigen Kräutermischung und Guaraná, „nature energy“ hin oder her.
  • neue Limonaden von Now: Red Berry, White Bitter, Fresh Lemon – und natürlich keine Bionade mehr, pfui, Bionade!
  • Voelkel Bio-Family Maracuja, ein günstiger Exotensaft in der Literflasche
  • Naturtrüber Voelkel-Apfelsaft in der Literflasche mit Demeter-Zertifikat – eine ganze Ecke kostspieliger als der aus Streuobst (den wir natürlich auch weiterhin anbieten), aber eben Demeter.

Käse:

  • kräftiger und leckerer Bergkäse von der Allgäuer Sennerei Moosbach unter dem treffenden Label „oyfach guat“ (das spricht man, wie man es schreibt) in verschiedenen Varianten: Älplerkäse, Hornkäse, Demeter Bergkäse, Alpenglüher mit Pfeffer… einfach mal fragen, anschauen, probieren. Wegen der zwischenhändlerfreien Direkt-Belieferung aus dem Süden erstaunlich günstig, ebenfalls wegen der Direkt-Belieferung allerdings keine auch nur annähernd lückenlose Verfügbarkeit bei uns – es kommt, was kommt, und was weg ist, ist weg, denn auch das ist der Kreislauf des Lebens.

Kühlregal

  • Sahne-Kefir in den neuen Varianten Mango-Vanille und Rote Grütze – sehr lecker dank feiner Fruchtmischung und, sind wir doch mal ehrlich, dem mehr an Fett. Mhmmm… Fett!
  • Biowerk Hummus mit Chili – hier wird mit Schärfe nicht gegeizt, macht sich sehr gut auf Fladenbrot

Kosmetikecke

  • Khadi Produkte mit ayurvedischen Rezepten, von der Gesichtsmaske bis zum Haaröl.
  • Ein kleines Sortiment an Schminke von Logona, klein, weil sich unsere Kunden dafür wenig interessieren, die sind eben auch so schon so schön.
  • 2 Seifen, die nach alten Rezepten hergestellt werden, zum einen Olivenseife, zum anderen Aleppo-Seife. Scheinen gut zu sein, verkaufen sich wie geschnitten Brot
  • Und neu, Spülschwämme und Kupferlappen, voll in Bio.

anderes:

  • Halva von Allos… viel zu lecker. Im Joghurt zum Beispiel. Oder aus der Hand.

 

PS 7: Verabschiedung. Das soll es dann auch gewesen sein. Ist ja auch, wieder einmal, mehr als genug.
Einen schönen Restsommer euch allen, und man sieht sich.

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

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