schluss mit schließ

Letzter Eintrag 14. Juli, aha, diese warenwirtschaft gibt es wohl nicht mehr, was? Ha! Von wegen. Natürlich sind wir nach unserer Schließzeit schon längst wieder offen. und auch dich, Internet, haben wir nicht vergessen. In den zwei geschlossenen Wochen haben wir im Laden allerhand Kram in Ordnung bringen können (seht euch um, der Teufel steckt im Detail), und nun sind wir wieder zu den ganz normalen Öffnungszeiten besuchbar, und das bis Weihnachten. Alle, die nicht auf unserer Geburtstagsparty am letzten Augustwochenende waren, dürfen sich grämen, denn die war sehr gelungen, fanden wir. Nächstes Jahr unbedingt kommen! Aber auch gerne vorher zum Einkaufen vorbeischauen. Und bis zum nächsten Besuch kann man sich die Zeit vertreiben mit der Lektüre einer zu recht zornigen Streitschrift von Ökoland, deren Wiener Würstchen bei der Stiftung Warentest unter ziemlich merkwürdigen Bedingungen gegen die von Lidl verloren haben.

warenwirtschaft newsletter 18

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Hamburg, 5. September 2009

Menschen dieser Erde!
Der Laden hat die Augen zugemacht, und dann wieder auf, und ruckzuck war es September, und das zweite Jahr der warenwirtschaft war im vollen Gange. Die Schließzeit hat der warenwirtschaft gutgetan – wir haben viele Sachen hergerichtet und renoviert und verbessert, und einige von uns (ich! ich!) waren im Urlaub. Viele von den Dingen, die wir im Laden verbessert haben, fallen dem Kundenauge wahrscheinlich nicht unmittelbar auf – aber für uns ist es, um nur ein Beispiel zu nennen, eine unschätzbare und nervenschonende Verbesserung, dass hinter den Regalbrettern jetzt Runterfallverhinderer eingebaut sind, die beim Nachräumen kleiner Produkte das unsägliche Hintenrunterfallen verhindern. Und natürlich war es zum einen wirklich schön, mal eine Weile nicht jeden Tag zu denselben Uhrzeiten die Arbeiten zu machen, die uns inzwischen zur Routine geworden sind.
Zum anderen war es aber auch ein Vergnügen, die Pforten wieder zu öffnen, das ganze schöne Sommergemüse auszubreiten und sich über die Freude zu freuen, mit der ihr wieder zu uns zum Einkaufen gekommen seid. Und das ist nichtmal aus marketingtechnischen Gründen gelogen.

Ab und auf
Vor der Schließzeit hatten wir einen frustrierenden Mitgliederschwund zu verzeichnen – das ist natürlich erklärbar: Wer sich ohnehin mit dem Gedanken trägt, zu kündigen, tut das am ehesten, kurz bevor der Laden für zwei Wochen schließt (und kurz vor der leider notwendigen angekündigten Preiserhöhung). Trotzdem war das für uns kein Anlass zum Jubeln, das ist klar. Nun ist es aber so, dass wir seitdem wieder offen ist einen Zulauf haben wie schon lange nicht mehr, täglich kommen neue Neugierige zu uns und interessieren sich, und die Mitgliederschaft wächst weiter.

The party’s over
Für diejenigen unter euch, die sie verpasst haben: Unsere Geburtstagsparty – DAS Szene-Event der Ottenser Event-Szene – war ein voller Erfolg. Wir waren selbst überrascht, wie anders der Laden aussieht, wenn man die Kasse durch ein DJ-Pult ersetzt und ein paar bunte Lampen aufhängt. Wenn also eines Tages euer Bedarf an Lebensmitteln sinkt und der an Amusement steigt, bauen wir einfach um, und die warenwirtschaft wird Club (mal sehen, was die Nachbarn davon halten… etwas laut und spät war es nämlich schon.) Für ein paar mehr Leute wäre schon noch Platz gewesen – die können dann nächstes Jahr noch dazukommen.

Die neuen Dinge
Sanddornpflegemilch von Weleda neu. Federweißer wieder da (Obacht: aufrecht transportieren und an der Kasse fragen, ab wann der Federweiße reif, also kein Saft mehr ist). Lagrima del Sur aus Argentinien wieder da (und ja: Das kann ökologisch durchaus Sinn machen, wenn Rotwein aus Argentinien mit dem Schiff kommt – verglichen mit Wein aus Portugal mit dem Lastwagen. Außerdem macht es das argentinische Klima wesentlich leichter, guten Wein zu produzieren, was ihn dann so unverschämt günstig macht). Zwei Sorten Kindercrunchy-Müsli neu. Kleine Dinkelbutterkekse neu. Traffix (merkwürdiger Name) Dinkelschokokekse, honiggesüßt. Macadamia-Creme von Rapunzel. Leinöl. Lecker Tiramisu von Weißenhorner. Und, kaum zu glauben: Es gibt wieder Gummibärchen.
Und demnächst: Lakritzpastillen und vielleicht auch Deutschlands erstes Bio-Kaugummi.

Und das war auch eigentlich schon alles – wir wollten halt nur mal wieder ein Lebenszeichen geben. Mehr von uns, sobald wir genug neue Neuigkeiten gesammelt haben.

Bis dahin grüßen freundlich

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

 

 

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Hamburg, gerade noch 6. Juli 2009

Liebe Einkaufenden,
hier wieder mal ein bisschen was zum Lesen.
Hat eine Weile gedauert, waren aber auch drei anstrengende Wochen, mit Berit und Reuli am Strand irgendwo in Griechenland und einem übriggebliebenen Dreierkollektiv, das den Laden (mithilfe unserer tapferen Aushilfen Frank, und, jetzt neu, Raul) alleine schmeißen musste. Nun sind wir aber glücklich wiedervereinigt, die Sonne scheint auch hier, und alles ist gut.
Zahlen, Bilanzen, Kleingedrucktes
Achtung, dieser Absatz ist lang, aber wichtig. Wer Freude daran hat, dass wir uns mit der Transparenz unseres Modells Mühe geben, sollte ihn lesen – wer einfach nur wissen will, worum es geht, kann sich aber auch gerne auf das fettgedruckte Sätzchen weiter unten beschränken.
Die Eröffnung der warenwirtschaft ist jetzt schon fast ein Jahr her. Das heißt, dass wir so ganz allmählich anfangen können, mit den Zahlen, die wir im Laufe der Zeit gesammelt haben, Prognosen anzustellen und zu fragen, ob unser Laden funktioniert. Wir dürfen stolz feststellen: In vielerlei Hinsicht liegen wir nach wie vor über den Erwartungen. Die Mitgliederzahl ist ordentlich und wächst weiterhin, wenn auch langsamer als zu Beginn; der Warendurchsatz im Laden ist so hoch, dass wir bei unserem Großhändler inzwischen unter den größten Abnehmern sind, und, auch nicht ganz unwichtig: Wir bekommen immer wieder sowohl von unserem Zulieferern als auch von unseren Kunden (das seid ihr) zu hören, dass es Spaß macht, mit uns zu arbeiten und bei uns einzukaufen – alles in allem können wir also sehr optimistisch in die Zukunft blicken. In anderen Fällen haben wir mit den Schätzungen, auf deren Basis wir damals vor langer Zeit unseren 3-Jahres-Businessplan ausgefüllt haben, aber auch ganz gut danebengelegen. Das Café zum Beispiel bleibt in seinen Umsätzen weit hinter unseren Plänen zurück, so dass dieser Bereich unseres kleinen Unternehmens derzeit nicht kostendeckend arbeiten kann, und unsere Fixkosten sowie unser Warenschwund sind an mancher Stelle höher als erwartet. Außerdem ist der Anteil an Kindern, für die bei uns eingekauft wird, eine Ecke höher als gedacht – was dafür spricht, dass eine unserer Kernzielgruppen, nämlich Familien, Gefallen an unserem Modell finden. Aber da Kinder keine Mitgliedsbeiträge zahlen (was auch im Interesse der Sozialverträglichkeit unseres Beitragsmodells definitiv so bleiben soll) und wir an Umsätzen, die Mitglieder bei uns machen, wegen des Selbstkostencharakters unserer Preise nahezu nichts verdienen, bedeutet das natürlich, dass unterm Strich weniger Geld für uns übrig bleibt, als wir geplant hatten. Das kommt vielleicht angesichts der Jubilierungen in den letzten Newslettern ein wenig überraschend – aber viele Tendenzen und Prognosen können wir eben erst jetzt absehen und anstellen, wo das erste Jahr fast vollständig bilanziert ist. Die Zahlen, über die wir gejubelt haben, sind ja auch nach wie vor gut, nur sind es nicht die einzigen, die über Gedeih und Verderb der warenwirtschaft entscheiden.

Was heißt das alles? Zum einen, dass wir fürs erste auf unsere eigentlich für April angesetzte Gehaltserhöhung von Hungerlohn auf Hungerlohn + 1 Apfel + 1 Ei verzichtet haben. Das soll jetzt nicht ins Selbstmitleidige ausufern – unsere Arbeit macht uns Freude, und so ganz verhungern tun wir auch nicht. Aber nichtsdestotrotz: Wir zahlen uns selber zur Zeit einen kleineren Stundenlohn als unseren Aushilfen, und wir möchten gerne, dass sich das irgendwann ändert. Zum anderen sammeln wir solche Zahlen und denken über sie nach, damit wir rechtzeitig an den richtigen Schräubchen drehen können und der Laden langfristig weiter funktioniert. Und wir haben uns entschieden, an einem dieser Schräubchen Hand anzulegen: Um Kosten aufzufangen, die wir so nicht vorhergesehen hatten, werden wir ab dem 16.8., also nach unserer Sommerschließzeit, in der Preiskalkulation die sogenannte Schwundpauschale für unverderbliche Produkte von 7% auf 10% anheben. Das hat sich nach Rücksprache mit anderen Mitgliederläden, die uns auf unsere im Verhältnis zu unseren Kosten zu wohlwollend kalkulierten Preise hingewiesen haben, als die für uns beste Lösung gezeigt – zumal wir eine Erhöhung der Mitgliederbeitrage ebenso dringend vermeiden wollen wie einen Mitgliedsbeitrag für Kinder. Das bedeutet, dass wir in Zukunft alle unsere Preise nach der Formel Einkaufspreis + Mehrwertsteuer + 10% Schwund berechnen werden (Nochmal zur Erinnerung: Der Schwundaufschlag dient dazu, Verluste vor allem durch Verderb und Diebstahl auszugleichen). Für viele wichtige Produkte gilt diese Formel sowieso schon: An den Preisen für Gemüse, Käse, Brot, Kosmetik, Milchprodukte wird sich nichts ändern, die Neuerung betrifft lediglich Trockenwaren und Getränke und wird auch dort am einzelnen Produkt nicht besonders viel ausmachen. So wird zum Beispiel der Mitgliederpreis für den Espresso Cortadora von 2,64 auf 2,72 steigen, Mehl wird 1,64 statt 1,59 kosten und das Paket Spaghetti 0,99 anstatt 0,96. Bei den Getränken fällt der Unterschied anteilig noch geringer aus, weil deren Preise zu 19 anstatt zu 7 Prozent aus Mehrwertsteuer bestehen. Wir allerdings werden auf diese Weise von den starken Umsätzen, die wir ja schon seit geraumer Zeit haben, ein wenig mehr als gar nicht profitieren können, und das wäre doch schön.
Zu!
Hier die dritte Erinnerung, damit auch wirklich alle ordentlich erinnert sind: Wir schließen vom 3.8. bis zum 16.8., um den Laden auf Vordermann zu bringen und liegengelassene Dinge zu erledigen (z.B. endlich den Fahrradständer installieren, ein bisschen tapezieren, ein paar Regalböden umbauen, den Keller aufräumen, die Terrasse ölen, das Beet bepflanzen, das Ladenschild beleuchten und noch so manches mehr. Also nix faule Haut!). Da wir die Menge an Kram, der uns in diesen zwei Wochen vergammeln wird, so gering wie möglich halten wollen, werden wir in der letzten Woche vor der Schließung weniger Ware bestellen – es kann und wird also vorkommen, dass das eine oder andere ausgeht, gerade in den Bereichen Milchprodukte, Obst, Gemüse. Falls ihr Hamsterkäufte plant, um diese bittere Zeit der warenwirtschaftsdürre zu überstehen, wäre es also sicherlich gut, wenn ihr die Sachen lieber früh kauft als am letzten Tag vor Schluss.
Geburtstag, trallalallala!
Unser Einjähriges bringt nicht nur unerfreuliche Neuigkeiten (Preiserhöhung), sondern auch natürlich Gutes (ein Fest!).Wir feiern am 29. August bei uns im Laden. Dort wird es einen ganzen Haufen gute Sachen geben, z.B. Essen. Trinken, Musik und sicherlich auch Freude. Wie das im Detail aussehen wird, planen wir noch – ihr erfahrt dann auf dem Weg davon. Aber jedenfalls streicht euch den Tag in selbstgewählten auffälligen Farben im Kalender an!
Neue Sachen
Ziemlich viele Neuigkeiten: Hummus. Kokos-Praliné-Schokolade. Schokolierte Espressobohnen von Vivani. Zitronenkekse. Schokominzkekse. Gute-Laune-Früchtetee. Sahnesteif. Maiswaffeln. Snäckebrot gelaugt mit Brezelsalz. Nussmüsli ohne Rosinen. Pita-Brot – schmeckt *piep*-lecker aufgebacken mit Salat drin, sagt Berit voller verständlicher Begeisterung. Tandoori-Gourmetpastete. Classic-Brühe von Naturata. Bei den Weinen ein neuer feiner Monastrell/Syrah von Tertuglia aus dem preiswerten Bereich. Ein neuer Schaumwein für den besonderen Anlass: Cremant d’Alsace – der Kenner weiss: bevor du einen nicht ganz so teuren Champagner kaufst, nimm lieber einen guten Cremant! Mineralwasser Wittenseer still (nach medium und classic ist die Familie damit komplett).

Es haben uns verlassen: Spargel, Erdbeeren, Moormöhren, Knollensellerie. Zitrusfrüchte werden nach und nach nicht mehr aus Europa, sondern aus Übersee kommen. Die eine oder andere Übersee-Apfelsorte wird die wenigen noch verfügbaren deutschen Sorten ergänzen. Ananas gibt es in Zukunft nicht mehr von Dole, denn Dole ist doof – nachzulesen hier auf der Website.

 

So weit, so gut. Jetzt: Mach dich auf den Weg, Newsletter, gehe hinaus ins Internet und informiere die Menschen.

Schöne Sommertage und gute Laune wünschen

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

PS: Florian wird ab und an gefragt, ob er denn inzwischen eine Wohnung gefunden hat. Das ist nett. Hat er ja mal auch über diesen Newsletter-Weg versucht zu finden. Nun, er hat noch keine gefunden. Das ist nicht nett. Darum versucht er es gern nochmal: Für drei Erwachsene und drei Kinder sucht er im Einzelnen mindestens 4,5 Zimmer, und das irgendwo zwischen St.Pauli und Bahrenfeld. Bis 1500€ warm. Hinweise sind sowas von willkommen. Gern auch per Mail: florian@warenwirtschaften.de
Danke.

 

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Hamburg, am ersten Mai 2009

Ihr Menschen!
Habt ihr ordentlich reingetanzt? Es ist euch zu wünschen.
Es folgt ein Newsletter.

Gemüseaufschreib-Anleitung
Es steht zwar schon so auf den Schildern bei den Waagen, aber zugegebenermaßen sind wir auch bisher eher lax damit gewesen, euch darum zu bitten. Ab jetzt ein bisschen weniger lax: Bitte schreibt die Gemüse, die nach Stückpreisen verkauft werden, mit auf eure Wiegezettel, dann müssen wir die Preise nicht umständlich aus unseren Listen raussuchen. Und, besonders wichtig: Bitte schreibt auf eure Gemüsezettel mit drauf, um was für ein Gemüse es sich handelt. Bei den Leuten, die das ohnehin schon machen, fallen uns immer wieder Fehler auf – Artikel mit Stückpreisen, die versehentlich ausgewogen werden, Artikel mit Kilopreisen, die pro Stück gekauft werden, Mitgliederpreise, die von Nichtmitgliedern aufgeschrieben werden usw. usf. Wenn nicht mit auf den Zetteln steht, was ihr kauft, sehen wir solche Fehler nicht oder nur noch sehr schwer, und dann zahlen wir drauf, und das wollen wir nicht, wegen BWL.

Sommerzu
Wie ihr ja wisst, schließen wir im Sommer für zwei Wochen. Die endgültigen Daten für unsere Sommer-Schließzeit stehen nun fest: Die warenwirtschaft macht vom 3.8. bis zum 16.8. die Luken dicht. Sagt es allen weiter!

Frühlingnichtzu
Falls ihr euch fragtet: Wie schon am Ostersamstag werden wir sowohl am 2. als auch am 22./23.5. ganz normal aufhaben.

Sonnencréme
Die EU empfiehlt was Neues für die Herstellung von Sonnenschutzmitteln, und insbesondere eine dieser Änderungen ist für den Naturkosmetik-Sektor so ungünstig, dass die meisten Hersteller aus dem Sonnencréme-Geschäft aussteigen:
Der Schutz vor langwelligen UVA-Strahlen soll künftig mindestens ein Drittel des Schutzes vor kurzwelligen UVB-Strahlen betragen. Bisher mußten die Sonnenschutzmittel nur 90% der UVA-Strahlen abweisen. Der UVA-Schutz muß also erhöht werden. Konventionell ist das einfach über den Einsatz von synthetischen UV-Filtern umszusetzen. Die BDIH-Richtlinie, nach der ein großer Teil der bei uns verkauften Naturkosmetik zertifiziert ist, untersagt diese Methode. Hier sind nur mineralische Pigmente für den Lichtschutz erlaubt. Sonnenschutzmittel mit sehr hohem LSF herzustellen und dabei nur mit Pigmenten auszukommen, ist daher für die Hersteller sehr aufwendig geworden – also hören viele damit auf (oder reagieren gar nicht auf die Empfehlung der EU, denn wie der Name schon sagt handelt es sich lediglich um eine Empfehlung, die nicht rechtlich bindend ist). Lavera hat zu dem bisher verwendeten Titandioxid nun zusätzlich das Zinkoxid als Lichtschutzfilter eingesetzt und erhöht den UVA-Schutz auf diese Weise. Bei uns in der warenwirtschaft wird es in Zukunft nur noch BDIH-zertiifizierte Sonnenschutz-Kosmetik von Lavera geben.

Leseware
Neuerdings verkaufen wir bei uns übern Tresen zwei Perlen des regionalen Pressewesens: „natürlich Hamburg“ – ein gut gemachtes Stadtmagazin, das sich um nachhaltiges Leben in der Region dreht, und das immer hübsche Altona Magazin. Kaufen kann man beide auch woanders, aber einmaligerweise gibt es sie bei uns für Mitglieder zum Mitgliederpreis, und der ist wie gewohnt wesentlich niedriger als anderswo.

Sauberstrom
Fragt ihr euch manchmal, ob ihr nicht mal zu einem ordentlichen Ökostromanbieter wechseln solltet? Fragt euch jetzt, und fragt euch mit Nachdruck, denn: Jetzt ist der nachweislich allerbeste Zeitpunkt dafür! Weil: Die warenwirtschaft ist soeben Partner der Ökostrom-Kampagne „Stromwechseln wirkt“ geworden. Auf deren Seite kann man allerlei dazu nachlesen, der Kern des Pudels ist der folgende: Wenn ihr mit den Formularen, die ihr bei uns an der Kasse kriegen könnt, zu naturstrom, Lichtblick, EWS oder Greenpeace Energy wechselt, bekommt ihr aus dem Kampagnentopf einenwarenwirtschafts-Einkaufsgutschein über 20 Euro. Das ist doch sehr freundlich von der Kampagne!

Frohe Kunde
Die Rampe! Sie ist da! Haben ja die meisten von euch wahrscheinlich schon gesehen. Es ist eine große Freude, an der Kasse zu stehen und den ganzen Tag dabei zuzuschauen, wie Sachen die Rampe rauf- und runterrollen.
Jetzt muss bloß noch der Handlauf angebracht werden, ist ja ein Klacks, kann sich nur um Monate handeln.
Das sollte jetzt irgendwie mit der Überschrift auf ein pfiffiges Wortspiel Richtung „Frohe Kunden“ hinauslaufen, aber das wäre ja wirklich zu blöd gewesen, wenn man es genau nimmt. Und wir sind gegen das Blöde und für das Gute.

Neue Sachen
Wir haben jetzt Tierfutter, und Sambal Hot (das ist eine sehr scharfe und sehr leckere Würzsauce, nicht zu verwechseln mit Sambal Olek, geht eher in die kreuzkümmelige Richtung, mhm!). Außerdem das von uns persönlich vorgekostete und für sehr gut befundene Yogi-Chai-Konzentrat im 1-Liter-Tetrapak – einfach 1:1 mit Milch mischen, heißmachen, schmeckt wie beim Inder. An der Schorlefront stehen Apfel-Grapefruit und Apfel-Waldbeere für euch neu im Regal, außerdem, fast ein bisschen widerwillig, die allüberall beworbene Bionade Quitte. Auf die Freunde des blauen Schimmels wartet der zwar hochpreisige, aber extrem leckere Blue Stilton in der Käsetheke.
Außerdem ist natürlich Spargel da, und falls ihr das hier noch rechzeitig zur Kenntnis nehmt: Morgen, am Samstag, ist er in großen Mengen und besonders guter Qualität zu einem sehr fairen Preis zu haben, weil wir unserem Großhandel beim Abtragen von Überschüssen helfen.
Zum Spargel empfiehlt unser international renommierter Weinexperte den Silvaner von Weinwerke oder auch den Rivaner Classic.

Und das, ihr Menschen, war’s wieder mal.
Schönen Mai,

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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palmöl

In letzter Zeit häufen sich die Anfragen, ob und wieviel und was für Palmöl/-fett in den Artikeln unseres Sortiments enthalten ist – vermutlich als Reaktion auf die Behandlung des Themas in den Medien. Jedenfalls herrscht allgemeine Verunsicherung. Das ist nicht weiter verwunderlich angesichts z.B. der Aussage von Greenpeace, dass es bisher weltweit kein ökologisch und sozial nachhaltig produziertes Palmöl gibt (s. beispielsweise diesen Link), dabei das in unseren Produkten enthaltenene Palmöl aber mindestens das EG-Bio-Siegel trägt und damit einem gewissen Nachhaltigkeitsanspruch genügen muss.
Dabei steht sicherlich die übermäßige Anpflanzung von Ölpalmenplantagen für die Herstellung von Treibstoff im Vordergrund, aber wir haben uns insgesamt ein bisschen Sorgen gemacht, ob wir mit dem Kauf von Produkten, die Palmöl enthalten, indirekt die Umwandlung von Regenwald in Ölpalmen-Monokulturen unterstützen – was, selbst wenn es sich um bio-zertifizierte Ölpalmen-Monokulturen handeln würde, wohl kaum im Sinne der Nachhaltigkeit wäre. Leider ließ sich keine zentrale Stelle ausfindig machen, die uns hätte sagen können „Keine Panik, Palmöl mit Bio-Zertifikat ist unproblematisch“ – also haben wir einzeln bei den Herstellern nachgefragt, von denen Produkte mit Palmfett bei uns im Regal stehen. Das waren nahezu alle. Fazit: Palmöl mit Bio-Zertifikat ist… wahrscheinlich größtenteils zumindest weniger problematisch als konventionelles. Wem diese relativ unkonkrete Pauschalantwort nicht ausreicht, der lese im Folgenden die (recht umfangreichen, weil komplexen) Details.

Palmöl ist das günstigste Pflanzenfett, das auf dem Markt zu bekommen ist, und als solches eine der häuftigsten Lebensmittelzutaten. Als Faustregel beim Gang durch unsere Regale hat sich herauskristallisiert, dass insbesondere Gebäck ein guter Kandidat für Palmölverwendung ist, davon vor allem Dinge, die explizit als „vegan“ ausgewiesen sind (weil dann statt Butter pflanzliches Fett drin ist, und das wiederum kommt in den meisten Fällen von der kostengünstigen Palme). Außerdem so ziemlich alles, was irgendwie mit Müsli zu tun hat, und natürlich Margarine, die in ihrer Eigenschaft als pflanzliches Fett zu einem Großteil von der Palme kommt. Das bedeutet, das in konventionellen Produkten, auf denen bloß Margarine in der Zutatenliste steht, man davon ausgehen kann, das Palmfett enthalten ist (im Bio-Sektor wird so etwas in 99% der Fälle separat auf den Packungen ausgewiesen).

Es handelt sich also um ein Zeug, dem man schlecht ausweichen kann – die Frage nach der Nachhaltigkeit von Palmöl mit Bio-Zertifikat ist also eine drängende. Abschließend beantworten können wir sie bisher nicht, und pauschal schon gar nicht. Eine wichtige und umstrittene Institution in diesem Zusammenhang ist, und hier begibt man sich in den komplexen Bereich der Entstehung internationaler Zertifizierungsprozesse, der vom WWF ins Leben gerufene Round Table of Sustainable Palm Oil (RSPO). Hier treffen sich verschiedene wichtige Akteure, um Richtlinien für die nachhaltige Palmölproduktion auszuarbeiten und umzusetzen. Das Ganze ist also noch im Werden, es wird hier ein neues Siegel speziell für Palmöl entwickelt, ähnlich wie das FSC-Siegel für Holz und das MSC-Siegel für Fisch und Meeresfrüchte. Hier die Richtlinien (PDF auf Englisch), auf die der RSPO sich geeinigt hat.
Das Problem, das Organisationen wie Greenpeace mit dem RSPO haben: An diesem runden Tisch sitzen – außer verschiedenen Umweltorganisationen – die Bösen, nämlich Nestlé, Unilever, Procter&Gamble etc. Und das gibt erstmal einen vielleicht verdienten Misstrauensvorschuss: Es legt sich der Verdacht nahe, das hier die übliche Geldmacherei mit einem Feigenblatt der Nachhaltigkeit versehen werden soll. Aber auch wenn das Feigenblatt das sein sollte, worauf die bösen Firmen aus sind : Die Tatsache, dass die öffentliche Meinung und Aufmerksamkeit diese Vertreter der Industrie zur Beteiligung an einem solchen Projekt zwingt, ist erstmal eine gute Entwicklung. Dass diese Firmen sich sträuben werden, die geforderten Kriterien in vollem Umfang anzunehmen, ist keine Überraschung – aber dafür sitzen sie ja auch nicht alleine am runden Tisch, sondern unter Aufsicht der Zivilgesellschaft in Gestalt verschiedener Nichtregierungsorganisationen.

Greenpeace hat insofern recht, dass das Zertifikat noch nicht fertig ist und die Kriterien noch nicht endgültig sind. Einige der Mitglieder des Round Table produzieren bereits Öl nach den bisher beschlossenen Kriterien, andere nicht, die Überprüfungsinstanzen nachhaltiger Palmölproduktion sind noch nicht perfekt. Aber die am Roundtable beteiligten Unternehmen haben über 50% der weltweiten Palmölproduktion unter ihren Fittichen. Eine Veränderung Richtung Nachhaltigkeit, die einen Unterschied macht, ist nur in Zusammenarbeit mit diesen Firmen möglich. Und damit die produktiv stattfinden kann, hilft es in unseren Augen nichts, den RSPO zu boykottieren oder als korruptes Projekt abzukanzeln. Die Industrie will möglichst viel Geld verdienen, aber sie kriegen es von uns, und wenn wir nachhaltige Produkte kaufen wollen, werden die sie produzieren müssen. Um ihnen dabei auf die Finger zu schauen, ist der RSPO eine vielversprechende Möglichkeit.

Leider ist es also nicht so einfach wie gehofft – das EG-Bio-Siegel allein reicht scheinbar nicht aus, um sich guten Gewissens ganz von der Palmöl-Frage losmachen zu können. Also haben wir, um ganz sicherzugehen, unsere Hersteller um konkrete Informationen gebeten. Wir haben insgesamt 19 Hersteller angeschrieben, sieben recht überzeugende Antworten haben wir bisher erhalten, den fehlenden werden wir weiter auf die Füße treten.

Im Folgenden die Informationen über die einzelnen Hersteller.

Allos
Die Rohware des von Allos verwendeten Bio-Palmfettes stammt aus Kolumbien. Der Produzent ist Mitglied des RSPO und maßgeblich an der Entwicklung der Prinzipien und Kriterien für die nachhaltige Palmöl-Produktion beteiligt. Das Projekt wurde zusätzlich zu 2003 durch ProForest und 2008 durch Control Union Certifications geprüft – beides seriöse Prüfstellen für nachhaltigen Waldbau. Die 2008er Prüfung erfolgte nach den Kritieren des RSPO, die Ausstellung des entsprechenden Zertifikats steht noch aus, wird aber für Mitte 2009 erwartet.

Barnhouse
Barnhouse’s kolumbianischer Lieferant ist regelmäßig vor Ort und überzeugt sich persönlich davon, dass keine Brandrodungen stattfinden und kein Primärwald abgeholzt wird. Die Firma pflegt langjährige Kontakte mit den Partnern ihres Vertrauens und wechselt nicht gleich den Anbieter, wenn jemand einen besseren Preis bietet – so wird versucht sicherzustellen, dass immer mit zuverlässigen Kollegen gearbeitet wird. Das ProForest-Gutachen (Englisch, PDF) für den betreffenden Lieferanten hat Barnhouse uns gleich mitgeschickt – falls jemand richtig genau hinschauen oder sich ein Bild machen möchte, wie so ein Ding aussieht.
Palmöl, so führt Barnhouse an, schmeckt neutral und hat eine ausgewogene Balance aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren – nicht so gut wie Sonnenblumen- oder Rapsöl, aber wesentlich besser als z.B. Margarine. Außerdem wird es kaum ranzig – eine Anforderung, die der Handel an die Müsliprodukte stellt, wo inzwischen ein Jahr Haltbarkeit verlangt wird. Das ist mit Sonnenblumenöl nicht machbar. Das Honig-Krunchy allerdings wird seit Beginn der Müsliproduktion vor 30 Jahren immer noch ausschließlich mit Sonnenblumenöl hergestellt; dieses erste Barnhouse-Produkt verkauft sich so gut, dass man sich um Mindesthaltbarkeitsdaten glücklicherweise weniger Sorgen machen muss. Für andere Produkte werden zur Zeit Backversuche mit neuen vielversprechenden Sonnenblumen- und Rapsölvarianten unternommen, bislang aber mit geschmacklich mäßigem Erfolg.

Bauck
Das einzige Bauck-Produkt, das Palmfett enthält, ist das Dinkel-Müsli „knusperzart“ – und darin ist das Palmfett Bestandteil der vom Müslihersteller Barnhouse hinzugekauften und dem Produkt beigefügten „Krunchy“-Mischung – siehe also oben.

Berchtesgadener Land
Auch bei Berchtesgadener Land handelt es sich nur um ein einziges Produkt, nämlich den Bio Frucht&Knusper-Joghurt, und darin um die Knuspermüslimischung obendrauf. Der Lieferant, von dem Berchtesgardener Land das Knusperzeug bezieht, teilt mit, dass das Palmöl aus Kolumbien stammt und ProForest-zertifiziert ist.

Bohlsener Mühle
Die Bohlsener Mühe bezieht ihr Palmöl von kolumbianischen Plantagen, die über 80 Jahre alt sind. Seit ca. 15 Jahren werden diese Plantagen kontrolliert ökologisch nach den Richtlinien von Pro Forest bewirtschaftet. Für die Bio-Produktion wurde also kein Regenwald abgeholzt. Die involvierte Kontrollstelle BCS zertifiziert nur Projekte, in denen die Anbauflächen bestehen, das heißt, sie akzeptieren keine Abholzung. Dazu kommt laut Bohlsener Mühle, dass durch die Umstellung auf Bioanbau zahlreiche positive Auswirkungen folgen: Die Plantagen werden von Vögel und Insekten als Zuflucht genutzt und bekämpfen so gleichzeitig Schädlinge, die den Palmen gefährlich werden könnten. In den Plantagen gibt es Zonen, die keinen Palmenbestand mehr haben und wieder von den ursprünglichen ortsansässigen Pflanzen besiedelt werden.

ErdmannHAUSER
Auch die Firma ErdmannHAUSER bezieht ihr Palmfett nach Auskunft ihres kolumbianischen Lieferanten aus alten, regelmäßig kontrollierten Palmbeständen. Trotzdem ist man sich der Problematik des Rohstoffes bewusst – zum einen, so die Firma, lässt man seitens der Lieferanten größte Sorgfalt walten, zum anderen, und das ist interessant, wird an heimischen Alternativen gearbeitet, die den Import von Palmöl ablösen könnten.

Rapunzel
Von Rapunzel verwendetes Palmfett stammt nur von Flächen, die mindestens 10 Jahre lang nicht abgeholzt worden sind, ebenfalls in Kolumbien. Der Lieferant ist RSPO-Mitglied, die Plantage seit 1990 bio-zertifiziert. Rapunzel überzeugt sich durch persönliche Besuche nicht nur von der ökologischen, sondern auch von der sozialen Nachhaltigkeit des Projektes. Hier eine ausführlichere Kundeninformation von Rapunzel, in der man Genaueres nachlesen kann.

warenwirtschaft newsletter 15

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Hamburg, im März 2009. Die Zeit vergeht ach so schnell…

Ihr alle!

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt : Wir haben seit Januar nicht mehr von uns hören lassen. Das ist natürlich sehr unhöflich. Allzuviel bahnbrechende Neuigkeiten gibt es zwar nicht – aber wäre doch gelacht, wenn wir so einen Newsletter nicht auch mit unbahnbrechenden Neuigkeiten gefüllt bekämen.

Qype (sprich: Kweip, vermutlich jedenfalls)
Findet ihr uns gut? Wollt ihr gerne Werbung für uns machen, ohne dafür groß die Finger krumm machen zu müssen? Sind die Antworten Ja und Ja, dann geht doch bitte hierhin und gebt eine Gutfind-Stimme für die warenwirtschaft ab, das kostet nur einen Klick (z.B. auf „Da war es toll“ oder auf „nützlich“ unter den einzelnen Beiträgen) und hat das Potential, uns ruckzuck in der ganzen Welt berühmt und geliebt zu machen. Spaß beiseite: Ein gutes Rating bei Qype kann wirklich sehr werbewirksam sein, ihr würdet uns damit einen großen Gefallen tun. Echt. Die ganz besonders Hilfsbereiten und Begeisterten können sogar einen Beitrag über uns schreiben, mit ein paar netten Worten – dafür muss man allerdings bei Qype einen Benutzeraccount anlegen oder bereits haben.

Saison
Dass wir bei unseren Obst- und Gemüseeinkäufen am liebsten regional und saisonal vorgehen, haben wir ja schon oft genug behauptet. Zu recht? Die Sache ist die: Die konsequente Umsetzung dieses guten Vorsatzes ist manchmal nicht möglich, manchmal betriebswirtschaftlich unklug und manchmal sogar nicht einmal sinnvoll. Es gibt Dinge, auf die man getrost verzichten kann und sollte, während sie gerade nicht in der Nähe wachsen. Andere – und das entscheiden wir nicht alleine, sondern auch ihr, durch die Sachen, die ihr kauft und nachfragt – müssen immer da sein, auch wenn man sie außerhalb der Saison von weit weg heranschaffen muss. Salate und Tomaten und die gerade ganz schwierigen Gurken zum Beispiel. Diese Produkte kommen zu dieser Jahreszeit ganz selbstverständlich aus den Mittelmeerländern. Andere Sachen aber haben so große Signalwirkung, dass es gleich auffällt, wenn sie zum falschen Zeitpunk in der Auslage liegen – wie letztens die Erdbeeren zum Beispiel. Die kamen auch aus Italien, haben aber eine Menge mehr Diskussionen ausgelöst, als es den Tomaten oder Salaten je in den Sinn gekommen wäre. Das passiert nicht zu unrecht, und es spricht ja eigentlich für das Nachhaltigkeitsbewusstsein unserer Kunden, wenn so etwas thematisiert wird.
Normalerweise ist unser Vorgehen so, nur die Dinge, die euch und uns wirklich unentbehrlich sind, außerhalb der Saison zu verkaufen. Zwar ist diese Unentbehrlichkeitsgrenze nicht natürlich gewachsen, sondern irgendwie Konvention und Gewohnheit – wer sagt, dass das Heranholen von (relativ leckeren) Erdbeeren im März verwerflicher und umweltfeindlicher ist als das Heranholen von (relativ wässrigen) italienischen Tomaten – aber irgendwo muss diese Grenze ja gezogen werden, und je enger, desto besser. Warum also Erdbeeren im März? Weil unser Großhandel, der uns in vielerlei Hinsicht immer wieder großartig entgegenkommt (daher vielleicht die Bezeichung „Großhandel“), sich mit seinen Erdbeeren verkalkuliert hatte und auf einem Berg Früchten festsaß. Also sind wir gebeten worden, ihnen für sehr wenig Geld ein paar abzunehmen, damit sie verkauft und gegessen werden können, anstatt in den Müll zu wandern. Das schien uns in diesem Moment das sinnvollere und nachhaltigere Vorgehen. So etwas kommt sehr selten vor – aber wenn ihr das nächste Mal etwas scheinbar völlig Unpassendes in der Auslage seht, und ihr wundert oder ärgert euch darüber, dann steckt vielleicht eine ähnliche Geschichte dahinter. Fragt uns nur – entweder wir erklären die Situation, oder wir stecken einen berechtigten Rüffel ein.
Und das noch ganz am Rande: Warum der in Plastik eingeschweißte Rucola anstelle der losen Wiegeware von vor ein paar Wochen? Weil wir den losen Rucola in rauen Mengen haben verfaulen sehen, und den abgepackten kauft ihr so nett…

Das Ostersortiment
ist da, denn es ist ja bald Ostern. Wir empfehlen das Marzipan – das war ja schon im Weihnachtssortiment toll. Ob da ein Zusammenhang besteht?

Achtung: Schließzeit!
Um es diesmal quasi noch früher als möglich anzukündigen: Wie an verschiedenen Stellen schon angemerkt wird der Laden im Sommer (in diesem und in allen anderen auch) für Renovierung und Instandsetzung und so für zwei Wochen schließen. Der Termin steht noch nicht hundertprozentig fest, aber ca. fünfundachtzigprozentig; Es werden mit ziemlicher Sicherheit die ersten beiden Augustwochen.

Gutscheine
Bei uns kann man jetzt Gutscheine erstehen, und zwar sowohl Warengutscheine in beliebiger Höhe als auch welche für unser beliebtes Produkt „Probemonat“ – ideal, wenn ihr wollt, dass jemand, der von selbst nicht darauf kommt, endlich mal ausprobieren kann, wie gut man sich als warenwirtschafts-Mitglied fühlt. Ist ein schöneres Ostergeschenk denkbar? Ja.
Aber trotzdem: Nicht schlecht.

Und überhaupt: Neue Sachen
Da gibt es allerlei. Da wären im Sektor „Kosmetik und Hygiene“ der lang gewünschte Rasierschaum, außerdem Granatapfelöl und – handcreme und ein Lavendelduschbad von Weleda. Die schon schmerzlich vermissten Topaz-Äpfel von Dierk Augustin sind jetzt doch nochmal für eine Weile wieder da. Offenbar ist da von tapferen Apfelbauern ein geheimnisvolles, vergessenes Lagerhaus ausgegraben worden, bis an den Rand gefüllt mit den leckeren roten Dingern, nie zuvor von eines Menschen Hand angerührt. Im Bereich Gekühltes gibt es jetzt eine leckere Vanillesoße, die ganz toll zur leckeren neuen roten Grütze passt – kann das noch ein Zufall sein? Außerdem die neuen Frühlings-Joghurtsorten von Söbbeke, und Cottage Cheese und Ziegenkäsecreme. In der Käsetheke ein paar Dinge für die Freunde der Nicht-Kuh: Ziegencaciotta und, wieder da, die Schafskäsen Le Brebis und Störtebecker, und ab nächste Woche Gouda mit Basilikum. Im Trockenbereich begrüßen wir die begehrte Bauck-Brownie-Backmischung – die ist glutenfrei und der KNALLER, wie man hört. Außerdem Flüssigwürze, also Maggi quasi, nur in Bio und leckerer. Und Papaya-Chili-Tomatensauße bei den Tomatenprodukten. Und Provamel Soya Dessert Schoko ohne Zucker. Und, soll TOTAL lecker sein: Yogi-Chai-Konzentrat zum Mit-Milch-mischen im 1l-Tetrapak, ab demnächst. Wir sind gespannt. Und zuletzt: Wir haben zwar schon ziemlich lange die bunten, gemischten Cherrytomaten, möchten aber nochmal darauf hinweisen, wieviel ARBEIT die uns machen, und wie TAPFER wir die immer sortieren und doch immer wieder bestellen, weil sie so lecker sind – insbesondere die runden gelben.

Palmöl
Palmöl ist kompliziert. In Asien werden Regenwälder abgeholzt, um Ölpalmen-Monokulturen anzupflanzen, und das Fett aus diesen Plantagen ist als weltweit billigstes Pflanzenfett in unglaublich vielen Lebensmitteln drin. Um nachzuhören, ob womöglich auch in unseren, haben wir bei den Herstellern nachgefragt und auch sonst recherchiert – wer einen Blick auf die Komplexitäten der Nachhaltigkeitsfrage werfen möchte, kann die Details in diesem Tagebucheintrag nachlesen.

Nachhaltigkeit bzw. deren Fehlen
Wer dagegen einen gröberen Überblick bekommen möchte, der die Details eher ausspart, dem sei das kleine, online guckbare Filmchen The Story of Stuff empfohlen – ein polemischer Rundumschlag, der im Grunde nicht viel Neues mitteilt, aber die großen Zusammenhänge der allgemeinen Un-Nachhaltigkeit auf beeindruckende Weise anschaulich macht. Auch wenn der Tonfall der Protagonistin mit ihrem eher sesamstraßig-missionarisch-pädagogischen Enthusiasmus sicherlich nicht allen gefallen wird, ist das Projekt den 22minütigen Blick wert.

Das Wetter
wird wieder gut! Wenn das nicht die beste Nachricht von allen ist.

Na, dafür, dass es wenig Neues gab, ist doch wieder Einiges zusammengekommen. Dank euch für Geduld und Interesse!
Und schönen Tag noch.

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

 

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