sauacker. ein filmabend.

Aus der Reihe IRGENDWAS MIT KULTUR
am Donnerstag, 7. Mai um 20:30

Mit Gästen vom Arpshof zum fachkundigen Plaudern im Anschluss!

Eindrucksvoll, wie nah Tobias Müller dran ist an seinen Protagonisten in diesem Dokumentarfilm über einen schwierigen Generationswechsel auf einem dreihundert Jahre alten Bauernhof. Vater und Sohn streiten sich, als wäre keine Kamera dabei, in farbenfrohem (und dankenswerter Weise untertiteltem) Schwäbisch und ohne Blatt vor dem Mund. Und mögen tut man sie irgendwie doch alle beide, weil sie sich um eine Herzensangelegenheit streiten: Die Führung des seit Jahren nicht mehr rentablen Familienhofes. Der eine will weitermachen wie bisher, durchhalten eben, bis man aus dem Tal rauskommt, wie man immer aus dem Tal rausgekommen ist, der andere will nach der vom Vater immer wieder verschobenen Übernahme den Betrieb erneuern, modernisieren, vielleicht sogar bio machen. Beide wollen mit aller Macht den Hof – seit 1725 in Familienhand! – retten, erhalten, wieder auf die Füße stellen. Die Hingabe und Opferbereitschaft, mit der beide bei der Sache sind – mit mehreren Jobs anderswo und 16-Stunden-Tagen halten sie den  Laden am Laufen – ist anrührend und bisweilen tragisch. Das ist alles menschlich interessant, man bekommt es hier mit starken Charakteren zu tun, über die man viel nachdenken kann, und die Vater-Sohn-Beziehung steht klar im Mittelpunkt des Films – aber ganz nebenbei gelingt es Sauacker obendrein, die schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedinungen anschaulich zu machen, denen die heutige Landwirtschaft ausgesetzt ist, und man lernt eindrucksvoll die Auswirkungen kennen, die der Preisverfall von Fleisch und Milch, die Weltmarktsituation oder eine neue EU-Schweinestall-Norm für einen bäuerlichen Betrieb haben kann. Das macht den Film für uns engagierte Bio-Heinis doppelt und dreifach ergiebig. Und zahlreiche Doku-Preise gewonnen hat er auch.

Wir bekommen an diesem Abend Besuch aus der Nordheide – der Arsphof schickt eine Delegation, die den Film mit uns ansieht und im Anschluss für ein bisschen Gespräch zur Verfügung steht. Eine schöne Gelegenheit, aus erster Hand etwas über Wohl und Wehe des bäuerlichen Lebens heutzutage zu erfahren. Im Übrigen steht der Arpshof der warenwirtschaft als landwirtschaftlicher Betrieb, Produzent und Lieferant nicht nur geographisch sehr nah – wir verkaufen mit großer Freude Arpsbrot, Arpsgemüse und Arpseier, weil wir die Leute und die Arbeitsweise dahinter gut kennen und schätzen, und jetzt könnt auch ihr sie kennen und schätzen lernen.

http://www.sauacker.com