warenwirtschaft newsletter 31

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Hamburg, im Juni 2011

Allseits schönen guten Tag!
Meine Güte, ist das heiß heute. Aber das soll ja nicht Thema sein. Sondern:
Zunächst mal die jährliche Sommerschließung – an die kann man ja erfahrungsgemäß gar nicht oft genug erinnern.Vom 18. bis zum 31.7. bleiben unsere Türen zu. Wir haben eine ungewöhnlich lange Liste an Reparatur-, Reinigungs- und Wartungsaufgaben abzuarbeiten und der eine oder andere Gottseidank auch ein bisschen Urlaub. Am 1. August stehen wir dann wieder blankgeputzt im blitzsauberen Ladengeschäft hinterm Tresen und erwarten euch mit strahlend weißem Lächeln, dass es nur so eine Freude sein wird.
Und wie jedes Jahr geht die schon sprichwörtlich gewordene Parole: Wenn ihr in den letzten Tagen vor der Schließung noch dringend ein bestimmtes Frischprodukt kaufen wollt, gebt uns bescheid – um den Verderb über die zwei geschlossenen Wochen kleinzuhalten, werden wir die verderblichen Bestandteile unseres Sortiments gegen Ende nächster Woche möglichst kleinhalten und können nicht garantieren, dass bis zur letzten Minute alles vorrätig ist.
Außerdem: Erfahrungsgemäß wird es am Freitag und Samstag vor der Schließung sehr voll bei uns werden. Wer Gedränge vermeiden will, macht seinen Überlebens-Großeinkauf etwas eher.
Manche sagen, das sei für eine sprichwörtlich gewordene Parole ja ziemlich lang. Aber das sind Ahnungslose.
Weiterhin gibt es jetzt wieder Pfandbeutel – im neuen Design. In der ersten Runde gab es kurze, in der zweiten lange Henkel, jetzt haben wir uns für was ganz Neues, Verrücktes und Freches entschieden: Mittellange Henkel! Da soll mal noch einer hinterherkommen bei so viel Innovationskraft.
Baumwolle ist leider allerdings immer noch knapp und teuer, wenn auch nicht mehr ganz so sehr – deswegen hat der bewährte Euro Pfand ausgedient, die neuen Beutel kosten stattdessen zwei. Dafür bekommt man aber auch einiges: Die Beutel sind aus zertifiziert fair gehandelter Bio-Baumwolle, und wir haben sie diesmal bei unseren freundlichen Nachbarn bei Physikdruck links um die Ecke siebdrucken lassen. So mehrdimensional nachhaltige Tragetaschen kriegt ihr womöglich nirgendwo sonst.
Ebenfalls ins des Genre „Tragebehältnisse“ fällt der nächste Punkt: Schon so einige von euch haben sich über die neuen Gemüsetüten aus kompostierbarem Plastik gefreut. Wir finden die auch ganz gut, wesentlich angenehmer als ihre Vorgänger aus Polyethylen. Was man aber mitbedenken muss: Leider sind Tüten aus Maisstärke nicht notwendigerweise viel umweltfreundlicher als die aus Plastik. Zwar bestehen sie nicht aus Erdöl, und am Ende ihres Lebens verrotten sie friedlich. Allerdings verrotten sie sehr langsam und nur unter Zuführung von Hitze, und anders als bei anderem Kompost bleibt dabei nur Kohlendioxid und Wasser übrig, also nichts „Verwertbares“, so dass man als Müllverwerter oft mehr davon hat, wenn man sie gemeinsam mit anderem Plastik verbrennt, um von der enstehenden Wärme profitieren zu können.
Obendrein ist die pestizid- und flächenintensive, manchmal genmanipulierte Monokultur-Landwirtschaft, aus der das Rohmaterial für Biokunststoff oft stammt, auch alles andere als Bio.
In der Forschung ist man sich einigermaßen einig, dass bisher in der Ökobilanz Biokunststoff mit herkömmlichen Plastik leider nur gleichzieht, anstatt es zu übertreffen. Das liegt aber auch und zu großen Teilen daran, dass der Marktanteil von Bio-Kunststoffen so klein ist, dass es in den städtischen Entsorgungssystemen noch keinen Verwertungskreislauf dafür gibt.
Und zu guter letzt kosten uns die neuen Obsttüten pro Stück knapp 10 Cent – das ist ungefähr zehnmal soviel wie die alten und bei der großen Stückzahl, die bei uns durchgeht, im Monat ganz schön viel Geld.
Nichtsdestotrotz ist kompostierbares, erdölfreies Material langfristig zukunftsträchtiger als Plastik, und wir würden gerne unseren Anteil dazu beitragen, diesen Marktanteil zu vergrößern, damit sich in der Hinsicht etwas tut.
Unser Appell an euch, die ihr jetzt all diese interessanten Fakten über Bioplastik für immer verinnerlicht habt, ist also: Nicht denken, ah, Bioplastik, super, da tue ich ja sicher was Gutes, wenn ich meinen Apfel in zehn von diesen Tüten reintue, je mehr, desto besser, ist ja Kompost und gut für die Umwelt! Die Plastiktüten sind nach wie vor für die Waren gedacht, für die Papier nicht taugt – nasse Salate und anderes Blatterk zum Beispiel. Bitte verwendet sie ohne schlechtes Gewissen, aber sparsam. Danke.
Es ist Beerenzeit – wir verkaufen welche, aber andere Leute müssen sie pflücken. Zum Beispiel Helmut Finck von der Demeter-Hofgemeinschaft Steintal. Das ist ein mit dem uns ja bekanntlich am Herzen liegenden Arpshof befreundeter Hof, der um diese Jahreszeit immer händeringend nach Pflückern sucht, und nach Auskunft des Arpshofes eine echte Oase. Man kann sich da pflückend (und vermutlich beerenessend) mit der ganzen Familie einen schönen Tag machen, sich ein schönes Demeter-Gehöft aus der Nähe ansehen und sich am Ende ein paar Heidel- und andere Beeren mit nach Hause nehmen. Hier ist der Hof, und das ist die Telefonnummer, wo man Näheres erfahren kann: 04286-924994.
Da derzeit ein branchenweiter Impuls seine Wellen schlägt, die Frage der Regionalität von Bioprodukten mehr in den Mittelpunkt zu stellen, machen wir uns auch gerade den einen oder anderen Gedanken, wie man besser kommunizieren kann, was von wo kommt und wie weit weg für uns noch regional ist. Wir sind da noch nicht richtig zu einem Schluss gekommen – bei Rohprodukten wie Gemüse ist es nicht so schwer, bei verarbeiteter Ware wird es schon komplexer: Ist ein Müsli mit tropischen Trockenfrüchten, das 10 Kilometer von hier produziert wird, regionaler als eines, das aus Bayern kommt, aber dafür nur aus Zutaten besteht, die beim bayrischen Produzenten direkt vor der Tür wachsen?
Aber selbst bei Obst und Gemüse ist es unserer Meinung nach oft nicht ausreichend, einfach zu sagen: Alles, was von weiter weg als 50 Kilometer kommt, ist nicht mehr regional. Jedenfalls, wenn es einem auf die Klimabilanz eines Produktes ankommt, und nicht nur auf die Länge des Transportweges. Da werden dann Fragen des Transportmittels interessant: Ein Laster mit, sagen wir, 3 Tonnen Äpfeln vom Bodensee kann durchaus pro Apfel mehr CO2 produzieren als ein Schiff mit 3000 Tonnen Äpfeln aus Argentinien, Mineralwasser in Glasflaschen aus Westfalen schluckt unter Umständen gewichtsbedingt mehr Benzin als welches in Plastikflaschen aus dem Saarland.
Aber natürlich ist die Ökologie nicht der einzige Grund, Waren aus der Region zu bevorzugen: Es gilt ja auch, die lokalen Produzenten zu unterstützen und damit die Region wirtschaftlich intakt zu halten. Und: Je weiter die Wege, desto abstrakter die Beziehung zu den Produzenten. Die Vertrauensbasis ist eine andere, wenn man den Bauern persönlich kennt, der den Apfel geerntet hat.
So oder so haben wir uns bisher nicht auf eine Kilometergrenze einigen können, nach der man Produkte einfach nach regional und nicht regional auszeichnen könnte und sind uns auch unsicher, ob wir das so wollen.
Was wir aber auf jeden Fall wollen: Euch die Informationen zugänglich machen, wo unsere Sachen herkommen. Die fünf, sechs wichtigsten Höfe hier in der Nähe, von denen in Saisonzeiten (jetzt zum Beispiel) der größte Teil unseres Obsts und Gemüses kommt, sollten euch im Lauf der Zeit zumindest dem Namen nach bekannt werden – zu diesem Zwecke hängen wir immer diese kleinen runzligen Pappschilder an die Gemüsekisten, auf denen die Herkunft ausgewiesen ist. Was weitere Informationen angeht, haben wir uns erstmal das hier ausgedacht – eine Karte, auf der die Orte der meisten bei uns vertretenen Produzenten und Lieferanten eingezeichnet sind (und da wird zumindest schonmal eine ganz zufriedenstellende Ballung im norddeutschen Raum sichtbar).

Zuletzt noch wie immer die Neuerungen im Sortiment:
Erdbeer-Joghurt (Schonmal davon gehört? Ist was neues. Wie Joghurt, aber quasi mit Erdbeeren. Wahnsinn.)
Schrozberger Schokomilch
Kräuterbutter
Wurstaufschnitte: Geflügelmortadella und Jagdwurst
Geriebener Pastakäse im Glas – sehr praktisch
Tiefgekühlte Garnelen aus Naturland-zertifizierter Aquakultur in Ecuador
Reichlich schöne Eissorten für den Sommer
Schlehensirup
Sommersirup Holunder-Zitrone
Voelkel Sommertrunks (-trünke?) Granatapfel-Kirsche und Pfirsich-Maracuja
Viva con Agua jetzt auch laut in der 1l-Flasche
Und ein paar schöne Weine: Negroamaro und Bianco Galatina Chardonnay von Valle dell’Asso vom Stiefelabsatz Italiens. Sehr lecker. Aus Österreich von Meinklang zum Burgenlandrot auch den Burgenlandweiss.
Im Preisbereich für Sparsame statt Casa Leon jetzt Vivolino tinto (schon sehr beliebt) und rosado
Vivo Blanco Chardonnay in der 1l-Pfandflasche.
Dazu jetzt wieder der sommerlich-spritzige Biococktail aus Merlot und Beerensaft. Schön säuerlich.

Und mit diesen letzten Worten entlassen wir euch und uns in den Sommer. Schönes Wetter und gute Reisen,

 

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

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warenwirtschaft newsletter 30

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Hamburg, im Mai 2011

 

Geschätzte Mitgliedschaft, Kundschaft, Leserschaft,
es folgt: Das exklusive Neuigkeitsblättchen für alle, die sich dafür interessieren.

Die Jahreszeit
Ist ja für uns Privatleute sehr schön mit dem warmen Wetter, da kann man nichts sagen – aber landwirtschaftlich betrachtet ist das alles nicht ganz so einfach. Es ist zu früh zu warm und zu trocken, und darauf reagiert die Gemüsegemeinde mit Empörung. Unsere Bauern klagen, dass ihnen die Sachen auf den Feldern vertrocknen, und dann noch auf einmal zwischendurch der plötzliche Frost in den kalten Nächten der vorletzten Woche, da ist auch nochmal einiges kaputtgegangen. Man prophezeit uns: In Gewächshinsicht erwartet uns kein besonders gutes Jahr. Seid also gewarnt.
Nichtsdestotrotz ist auch am Gemüseregal nicht zu übersehen, dass der Frühling kommt – da freut sich der Gemüseverkäufer. Und jetzt gerade gucken der Privatmensch und der Gemüseverkäufer gemeinsam aus dem Fenster und sehen, wie schön es regnet – und der eine ist ganz geknickt, und der andere blendender Stimmung.

Das Brot
Nachdem das Brot vom Kieler Holzofenbäcker bei euch auf so viel berechtigte Zuneigung gestoßen ist, haben wir zusätzlich zum Freitag einen weiteren Liefertermin klargemacht: Inzwischen kommen die Kieler Dienstags und Freitags zu uns, mit Glück bleibt aber auch noch für den jeweiligen Folgetag etwas übrig. Vom Hof Wörme gibt es wieder die Tomatenfocaccia, die man so schön dem Grillgut beilegen kann, und Bahde hat das Karo-Dinkel ins Rennen geworfen, ein saftiges, helles Dinkelbrot mit Möhrenraspeln drin.

Pfandbeutelsystem vorübergehend außer Betrieb
Die beliebten warenwirtschafts-Pfandbeutel, unter Sammlern ein begehrtes Gut, auf internationalen Designmessen mit Preisen überhäuft, insgesamt überhaupt so beliebt, dass sie kaum einmal jemand zu uns zurückbringt, obwohl man ja könnte – sie sind leider aus.
Den Entwurf für die nächste Auflage haben wir schon parat, aber trotzdem wird es erstmal keine neuen geben: Die schweren Flutkatastrophen in Pakistan und Bangladesch im letzten Jahr haben weite Teile der dortigen Baumwollfelder komplett zerstört. Das Unglück wirkt noch lange nach, nachdem es aus den Nachrichten verschwunden ist, die zerstörten Existenzen dort sind noch lange nicht wieder aufgebaut.
Für uns hat das die vergleichsweise äußerst milde Konsequenz, dass mit dem Einbruch der Produktion in diesen beiden wichtigen Baumwollländern Baumwolle insgesamt und Biobaumwolle insbesondere sehr knapp geworden sind. Damit wird der Rohstoff sehr teuer, die neue warenwirtschaftstasche wäre es auch, und auf etwas erschwinglichere konventionelle Baumwolle wollten wir nicht umsteigen, weil inkonsequent. Fazit: Es gibt jetzt erstmal als Überbrückung von uns gestaltete Papiertaschen für 50 Cent (die ihr uns leider nicht wieder zurückgeben könnt), und sobald die Marktlage sich stabilisiert hat, machen wir wieder neue aus Baumwolle.

Stadt des fairen Handels
Ein bisschen kann man sich schon freuen über die Verleihung des Titels „Fair Trade Town“, den Hamburg am 26. Mai bekommt. Hierbei handelt es sich um eine von FairTrade e.V. ins Leben gerufene Initiative, bei der Städte fünf transparente Kritieren erfüllen müssen, um als Stadt des fairen Handels ausgezeichnet zu werden. Die Kriterien würde man sich vielleicht bei näherem Besehen etwas weniger weich wünschen, aber im Umfeld der Kampagne finden einige auf jeden Fall schöne Aktionen statt, so zum Beispiel das Hamburg-Spezial derLohas-Keimzelle utopia.de, die soeben einen wirklich guten Stadtführer mit Adressen und Gutscheinen für nachhaltiges Kaufen herausgegeben haben. Das Heft ist kostenlos, liegt auch bei uns auf dem Tresen aus und außerdem hier zum Download bereit.

Weiterhin läutet der Tag der Titelverleihung auch die „Hamburg kocht mal fair„-Woche ein, in der verschiedenen Gastronomiebetriebe explizit Gerichte mit fairen Zutaten auf die Speisekarten setzen. Wir machen da irgendwie mit und irgendwie auch nicht. Die Sachen auf unserer Speisekarte bestehen ohnehin immer fast ausschließlich aus Zutaten, die nach unserem Verständnis fair gehandelt sind. Das muss nicht notwendigerweise heißen, dass sie das FairTrade-Siegel tragen, das sich viele kleine Betriebe, die nach den dollsten Fairness-Kriterien arbeiten, gar nicht leisten können, denn der Zertifizierungsprozess ist teuer.
Tatsächlich sind in unseren Augen manche nichtzertifizierten Produkte konsequenter in ihrer Fairness als die offiziellen, denn anders als zum Beispiel beim (nicht FairTrade-zertifizierten aber fair gehandelten ) Kaffee von El Rojito bei uns im Regal enden bei FairTrade e.V. die Kontrollen an den Grenzen des Produktionslandes. Wie fair der weitere Vertrieb dann noch ist, spielt für das Siegel keine Rolle mehr.
Deswegen sind inzwischen FairTrade-Produkte auch in den Regalen bekanntermaßen doch eher unfair agierender Discounter wie Aldi und Lidl zu finden, was mindestens mal ein zweischneidiges Schwert ist.
Soll heißen: Wir machen während dieser Woche eigentlich nichts anders als sonst auch, aber wir unterstützen ausdrücklich, dass durch die Aktion der faire Handel mehr Öffentlichkeit bekommt. Und vielleicht bleibt ja auch in anderen Läden das eine oder andere faire Gericht über die Aktionszeit hinaus auf der Speisekarte stehen, das wäre doch eine schöne Entwicklung.

Milchumwälzung
Milch. Weißes Gold aus der Kuh. Du bist vielfältig in deinen Erscheinungsformen, und vieles an dir verstehen wir nicht immer auf den ersten Blick.
Wer unser Milchregal gut beobachtet hat, weiß: Die Milch ist komplex, der Sorten und Herstellungsverfahren sind vielleicht unzählige, mindestens aber sechs. Bisher hatten wir aus dem Hause Hamfelde drei Sorten, von denen insbesondere die blaue Frischmilch interessant war. Die gab es nämlich sonst fast nirgends zu kaufen, sie war nicht homogenisiert, lange haltbar, aber dank eines speziell entwickelten Verfahrens geschmacklich und von den Inhaltsstoffen her kaum von altmodischer frischer Vollmilch zu unterscheiden, also trotz ihrer langen Lebenszeit noch sehr nah am Naturprodukt. Die haben wir auch im Café für den Ausschank verwendet, weil sie gut schäumt und gut schmeckt.
Nun hat leider am Ende einer 120jährigen Firmengeschichte die Meierei Trittau, in der auch die Hamfelder Milch verarbeitet worden ist, ihren Betrieb einstellen müssen. Der Hamfelder Hof muss vorübergehend auf zwei andere Meiereien ausweichen; die blaue „Hamfelder Frische“ wird jetzt in der Gläsernen Meierei hergestellt. Gut schmecken tut sie immer noch, aber leider ist die Gläserne Meierei nicht für das in der Meierei Trittau angewandte Spezialverfahren ausgerüstet, bei dem besonders sterile Räume und und eine in Deutschland einzigartige Pasteurisierungsvorrichtung eine Rolle spielen. Außerdem ist die Gläserne Meierei vergleichsweise weit weg, und die langen Transportwege und nicht eingespielte Logistik verkürzen die Haltbarkeitsdauer im Regal noch mehr. Deswegen, Achtung, ist die blaue Hamfelder Milch jetzt nur noch mit wenigen Tagen Haltbarkeit zu haben.
Mittelfristig ist der Plan, eine neue, betriebseigene Meierei mit Spezialverfahren und allem Schnick und Schnack aufzubauen, aber wie lange das dauern wird, kann noch keiner genau sagen.

Umbaumaßnahmen hinten in der Ecke
Ist ja nicht mehr ganz neu, die allermeisten werden es schon gesehen haben: Wir haben die Kühl-Ecke umgebaut und durch einen neuen Kühlschrank erweitert. Manchmal streicheln wir ihn im vorbeigehen, denn er ist ein Markengerät, und deswegen hat er Ausstrahlung.
Für euch aber vielleicht fast noch interessanter folgender Hinweis: Der allergrößte Teil der Wurst- und Fleischabteilung ist in den neuen Schrank gewandert. Damit enstand im Molkereiprodukteregal Platz für einige Neuzugänge (unter anderem daher auch die diesmal besonders lange Liste der neuen Produkte) und für eine kleine SB-Käseabteilung. Sie ist sehr klein und leicht zu übersehen, aber es steckt eine Idee dahinter: Ab sofort legen wir vorgeschnittene und mit Preisen versehene Stücke besonders beliebter Käsen aus der Käsetheke da hin. Wer nur schnell ein Stück Gouda mitnehmen möchte, muss sich dafür also in den meisten Fällen nicht mehr an der Käsetheke anstellen, und wir müssen nicht kommen und es ihm rausgeben. Gleiches gilt für die frischen Antipasti und Frischkäsemischungen. Und das gibt natürlich ein Riesen-Plus an Effizienz für uns alle. Win-win.

Lektüreempfehlung
Die von urgewald herausgegebene und gut recherchierte Broschüre „Wie radioaktiv ist meine Bank“ beschreibt, was unterschiedliche Banken so mit dem Geld machen, das man ihnen gibt. Das Ergebnis ist leider in den meisten Fällen sehr unschön – aber es gibt ja Alternativen! Ein Leseexemplar zur Anregung befindet sich bei uns auf dem Klo. Wer das nicht für den besten Ort hält, sich für ein Stündchen oder zwei zur Lektüre zurückzuziehen, kann sie auch bei urgewald bestellen.

Fußnote: Sommerschließung
Ist noch lange hin, aber nur, damit ihr es schonmal gelesen habt: Wie jedes Jahr schließen wir im Sommer für zwei Wochen, um den Laden auf Vordermann zu bringen und ein bisschen Urlaub machen zu können. Und zwar diesmal in den letzten zwei Juliwochen, also vom 18.7. bis zum 31.7.

Neue Sachen

  • In Sachen Wein: Jade Riesling und Opal Grauer Burgunder – die weißen Geschwister des feinen Granat Dornfelders. Außerdem Lugana Bianco und Merlot-Shiraz vom Weingut Pratello am Gardasee. Und noch: Wein in kleinen Flaschen – zum Verschenken oder wenn mal nicht der Rest in der großen Flasche alt werden soll: Finca La Milana von Albet i Noya und Chateau Couronneau (gibts auch in der großen Flasche)
  • Zum rauschfreien Trinken: NOW Orange-Cola – nicht einfach nur ein Mixgetränk, sondern speziell hergestellte Cola mit Orangennote. Wie auch immer das geht. Ist lecker. Family Blutorange von Voelkel – u.a. mit stillem Mineralwasser versetzt.
  • In der großräumig erweiterten Kühlung: Joghurt Samba: Söbbeke-Joghurt mit Rapunzel-Samba – das ist ja wie Diamanten und Perlen zusammen, nur noch besser. Außerdem, ebenfalls aus dem Hause Söbbeke, Joghurts mit Früchten von ausschließlich heimischen Bauern in den Geschmäckern Johannisbeer und Apfel/Birne. Weiterhin: Sahnekefir Erdbeer und Pfirsich-Maracuja, ganz was leckeres, klar, ist ja auch mit Sahne. Schwedenmilch in der Geschmacksrichtung „ohne Geschmack“, sprich Natur. Kefir (ohne Sahne und neutral). Ökoland Bratröllchen und Currywürstchen (die sind klein, daher die Diminuitive) für die Grillsaison. Dazu vielleicht etwas lecker Ajoli aus dem Glas? Haben wir auch. Und edler getrockneter Edelschinken, sehr lecker, etwas „hochpreisiger“ (das sagt der Händler, wenn er nicht „teuer“ sagen will).
  • Auch zum Grillen: Brat- und Grillkäse so mit Kräutern eingelegt aus der Dannwischer Käserei, und ebenfalls von dort und wie immer nur kurze Zeit zu haben: Der Bärlauchkäse mit frischem, na?, Bärlauch. Backensholzer Ziegentarte – für die Freunde der gerade nicht mehr lieferbaren Kleinen Ziege ein würdiger Ersatz (für den Käse, nicht für die Freunde, Freunde werden nicht ersetzt). Aschekäse und Witte Deern vom Bauckhof – letzteres der bessere Rahmbrie, quasi der Hofcamembert in groß. Und, wieder da, und nur, solange es Wildblumen gibt: Der Wildblumenkäse, ganz was Feines, schmeckt gut und sieht aus wie ein später Monet. Außerdem noch so einiges mehr in der Käsetheke, kommt halt selber mal gucken, ihr seid ja ohnehin hin und wieder bei uns.
  • In den Regalen: Sojamehl. Dunkle und helle Feinkostsauce zum Anrühren. Diverse Pfannengerichte von Davert. Laktosefreie, vegane Reismilch-Schokolade von Naturata – muss sich selbst in den Augen des nicht-laktosefreien Unveganers nicht hinter richtiger Vollmilchschokolade verstecken. Ebenfalls von Naturata; Frappé – kaltlöslicher Instant-Eiskaffe, Milch rein, Kugel Vanilleeis obendrauf, Gartenstuhl her, Sonnenbrille auf usw. usf. Von Bauck: Glutenfreie Haferflocken und dunkles sogenanntes „Schüttelbrot“ – eine sehr schnelle und einfache Backmischung für die eigene glutenfreie Brotherstellung. Lebensbaum „Vitalitea“, Geschmack „Sweet Love“- eine weitere Krone trendiger Wellness-Wortschöpfungskunst, aber soll gut schmecken, Früchtetee mit eigener Süße durch Honigblätterbeigabe. Und, auch erstaunlich schmackhaft: Reiswaffeln Vollmilch-Kokos.
  • In der Tiefühlung sind neu eingetroffen: Veggi Nuggets und Reibekuchen.
  • Und als wirklich allerletzer Punkt ein sehr schönes Produkt: Samenbomben für die Verschönerung der Stadt. Die kleinen Kügelchen da hinwerfen, wo in naher Zukunft bunte Blumen blühen sollen, und Bumm, der Garten Eden. (Gut, es klappt nicht immer, und es geht auch nicht ganz so augenblicklich, wie der Name suggeriert – aber es macht Spaß und zeitigt mit ein bisschen Glück schöne Resultate).

Puh.
So viel Kram.

Auf bald,

 

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

 

 

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warenwirtschaft newsletter 29

Hamburg, im Februar 2011

Verehrte Einkaufsgemeinschaft,

es ist Zeit für neue Nachrichten aus der actionfilmartig spannenden Welt der biologisch hergestellten Lebensmittel. Macht es euch bequem, nehmt euch was zu trinken, schließt die Tür, lehnt euch zurück – das hier wird ein langer Text, ich merke es jetzt schon.

Zunächst mal, fast ein wenig zu spät:

Willkommen im neuen Jahr!
Das letzte war für die warenwirtschaft ein ziemlich gutes. Wir haben inzwischen über 450 Mitglieder; ihr seid also seit Januar 2010 gut hundert Leute mehr geworden. Ein Lob dafür an euch – weiter so!

Wenn ihr das Tempo so haltet, wird unser kleiner Laden aber trotzdem noch plusminus anderthalb Jahre brauchen, bis er ungefähr da angekommt, wo er hinsoll – und das ist für uns nach jetzt schon knapp drei Jahren Leben auf Sparflamme auch ein nicht ganz weiches Brot.
Den unermesslichen Reichtum, den wir uns verdienen würden, wenn die warenwirtschaft solche Umsätze machen würde, ohne ein Mitgliederladen zu sein, dürfen wir uns gar nicht ausmalen, da wird uns ganz schwummerig. Ach, wir hätten Boote, und Inseln, und riesige SUVs, und Flugzeuge, und zum Teufel mit dem nachhaltigen Leben, fliegen wir halt mal eben für ein Wochenende in die Karibik. Aber andererseits: Wäre die warenwirtschaft kein Mitgliederladen, würden die Menschen auch lange nicht so viel bei uns einkaufen, wie sie es tun. Und wenn man sich das vor Augen führt, trauert man den Booten und Inseln und Flugzeugen auch gar nicht mehr nach, fast. Und Geld alleine macht auch nicht glücklich. Und die Reichen sind sowieso alle frustriert und gelangweilt.
Aber wäre schon schön, wenn demnächst vielleicht mal eine Altersvorsorge für uns drin wäre… also, Mitglieder: Werdet mehr, und tut es schnell!Eine sehr gute Nachricht:

Susana ist neu im Boot.
Seit Dezember hilft sie bei uns aus, deswegen sind die meisten von euch ihr sicherlich schon über den Weg gelaufen. Sie ist jetzt und in Zukunft ungefähr zweimal die Woche bei uns – genau wie Frank, nur als Frau und etwas kleiner. Susana ist auf dem uns allen sehr am Herzen liegenden Arpshof aufgewachsen und bringt dementsprechend viel Gefühl dafür mit, worauf es in der actionfilmartig spannenden Welt der biologisch hergestellten Lebensmittel ankommt. Außerdem ist sie nett und auf zack. Wir haben einen guten Fang mit ihr gemacht.

Fleisch von Fricke
ist teuer! Und zwar bei uns! Das haben wir nicht selbst gemerkt, aber eine Kundin hat uns freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht: An Frickes Markstand erhält man einige Fleischsorten deutlich günstiger, als wenn man sie als Mitglied bei uns bestellt. Konnten wir erstmal gar nicht glauben, denn wir verdienen ja nix an unseren Mitgliederpreisen, wie verdient dann Fricke? Aber tatsächlich stimmt das. Fricke gibt offenbar seine Ware nicht zu üblichen Händlerpreisen an Wiederverkäufer weiter, oder unterbietet sie noch in seinem eigenen Marktverkauf. Das ist merkwürdig, denn damit macht er sich natürlich selber Konkurrenz – aber so ist es dann wohl, Fricke hat sicher seine Gründe dafür. Dementsprechend sei allen, die gerne günstig Frickefleisch kaufen wollen und Freude an Marktbesuchen haben, ein Besuch bei Fricke selbst empfohlen. Wenn es nicht Fricke sein muss und noch günstiger sein darf, bestellt bei uns Fleisch von Bauck. Das ist in Qualitätsfragen ebenso über jeden Zweifel erhaben, außerdem Demeter-zertifiziert und erstaunlicherweise trotzdem günstiger (was auch damit zu tun hat, dass der Bauckhof in seiner Eigenschaft als Hof seine Tiere selber heranzieht und nicht wie Fricke erst einkaufen muss). So regional wie Frickefleisch ist es aber leider nicht: Die drei Bauckhöfe liegen etwa 100 km entfernt in der Nähe von Uelzen.

Aus dem Holzofen
kommt das Brot vom Holzofenbäcker in Kiel – deswegen heißt der übrigens auch so. Es handelt sich um einen sympathischen kleinen Familienbetrieb, in dem Vater und Sohn Brot backen wie früher. Und weil Sohn ein Restaurant die Straße runter mit Brot beliefert und dabei immer an der warenwirtschaft vorbeifährt, ist er neulich mal reingekommen und hat uns was zum Probieren reingereicht – mit Erfolg. Seit zwei Wochen also neu bei uns im Brotregal: Gebäck vom Kieler Holzofenbäcker, freitags Brötchen, samstags Brote.

Arpshof-Milch
wird es leider bald bis auf weiteres nicht mehr geben. Der Arpshof befindet sich im Umbruch, es gibt Nachwuchsprobleme bei den Arbeitskräften, die sich um die Landwirtschaft kümmern, es fehlt an Leuten, die Zukunft ist ungewiss, und hier und da müssen Einschnitte gemacht werden. Einer davon ist die Milch – und das ist schade, weil die Milch vom Arpshof schon ein besonderes Produkt ist. Aber die tollen Brote und Würste und Kartoffeln bleiben uns erstmal erhalten, und zum Sommer hin soll sich einiges klären. Wir sind guter Hoffnung, dass die Arpshöfler das wieder hinkriegen

Internet-Tipp
Ecosia ist eine Internet-Suchmaschine, die erstmal nicht so gut funktioniert hat, inzwischen aber Google nur noch in wenig nachsteht und für die allermeisten Fälle völlig ausreicht. Aber damit nicht genug: Ganz anders als Google und Konsorten ist Ecosia ein klimaneutrales Unternehmen und spendet 80% des gemachten Gewinns in ein Regenwaldschutzprojekt des WWF. Da ist schon so einiges zusammengekommen, das wird alles sehr schön transparent gemacht. Und je mehr Benutzer, desto mehr Gewinn, desto mehr Regenwald. Schaut euch das doch mal wohlwollend an, bei Gelegenheit. Bei Gefallen ruckzuck Ecosia als Standardsuchmaschine einrichten!

Bester Bioladen
Ihr erinnert euch sicher an die Schrot&Korn-Leserwahl,
mit der wir euch vor ein paar Monaten belangt haben. Wir haben inzwischen die Ergebnisse gekriegt – und neigen dankend, stolz, aber doch bescheiden die Häupter.

 

Es folgt jetzt so eine Art Statistik-Teil, lang und ausführlich – bei Desinteresse unbedingt überlesen.

 

In unserer Größenkategorie sind 57 Läden mit Medaillen ausgezeichnet worden. In der Sparte Preis/Leistung teilen wir uns den ersten Platz und damit die Goldmedaille mit niemand anderem als unseren guten alten Freunden von Onkel Emma in Marburg, bei denen weite Teile von uns zu Studienzeiten selbst mal eingekauft haben. Mit Onkel Emma haben wir in der Planung unseres Ladens sehr eng zusammengearbeitet, da teilen wir gerne mal eine Goldmedaille mit denen, wenn’s denn sein muss.

In der Gesamtwertung liegen wir auf Platz drei – auch nicht schlecht, auch wenn wir uns hier die Platzierung mit einem Dutzend anderer Läden teilen. Aber die machen ja sicher auch gute Arbeit.

Insgesamt also: Einmal Gold, einmal Bronze, unsere tolle Position vom letzten Jahr haben wir behaupten können – durch eure positiven Bewertungen, vielen Dank dafür.

Viele von euch haben außerdem die Gelegenheit genutzt, detaillierte Rückmeldungen zu den Dingen zu geben, die euch bei uns besonders gefallen, und auch zu denen, die ihr verbesserungswürdig findet. Die überwältigende Mehrzahl der Rückmeldungen ist sehr, sehr freundlich ausgefallen. Allzu sehr ins Detail gehen muss man da jetzt vielleicht nicht, sonst werden wir verlegen – aber viele von euch mögen unseren Laden offenbar ziemlich gerne und führen dabei viele der Kriterien an, die wir uns damals bei der Gründung des Ladens zum Vorsatz gemacht haben. Gar nicht mal so wenigen gefällt sogar unser Newsletter ausdrücklich gut – Grund genug, ihn diesmal ganz besonders lang und zeitraubend zu gestalten! Wir machen also scheinbar irgendwo irgendwas richtig, und das, was wir wollen, kommt bei euch an. Schön!

Unter den Verbesserungsvorschlägen, die ihr macht, fällt das meiste in eine von drei Kategorien: Ein paar Wünsche richten sich auf diese oder jene Sortimentserweiterung oder insgesamt auf mehr Auswahl, einige hätten gerne längere Öffnungszeiten, und relativ viele haben unterschiedliche Anregungen, was die schnellere Abwicklung an der Kasse zu Stoßzeiten angeht.

Zum Sortiment: Wir haben im Lauf des letzten Jahres ungefähr den Wert eines Kleinwagens (gebraucht, guter Zustand) in die Erweiterung unseres Sortimentes investiert. Wir wissen sowas immer erst am Ende des Jahres mit dem Jahresabschluss der Buchhaltung, und wir waren von der Höhe der Zahl selbst etwas überrascht – das läppert sich so über die Monate ganz schön zusammen. Mit anderen Worten: Das Sortiment wächst stetig, natürlich trifft es dabei die Bedürfnisse mancher Leute und geht an denen anderer Leute vorbei. Es lohnt sich in jedem Fall, uns weiterhin mitzuteilen, wenn euch etwas Bestimmtes in unseren Regalen fehlt. Wenn sich zwei, drei Leute für Produkt X interessieren, und wir Produkt X besorgen können, und sonst nichts gegen Produkt X einzuwenden ist, hat Produkt X gute Chancen, ins Sortiment aufgenommen zu werden.

Die Öffnungszeiten waren schon bei der Leserwahl im letzten Jahr ein Punkt, der manchen von den Wählenden am Herzen lag. Und wie im letzten Jahr müssen wir an dieser Stelle leider sagen: In absehbarer Zeit ist da keine Änderung drin. Das ist natürlich eine Absage an die Idee der absoluten Dienstleistungsbereitschaft im Allgemeinen und die der berufstätigenfreundlichen Öffnungszeiten im Speziellen, aber zwischen Berufstätigenfreundlichkeit und Warenwirtschaftsbetreiberfreundlichkeit entscheiden wir uns in diesem Punkt für uns.

Es ist eine traurige Entwicklung, dass viele Berufstätige so familien- und einkaufsunfreundliche Arbeitszeiten haben und es sich auch nicht anders aussuchen können. Das Spätshopping in manchen Supermärkten, das bei den Angestellten dort zu noch familien- und einkaufsunfreundlicheren Arbeitszeiten führt wie die der restlichen Berufstätigen, ist eine hässliche Konsequenz davon.
Einer der Vorteile des eigenen Ladens ist es, dass man weitestgehend selbst bestimmt, wo die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben verläuft. Wir ziehen diese Grenze abends um neun (denn dann sind wir raus, wenn wir nach Ladenschluss um sieben noch alles geputzt und aufgeräumt haben), und samstags am Ende einer ziemlich langen Arbeitsschicht von acht bis sechs (denn so lange dauert es, wenn man den Laden von neun bis zwei aufhalten möchte). Mehr ist nicht drin, mehr können und wollen wir nicht bieten, für alles andere bräuchten wir deutlich mehr Geld für deutlich mehr Personal.

Die Bewältigung der Stoßzeiten, zu guter Letzt, ist uns als Problem bewusst, und mit dem weiteren Wachstum des Ladens wird das bestimmt nicht weniger werden. Wir haben inzwischen zwei weitere Schichten in der Woche mit drei Leuten anstatt mit zweien besetzt, was dank der neuen Arbeitskraft von Susana möglich geworden ist (übrigens eine jährliche Investition ungefähr in Kleinwagenhöhe); das hat die Lage schon einmal ein wenig entzerrt. Mittelfristig wird ein mehr an Mitgliedern auch in ein noch mehr an Arbeitskraft investiert werden müssen – das Soll sieht vor, das wir irgendwann mit sechs vollwertigen Kollektivisten werden arbeiten können, und dann wird es nur noch sehr wenige Zeiten geben, in denen wir nicht mindestens zu dritt im Laden sind. Aber dafür brauchen wir noch ein paar Kunden mehr – bringt alle eure Freunde!

Außerdem haben wir soeben schweren Herzens in die Anschaffung eines neuen Kassensystems investiert (kostet kaum mehr als ein Kleinwagen). Wir haben uns jetzt sehr lange mit der billigen Variante herumgeschlagen – und die meisten von euch werden schonmal die Konsequenzen davon ertragen haben, wenn es wieder hieß: Moment, geht gleich weiter, die Kasse spinnt mal wieder. Vorzugsweise samstags, mit einer mehrfach ums Gemüseregal gewickelten Schlange. All das ist jetzt bald Vergangenheit, und auch das ist ein Schritt, der die Abläufe am Kassentresen beschleunigen wird: Weniger Ausfälle, und keine Notwendigkeit mehr, nach jedem gescannten Produkt mit einem Auge zu überprüfen, ob die Kasse jetzt auch verstanden hat, was man von ihr will. Die Umstellung passiert übrigens kommendem Montag, dem 20., und am Dienstag drauf werden wir dann erstmals mit der neuen Software arbeiten – womöglich bedeutet diese Umstellung vorübergehend nochmal kleine Geschwindigkeitseinbußen, wegen der Umgewöhnung, aber das geht schnell vorbei.

Diese beiden Neuerungen – mehr Arbeitskraft und ein ordentliches Kassensystem – sind auch die Voraussetzung, um irgendwann vielleicht mal eine zweite Kasse anschließen und besetzen zu können.

Übrigens, für diejenigen, die flexibel genug sind, um ihre Einkaufszeiten entsprechend zu wählen: Die Vormittage dienstags und donnerstags sowie Samstage bis ungefähr halb elf gelten als die letzten potentiellen Inseln der Ruhe im bewegten Alltag der warenwirtschaft – hier finden sich gute Chancen auf beschauliches Einkaufen ohne langes Anstehen. Ganz schlecht sind die Nachmittage montags und freitags, und die Samstage nach elf natürlich.

 

Neue Produkte

  • Solluna Catarrato Sicilia Blanco (jetzt auch ein recht preiswerter Weißwein mit Sonne und Mond drauf)
  • der Frühlingssirup von Voelkel: Erdbeer-Cranberry
  • Sex on the Beach (neuer alkoholfreier Cocktail, fast alle diese Cocktails sind übrigens auf Eis erstaunlich lecker! Bei Gelegenheit und angemessener Temperatur mal probieren!)
  • Dinkel-Honig-Poppies
  • Dinkel-Kakao-Poppies
  • Anis im Gewürzregal
  • bestimmt noch ein paar Sachen mehr, von denen ihr später erfahrt, denn Berit und Reuli sind gerade im Urlaub und haben einen besseren Überblick über ihre Sortimente als wir Daheimgebliebenen

Und hiermit beschließen wir am Ende doch noch diesen Brief – kaum einer hätte noch damit gerechnet, dass er je aufhört – steigen in drei eingebildete Kleinwagen und fahren glücklich in den Sonnenuntergang.

Auf bald,

 

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

warenwirtschaft newsletter 28

 

Hamburg, fast Weihnachten 2010

 

Liebe Kundinnen und Kunden, liebe Hirtinnen und Hirten, gesamte Krippenbevölkerung, liebe Engel,

sehet, wir verkündigen euch: Dieser Newsletter ist sehr innovativ, er ist das Ergebnis jahrelanger Forschung, er ist ultralight, denn er kommt fast ohne News aus. Aber das wenige, was es zu sagen gibt, ist wichtig.

a) Leute, wir schließen zwischen den Jahren! Das ist natürlich wieder mal mehr olds als news, das müsste inzwischen eigentlich jeder wissen, aber hier zur Sicherheit noch ein letztes Mal die Bedienungsanleitung für die vorweihnachtliche Zeit in der warenwirtschaft:
Erfahrungsgemäß ist in der letzten Tagen vor Weihnachten die Hölle los im Laden. Bringt Geduld und gute Laune mit, wenn ihr kommt, oder macht ganz gerissen eure festlichen Einkäufe ein paar Tage früher, soweit möglich.
Und: Wir werden auf Heiligabend zugehend weniger verderblichen Kram bestellen, damit uns nicht so viel schlecht wird. Das bedeutet nicht, dass der Laden leer sein wird, aber das eine oder andere wird sicherlich ausgehen. Verlasst euch also bitte nicht darauf, dass ihr noch am 24. um kurz vor zwölf vier Kilo Feldsalat bei uns kaufen könnt.
Und: Der letzte Bestelltermin für Weihnachtsfleisch ist der 9.12. – also übermorgen!
Und: Ein allerletztes Mal die Eckdaten. Wir schließen am 24.12. um zwölf. Wir machen wieder auf am 3.1. um neun.

b) Leute, die Schrot&Korn-Abstimmung über die besten Bioläden des Landes endet morgen, am 8.12.! Nach einem Zwischenstand, den wir bekommen haben, ist in Sachen Beteiligung, sagen wir mal, noch einiges an Luft nach oben – es wäre toll, wenn sich noch ein paar Leute mehr aufraffen könnten, uns mit ein paar Mausklicks ihre Meinung zu sagen. Immerhin kann man auch einen ganzen Haufen Kram gewinnen dabei! Hier der Link, es geht wirklich ganz flott und ist für uns eine wichtige Sache. Wir wünschen uns das von euch zu Weihnachten.

c) Hier die eine tatsächlich neue Nachricht, die ihr heute von uns zu lesen kriegt: Die Getreidepreise auf dem Weltmarkt sind wegen der schlechten Ernte in diesem Jahr drastisch gestiegen, deswegen haben durch die Bank so gut wie alle Bäcker ihre Brotpreise erhöhen müssen. Bei uns schlägt sich das bisher nur bei den Bahde-Broten nieder, der Arpshof und Hof Wörme zehren noch von ihren eigenen Getreidevorräten, aber über kurz oder lang werden auch die anderen nachziehen müssen.

d) Die gute Tat: Unterschreiben bei der unterstützenswerten Petition einer brasilianischen Bio-Kleinbauernkooperative für das Verbot des gefährlichen Pestizids Endosulfan.

e) Und wie immer ein paar neue Sachen:

  • Grüne-Bohnen-Eintopf
  • Rohe Klöße
  • Wheaty „Weißwurst“
  • Tofu Aramé und Seitanwürstchen von Nagel
  • Söbbeke Joghurt 3,7% cremig im 500g-Glas
  • Und im Bereich Saures: Balsamico-Zwiebeln, Gewürzgurken im Weckglas, Gurkenscheiben dänische Art

So, das wäre es an Mitteilungen für dieses Jahr. Macht euch eine schöne Zeit, wir sehen uns auf der anderen Seite!

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

warenwirtschaft.

warenwirtschaft newsletter 27

Hamburg, quasi Winter 2010

Ihr dort draußen im Regen,

kalt sind schon die Wälder, auf den Bergen (Hamburger Berg, Mümmelmannsberg, Bergedorf) liegt schon fast der Schnee, fast schon kommt es einem nicht mehr zu früh vor, Weihnachtssortimente in die Regale zu stellen – deswegen gibt es jetzt auch bei uns wieder Zimtsterne, Elisenlebkuchen, Honigmarzipan und alles, was sonst noch so dazugehört. Ist ja auch nicht zu übersehen. Aber kann ja nicht schaden, es hier nochmal zu erwähnen.

Gegen die Kälte
In dieselbe Kerbe geschlagen: Die beliebte alljährliche warenwirtschafts-Glühwein-Anglühung. Dieses Jahr schon während der regulären Öffnungszeit, und zwar am nächsten Freitag, dem 19.11. ab 17 Uhr. Es wird (Überraschung) Glühwein geben, aber natürlich auch Alkoholfreies zum heiß trinken, wie gehabt zu moderaten Preisen und inklusive gemütliches Feuerchen auf der exklusiven warenwirtschafts-Panoramaterrasse.

Der allerbeste Bioladen
Welcher das ist, sei einmal dahingestellt – es sei nur darauf aufmerksam gemacht, dass die Schrot&Korn hier zur Online-Abstimmung über diese Frage aufruft. Macht so zahlreich mit, wie ihr seid! Wir wollen ja nichts als einen fairen Wettbewerb. Im olympischen Geist der Fairness und des gegenseitigen Respekts.
Wir fügen bescheidenst an, dass wir im letzten Jahr dank der regen und wohlwollenden Beteiligung unserer Kundschaft sehr gut abgeschnitten haben. Also richtig gut. Also geradezu fantastisch. UND DAS WÄRE NATÜRLICH SCHÖN, WENN DAS NOCHMAL KLAPPEN KÖNNTE, BITTESCHÖN!
Spaß beiseite: Die Medaillen, die wir da beim letzten Mal bekommen haben, waren zwar wirklich Balsam für unsere Egos und außerdem tolle Werbung, aber vor allem ist die Umfrage auch ein gutes Mittel für uns, ein strukturiertes Feedback zu unserer Arbeit und unserem Laden von euch zu bekommen.
Wer übrigens teilnehmen möchte, aber das Internet nicht mag, kann auch eine der Postkarten dafür benutzen, die seit ein paar Tagen bei uns an der Kasse auf dem Tresen stehen.

Zu viel Müll
Vor kurzem gab es in der ARD eine Themenwoche über Lebensmittel, darin einen sehenswerten und frustrierenden Film über die unglaublichen Mengen Essbares, die ungegessen in den Müll wandern. „Frisch auf den Müll“ heißt das Werk, und eine dieser unermüdlichen Arbeitsbienen, die das Internet zu dem machen, was es ist, hat es aufgenommen und auf YouTube eingestellt. Wer einen Blick hineinwerfen möchte: Hier der Link. Zur Beruhigung: Für einen Laden unserer Größe werfen wir sehr wenig Essen weg – weil der allergrößte Teil unserer Ware an Mitglieder rausgeht, die jeden Monat ziemlich gleichbleibend einkaufen, können wir weitestgehend gut kalkulieren und passend bestellen. Trotzdem ist ein solcher filmischer Fingerzeig ein guter Anlass, darüber nachzudenken, wie weitreichend die Konsequenzen sind, wenn man immer von allem nur das Frischeste und Makelloseste kaufen will, und das alles in möglichst überwältigender Auswahl.

Auch zu viel Müll
Nachdem nun der beliebte fast alljährliche Castor-Transport nach grandios ausdauernden Protesten mit absurd viel Verspätung an seinem Ziel angekommen ist, möchten wir euch hier eine nachgelagerte Unterstützungsmöglichkeit nicht vorenthalten. Die tapfere Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, die schon seit Ewigkeiten im Zentrum des Anti-Castor-Protestes im Wendland steht und auch diesmal wieder sehr gute und eigentlich zu viel Arbeit geleistet hat, freut sich über Spenden für den Organisationsaufwand auf folgendes Konto:
Ktonr. 44 060 721
BLZ 258 501 10
Sparkasse Ue-Lü-Dan

Winterschließung
Die Tradition der Weihnachts-, Inventur- und Ausruhpause wird auch in diesem Jahr fortgesetzt: Die warenwirtschaft öffnet an Heiligabend bis 12 Uhr und schließt dann über den Jahreswechsel hinweg. Wir machen wieder auf am Montag, 03.01.2011!

Der festliche Braten
Weil wir inzwischen gereift und wesentlich besser organisiert sind als noch damals, vor Ewigkeiten, letztes Jahr um diese Zeit, haben wir schon jetzt die Bestell-Liste für euer Weihnachtsfleisch parat. Und zwar unter diesem Link, und natürlich in der echten Welt bei uns im Laden. Bestellt werden muss sowohl für Fricke- als auch für Bauck-Fleischspätestens bis zum 9.12.; geliefert wird am Mittwoch, 22.12.
Bestellt gerne nicht auf den letzten Drücker – wie letztes Jahr auch ist nicht auszuschließen, dass das eine oder andere schon vor dem 9.12. wegen Vergriffenheit nicht mehr zu bestellen ist. Genau wie bei den regulären Fleischbestellungen sind die Preise Kilopreise; der zu zahlende Betrag wird dann je nach Gewicht berechnet. Bitte bedenken: Bestellungen sind verbindlich. Fleisch ist teuer, und wir möchten nicht drauf sitzenbleiben, denn das ist a) ein Verlustgeschäft und b) unbequem.
Zum Bestellen könnt ihr euch im Laden in eine Liste eintragen oder auch gerne eine Email anflorian@warenwirtschaften.de schicken.

Tiefkühl-Gewissen
Wir trennen uns von den Wagner-Tiefkühlpizzen. Nicht ganz leichten Herzens, weil die ja schon lecker sind, aber alles andere wäre inkonsequent. Wagner, ursprünglich ein alteingesessenes deutsches Familienunternehmen, hat nie so richtig ganz hundertprozentig in unseren Laden gepasst, weil schon seit einigen Jahren Nestlé mit einigen Anteilen bei denen drinhängt. Seit Anfang 2010 hat Nestlé den Laden zu 74% Prozent übernommen, da kann von einer vertrauens- und glaubwürdigen, authentischen Herstellermarke nun leider gar nicht mehr die Rede sein.
Nestlé ist nicht nur der größte Lebensmittelkonzern der Welt, sondern auch in den Schurken-Top-Ten ganz oben mit dabei, nachzulesen an zahlreichen Stellen, zum Beispiel hier bei Greenpeace.
Natürlich wird es Ersatz geben: Bald findet ihr bei uns im Tiefkühlschrank stattdessen Pizzen von Biopolar (Naturland) und Natural Cool (Demeter).

Sonstige schöne neue Sachen

  • Bratöl Olive – wie man schon vermuten könnte: Ein Olivenöl zum Braten. Wird halt heißer als normales.
  • Novello, der italienische Primeur (nicht zu verwechseln mit Primeur, dem französischen Novello)
  • endlich viva con agua leise Mineralwasser im Liter. Auch die kleinen: laut & leise 0,33l. Mal als Versuch, ob die jemand kauft
  • Raclette, Ofenkäse, Bratkäse – mach deinen Käse warm, wenn dir kalt ist
  • Winterapfel und -orange, verschiedene Pünsche – mach auch dein Getränk warm, wenn dir kalt ist.
  • Schwammtücher
  • TK-Apfelstrudel, Quarktaschen, Spinattaschen und Frühlingsrollen
  • günstigeres Toilettenpapier
  • Zartbitter-Nougat-Schokolade
  • Olivenscheiben im Glas für Salat und Pizza
  • Apfel-Chips (knusprig, lecker!)
  • geschälte Tomaten in der Dose „Familiengröße“
  • Spielwaren „im Einkaufskörbchen“
  • wieder da: Erdnüsse in der Schale geröstet
  • Nirwana-Schokoherzen HIH

und als Sonderartikel zur Weihnachtszeit:

  • Samba Dark Aufstrich 500gr
  • Krachnuss-Milchschokolade mit Haselnüssen HIH 300gr
  • Ausstecher *Schneeflocke*

Es schließen den Brief an dieser Stelle mit bestem Gruß

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

 

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warenwirtschaft newsletter 25

warenwirtschaft

 

Hamburg, scheinbar schon im Herbst

Geschätzte Einkaufsgemeinschaft,
herzlichen Glückwunsch, der Newsletter feiert silberne Hochzeit. Mit sich selber. Oder sowas in der Art. Was damit auf etwas bemühte Weise gesagt werden soll: Es ist schon der fünfundzwanzigste. Fast noch wichtiger aber alles, was jetzt folgt.

Nach der Sommerschließung und einem angemessen begangenen zweijährigen Jubiläum befindet sich die warenwirtschaft scheinbar in einer Zeit des Umbruchs: Die Arbeit wird für uns richtig anstrengend. Nach unserer messerscharfen Analyse liegt der Grund dafür darin, dass das Café, anfangs fast ein bisschen ein Sorgenkind des Ladens, inzwischen richtig gut läuft und wie erhofft eine unserer fünf Stellen fast vollständig finanzieren kann.

Das ist natürlich eigentlich eine sehr schöne Entwicklung. Aber an den wie ihr wisst zunehmend sehr bewegten Nachmittagen bedeutet das immer häufiger, dass der Kassenmensch den Cafémenschen vergeblich zu Hilfe ruft, weil der Cafémensch an seinem eigenen Tresen genug zu tun hat. Damit werden eure Wartezeiten für Käse, Kaffee, Kasse immer wieder mal ein bisschen länger, und unser Stresspegel steigt immer wieder mal über den angenehmen Füllstand hinaus. Und bei dem ganzen Gerenne schaffen wir es immer seltener, die Hintergrundarbeiten, die neben dem Dienst am Kunden noch so gemacht werden müssen, wie einst üblich während unserer regulären Schichten zu erledigen, so dass wir alle reichlich Überstunden produzieren.

Es ist klar, dass wir über kurz oder lang zumindest an den besonders vollen Nachmittagen nicht mehr werden zu zweit arbeiten können. Die Schichten werden anders besetzt werden müssen, und das geht nur, wenn wir entweder unsere Kinder zur Adoption freigeben oder Arbeitskraft zukaufen. Die Entscheidung für eines von beiden werden wir fällen, wenn klar ist, ob der Andrang im Café ein, äh, flüchtiger Schmetterling des Sommers oder ein verlässlicher Ganzjahreselefant ist – wenn also nach dem offiziellen Ende der Sommerzeit keine Änderung eintritt.

Das ist das eine. Das andere ist: Urlaubszeit. Den gesamten September hindurch ist das Kollektiv urlaubsbedingt auf drei Daheimgebliebene reduziert, die noch einmal mehr Überstunden produzieren, um die anderen zu vertreten. Weil das ganz alleine nicht zu machen ist, haben wir uns zur Überbrückung eine neue Aushilfe ins Boot geholt, nämlich Katja, der ihr vielleicht schon begegnet seid. Es war lange nicht klar, ob Katjas Anheurung so funktionieren würde wie gedacht, deswegen hatten wir nur wenig Zeit, sie einzuarbeiten und tun es quasi noch, schon während der Bedarf an Aushilfe sehr akut geworden ist. Wenn es also mit ihr mal ein bisschen langsamer an der Kasse geht, seid bitte geduldig, sie lernt noch.

Die Konsequenz von all dem jedenfalls ist, dass wir derzeit alle ein bisschen auf dem Zahnfleisch gehen. Wenn wir weniger effektiv, freundlich und zuverlässig sind als sonst, dann ist das der Grund, und wir bitten um eure Nachsicht. Alles wird wieder gut.

Und weil der Newsletterschreiber gleich zur Arbeit muss, Überstunden machen, jetzt nur noch ganz schnell stichpunktartig die letzten Neuerungen:

  • Unser Saftregal ist jetzt alphabetisch sortiert. Eine logistische Meisterleistung.
  • Es gibt endlich wieder neue Leihbeutel. Im neuen Design, mit kurzen Henkeln.
  • Hier ein Buchtipp von uns persönlich.
  • Hier eine lohnenswerte Anti-AKW-Aktion, die eure Unterschrift braucht

Und zuletzt eine Handvoll neue Produkte:

  • Blumendünger
  • Aprikosen im Glas
  • Dinkelbutterkekse
  • Kamut
  • Snäckebrot Schwarzkümmel-Käse
  • Apfel-Hibiskus-Tee
  • Hamburger Fairmaster Espresso und Honig, importiert von el rojito
  • Hamfelder fettarme Milch homogenisiert
  • Mandel-Ahorn-Crunchy
  • Ahornsirup-Flakes in der Mühle
  • 3-Korn-Frühstück und Cornflakes glutenfrei
  • Auf dem Tresen: Energiekugeln, Baumkuchen, Florentiner von Rosengarten
  • Im Café: Diverse deftige orientalische Snackrollen von Antiochia
  • Chocoreale Aufstrich Natural Sweet
  • Edle Bruchschokolade mit Blüten oder Mandeln von Rosengarten

 

So. Genug für heute.
Es neigen in höflichem Gruß die Köpfe,

Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

Übrigens: Fans können alte Newsletter aus vergangenen Zeiten hier im Archiv betrachten und zum Beispiel auswendig lernen.

 

 

 

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