warenwirtschaft newsletter_44

 
Hamburg, im derzeit herrlich graunassen Herbst 2014
 
Liebe Einkaufsgemeinschaft, willkommen in der tendenziell dunklen Jahreszeit.

Heißer Tee! Kürbis! Drachensteigen! Novemberdepression! Kastanien! Juchhe.

Abwesenheitsnotizen
Erstmal das richtig Wichtige: Zwischen den Jahren ziehen wir uns wie immer mit dem übriggebliebenen Tee und Kürbis in eine ruhige Ecke zurück und wollen nicht gestört werden, die warenwirtschaft bleibt also geschlossen. In Daten bedeutet das dieses Jahr:

Letzter Öffnungstag am Heiligabend, mit Ausnahme-Öffnungszeit von 9 bis 12.
Dann Schotten dicht vom 25.12. bis 4.1. – Ausruhen, Familie, Kastanien, Inventur.
Und weil wir es können, sagen wir auch schonmal für den Sommer bescheid:
Pause vom 27.7. bis 9.8.2015
. Aber dass sich DAS jemand jetzt schon merkt, glauben wir eh nicht. Wir sind ja selber schockiert, dass wir so weit vorausplanen, als wir jung waren, haben wir sowas nicht gemacht.
 
Der Sojagetränke-Konflikt
Weil es immer wieder Thema ist: Einige unter euch schwören auf Natumi. Andere lieben Provamel. Beides geschieht mit Inbrunst, und beides mit vollem Recht. Besser als beide finden wir den kleinen und wenig verbreiteten Anbieter Hofgut Storzeln, der Soja auschließlich von sich selber bezieht, vom Bodensee nämlich – regionaler wird’s nicht im Sojabereich. Einer von den dreien muss gehen, denn wir haben nicht allen Platz der Welt. Wie also können wir entscheiden, welche Marke wir im Sortiment behalten, wo wir euch doch alle GENAU GLEICH liebhaben? Wir ziehen uns auf knallharte Kriterien der Political Correctness zurück. Natumi bezieht Soja ausschließlich aus Italien und Frankreich, Provamel aus China und Kanada. Außerdem gab es bei Provamel ein paar unansehnliche Eigentumsverflechtungen mit dem US-amerikanischen Lebensmittel-Megakonzern Dean Foods, der an der Seite von Monsanto & Freunden für genmanipulierte Lebensmittel streitet. Ergo: Provamel musste gehen. Wer so gar nicht darauf verzichten mag, darf die Provamel-Produkte aber bei uns sonderbestellen, in Verpackungen von je 12 Litern.
 
Ottensen und ihr
Hier noch ein kleiner Verweis auf die Ottenser (Ottensener? Hier erkennt man den Zugereisten) Bürgerinitiative Pro Wohnen gegen den Bau eines Büroklotzes auf dem Zeise-Parkplatz: Entgegen der Gerüchte, die man so hört, ist da, wie sagt man, der Keks noch nicht geknuspert. Es werden immer noch Unterschriften gesammelt. Wer also noch nicht hat: Listen liegen bei uns im Laden aus.
 
Prokon und wir
Jetzt was Kompliziertes, aber nicht Uninteressantes: Nachdem die Prokon-Unternehmensgruppe mit windigen (haha!) Anlageversprechen den einen oder anderen Anleger ins Verderben gelockt hat, wird in der Regierung sinnvollerweise gerade über ein Gesetz zum Anlegerschutz beraten, dass solche Praktiken erschweren soll. Dieses Gesetz allerdings würde beim derzeitigen Stand zugleich einen Dolchstoß bedeuten für zum Beispiel Leute wie uns, die kein großes Kapital mitbringen, aber gerne einen Mitgliederladen gründen würden.
Es geht dabei um eine strengere, bürokratischere, für die Unternehmer sehr  kostenintensive Regulierung von Direktkrediten.
Auch die Herstellung der warenwirtschaft haben wir damals ausschließlich mit Direktkrediten finanziert, bloß war unsere Herangehensweise eine etwas andere als die von Prokon. Trotzdem würde das neue Gesetz Prokonartige und im weitesten Sinne Warenwirtschaftsartige – viele Wohnprojekte, bürgerfinanzierte Dorfläden, Kollektive aller Art, lauter Projekte, bei denen viele Leute mit wenig Geld sich zusammenschließen, um etwas gesellschaftlich Sinnvolles auf die Beine zu stellen – mit der selben Schraube regulieren. Mit einem solchen Gesetz in Kraft hätten wir den Laden nicht gründen können, viele zukünftige Projekte werden mit einem solchen Gesetz, so es denn ohne Ausnahmen bleibt, im Keim erstickt.

Im Zentrum einer Initiative für eine sinnvolle Anpassung des neuen Kleinanlegerschutzgesetzes sitzt das Mietshäusersyndikat, ein alteingesessener und ziemlich toller Verein, der Wohnprojekten hilft, Häuser dauerhaft dem Immobilienmarkt zu entziehen und quasi für immer garantiert günstig zu vermieten. Auf der Internetseite des Syndikats finden sich weitergehende Informationen, außerdem Anleitungen zum aktiv werden in der Sache.

Zuletzt: Musik
Manchmal fragt ja wer, was bei uns so im Café läuft. Hier ein aktueller Auszug bei Spotify, der noch stark unter dem Eindruck des Reeperbahn-Festivals steht. Den Link anzuhören ist leider nur denjenigen so richtig zuzumuten, die ein Spotify-Abo haben, sonst wird man alle paar Stücke von grausigen Werbeeinspielungen unterbrochen – aber einen Eindruck verschaffen und Notizen machen kann man sich bei Interesse auch mit einem kostenlosen Account.

Neue Produkte
Zum Nicht-Essen:

  • Honigfliegenfänger Modell „Supermann“ – na!
  • Fruchtfliegenfallen (nicht kaufen, brauchen wir leider alle selber)
  • Mottlock Mottenbox gegen Kleidermotten
  • Kräuterdünger
  • Gartendünger
  • Men Aktiv Duschgel von Weleda
  • Lenz 24 Stunden Creme Hopfenblüte
  • Lenz Gesichtsfluid Sonnenhut Hagebutte
  • Lenz Handcreme Klettensamen Ringelblume
  • Lenz Körperlotion Klettensamen
  • Lenz Duschbad Hopfenblüte Sonnenhut
  • Lenz Duschbad Ringelblume Minze
  • Lenz Shampoo Kamille Melisse
  • Lenz Shampoo Sonnenhut Brennessel
  • und Waschpeeling Kamille Melisse von… Lenz!
  • Santé Shampoo – Brilliant Jojoba | Velvet Rose | Henna Volume | Natural Balance | Heavy Petting | Lava Power | Santé Kokosmilch-Orange
  • Santé Haarspülung – Natural Care | Birkenblatt Extrakt
  • Santé Kristall Deo Spray
  • Santé Soft Peeling Bio-Açai (Das ç erhält man durch die Tastenkombination alt-135 – hat sich das Austauschjahr in Brasilien damals also doch gelohnt)

Zum Essen:

  • Lutschpastillen: Ingwer-Zitrone, Thymian, Salbei
  • Honig-Crunchy von Barnhouse
  • Knobi-Joghurt Würzsauce von Naturata
  • Hanfsamen in verschiedenen Formen von Chiron
  • Neue Marmeladen von Zwergenwiese
  • Kokos-Happen von Rapunzel, Zartbitter und Vollmilch
  • Sahne-Kefir Pflaume-Walnuss
  • Ziegenfrischkäse
  • leckere Smoothies in abenteuerlich klingenden Geschmacksrichtungen von Proviant aus Berlin
  • Manouri in der Kühltheke
  • Ziegenjoghurt
  • Fruchtquark Mango-Vanille
  • Drei edle Reissorten aus Indonesien, hübsch eingepackt und fair gehandelt, vermutlich sogar lecker, von Sunria

Zum Trinken (mit Maß!):

  • Monaco Vodka. Aus München. Ein schicker Wodka.
  • Viva con Agua leise und laut nun in den günstigeren Standard-Wasserflaschen!
  • von den Apfelsäften aus Klütz neue und lang nicht gesehene Mischsäfte: Apfel-Birne, Apfel-Möhre, Apfel-Quitte,…
  • Voelkel BioZisch Zitrone naturtrüb, Sauerkirsch und Matcha (was zur Hölle ist Matcha?)

Und an dieser Stelle schließen wir und freuen uns auf ein nächstes Mal in einer nächsten Jahreszeit.

Anne, Arina, Berit, Florian, Nico und Reuli
warenwirtschaft.