
[Hinweis des Herausgebers: Dieser Newsletter ist schon ein bisschen was älter. Aus dem Januar 2025. Es wird auch bald einen neuen, frischen, geschliffenen, wortreichen geben. Seht diese Rückschau hier als eine Vorschau auf das, was kommt. Denn wir hatten im Januar schlicht vergessen, diesen Brief auch auf der Internetseite hochzuladen. Das holen wir hiermit nach. Und dann, wie gesagt, in mittelwenigen Tagen schon ein neuer Newsletter!]
Ja Hallo!
Puh. Wir sollten uns wirklich abgewöhnen, in den ersten Sätzen des Newsletters zu bedauern, wie lange der letzte Letter her ist. Nämlich meist ganz schön lange. Und jetzt, ich habe es geprüft, gab es den letzten ordentlichen Brief von uns im Juli 2023, seitdem nur kurze Schließzeitankündigungen und Kulturelles und so Krams. Ich lerne daraus: Keine Versprechungen mehr für die Zuunft. Einfach mal schauen was passiert. Und jetzt ohne Abschweifungen und Witzchen (die werden heute sicherlich sehr rar sein) zum Kernthema.
Die Warenwirtschaftenden
Es haben ja sicherlich schon die meisten mitbekommen – es hat sich so richtig was verändert in der Elternschaft der warenwirtschaft. Kurz gesagt: Seit Anfang des Jahres haben nach Nico auch Berit und Reuli den Laden verlassen. Es sind damit nur noch wir zwei (Anne und Florian) als Gesellschafter*innen übrig geblieben.
So eine große Veränderung hat mindestens zwei Seiten, und was immer man dazu schreibt – es ist schwer, beiden Seiten wirklich gerecht zu werden. Sprich Abschiedsschmerz vs. Neuanfang/Aufbruchstimmung oder so. Wir versuchen es natürlich trotzdem.
Wie alles anfing…
Wir sind vor über 16 Jahren ziemlich optimistisch, im Nachhinein vielleicht sogar blauäugig, angetreten, um uns einen Arbeitsplatz zu schaffen, wie wir ihn uns wünschen. Mit einem Geschäftsinhalt, hinter dem wir stehen können und der im unmittelbaren Umfeld, vielleicht sogar ein bisschen auch im Großen und Ganzen, etwas “Gutes” bewirkt. Keine*r von uns hatte so richtig passende Fähigkeiten für dieses Vorhaben. Aber wie sich mit der Zeit zeigte, hatten wir das große Glück, dass unsere Charaktere und Veranlagungen vortrefflich zusammengepasst haben, um die warenwirtschaft zu gestalten, auf die Füße zu stellen und dabei auch noch miteinander albern sein zu können und eine Menge Spaß zu haben. Und am richtigen Ort mit den richtigen Kundinnen und Kunden hat sich das Ganze auch noch wirtschaftlich getragen. Zu einer Zeit, in der überall viele kleine Bioläden dicht machen mussten. In einem Viertel, in dem man immer wieder kleine Geschäfte hoffnungsvoll öffnen sieht, um dann einige Monate oder Jahre später wieder vor verklebten Schaufenstern zu stehen.
Natürlich haben wir auch bald gemerkt, dass nach einer spannenden Entwicklungs- und Aufbauphase ein Alltag eintritt, der großteils von Routinen und Wiederholungen lebt. Und das Kollektive, Gemeinschaftliche, Verantwortungsteilende ist bereichernd und hat irrsinnige Vorteile, ist aber eben auch aufwändig, praktisch wie emotional. Dass sich das alles gelohnt hat, für uns und auch für Euch, ist hoffentlich klar.
Nun haben sich drei von uns aus den unterschiedlichsten Gründen entschieden, neue Wege zu gehen und wir hoffen, dass sie anderswo mindestens ähnlich viel Glück und Sinn und Quatsch finden wie bei der warenwirtschaft. Da geht nun eine Ära zu Ende, was sehr traurig ist. Und dennoch können wir uns an diesem Punkt auch nochmal wertschätzend auf die Schultern klopfen. Wir sind ganz schön viele Jahre, sogar länger als wir anfangs hoffen konnten, zusammen geblieben. Alles Gute, Ihr drei! Wir sind für all das total dankbar und werden so vieles vermissen!
Die warenwirtschaft cblk trug schon immer das „Kollektiv“ im Namen, was, da wir von Anfang an unterschiedlich viele Angestellte hatten, immer mal Gegenstand von Diskussionen war. Spätestens jetzt, mit nur noch zwei Gesellschafter*innen, kann man das natürlich nicht mehr Kollektiv nennen. Das „k“ steht zukünftig also für die Kultur, die uns im engeren und weiteren Sinne ja schon lange begleitet.
Spitzenmäßige Überleitung zu
Wie soll es werden?
Wir sind also einerseits alte Hasen, im siebzehnten Jahr Suppenköchin und Gurkenhändler, aber fühlen uns jetzt in Teilen dennoch wieder wie Neulinge. Es macht einen erstaunlichen Unterschied, wenn sich Aufgaben und Verantwortungen nur noch auf zwei statt fünf Köpfe verteilen. Aber ganz so ist es ja auch nicht. Wir haben zwar ein recht neues Team, ABER ein Mega-Spitzen-Team, das wir in unendlich vielen Bewerbungsgesprächen für die wawi herausgefiltert haben und für uns begeistern konnten. Darüber sind wir sehr froh. Ihr kennt ja schon die meisten und könnt live miterleben, wer jetzt mit uns den Laden und die Waren und all das wuppt: Toni und Eric haben wir im letzten Brief schon begrüßt, überfällig ist das für Lara und Lena, die schon mehr als ein Jahr bei uns sind! Und nun auch noch Simone und Sabrina seit Ende des Jahres! Und Joel, Legende, ist natürlich auch noch da. Schön, dass Ihr alle dabei seid!
Um das Personalkarussell abzuschließen: Arina hat uns schon im Dezember leider auch verlassen – wir vermissen sie sehr!
Es ändert sich also unterm Strich viel für uns. Auch für Euch als Einkaufende und Kaffeetrinkende wird sicherlich nicht alles gleich bleiben. Dazu schreibt man dann gemeinhin etwas von wegen Veränderung ist wichtig, flexibel bleiben etc. und damit hat man sicherlich nicht ganz Unrecht. Vielleicht gibt es das ein oder andere, was erstmal nicht mehr so reibungslos läuft, habt Nachsehen! Unsere Mitstreiter sind noch neu und unsere Abläufe sind zwar im einzelnen nicht kompliziert, aber in ihrer Masse und Vielschichtigkeit eine echte Herausforderung: Wann kommt welcher Lieferant, an welchem Tag wird was genau zu welcher Uhrzeit bestellt, wann kommt nochmal der Wendland-Tofu, welche Temperatur muss welche Kühlung haben, wo kann ich das fehlende Brot reklamieren und warum piept das EC-Gerät plötzlich so komisch? Und auch wir haben sicherlich noch in unseren neuen Aufgaben zu lernen…
Wir haben natürlich das Ziel, dass die warenwirtschaft im Kern bleibt, was sie ist: ein guter Arbeitsplatz und ein guter Treffpunkt und Ort für Einkauf und Genuss und Kultur. Das kriegen wir hin!
Warenwirtschafts-Waren
Wenigstens diesen einen Punkt wollen wir heute noch loswerden, viel länger soll dieses fulminante Comeback nicht sein.
Wir, und wahrscheinlich auch ihr, merken inzwischen deutlich, was es bedeutet, wenn Rohstoffe knapp werden, Produktionskosten steigen, Arbeitskräfte rar werden, Lieferungen erschwert sind und so weiter. Kakaoprodukte und Olivenöle (nur mal so als Beispiele) werden teurer, es gibt Lücken im Regal, weil Lieferanten Produktionsengpässe haben und wenn man fragt, wie lange das denn wohl noch gehen wird, kann nur auf die fehlende Glaskugel verwiesen werden. (Glaskugel von wegen in die Zukunft schauen, von wegen “Weiß ich doch auch nicht”… Ach so, hattet Ihr schon verstanden? Ja sorry, ich dachte, ich müsste das erklären. Aber dann ist ja gut. Zurück zum Text.)
Das heißt für uns: Wir versuchen weiterhin möglichst gute Waren von verantwortungsvoll handelnden Produzenten anzubieten und wählen immer wieder die beste Alternative aus, wenn die gewohnte Packung nicht zu kriegen ist. Und manchmal gibt es eben keine Alternative. Oder keine gute Alternative. Dann müssen wir die Lücken aushalten.
Was zusätzlich zu Veränderungen in unserem Sortiment führt: Unser geschätzter Hauptgroßhändler Naturkost Nord hat sich mit einem “Branchenkollegen”, mit dem Großhandel Kornkraft personell und logistisch verbandelt. Auch dadurch gab es bei uns ein paar Wechsel im Sortiment und viel Arbeit, das alles umzustellen. Das ist aber größtenteils eine gute Sache, weil Kornkraft sehr sympathisch und vertrauenswürdig ist und zudem auch viel mehr Waren auf Lager hat. Und sie haben auch eine sehr gute Eigenmarke, aber dazu schreiben wir vielleicht bald nochmal mehr…
Klimastreik
Na gut, EINEN Punkt noch… Ihr wisst es selbst, wem wollen wir da was erzählen, es gibt so viele haarsträubende politische Entwicklungen weltweit, man kann es kaum fassen. Oder andersrum: es wird immer wichtiger, dass wir aktiv sind und bleiben und dem Wahn etwas entgegensetzen. Also zB: am 14.02. ist wieder Klimastreik, anlässlich der Bundestagswahl. Da hingehen! Das wollen wir auch und werden den Laden wieder zeitweise schließen. Noch ist der Zeitplan nicht ganz klar, bitte achtet auf die Aushänge bei uns im Laden und auf die Nachricht auf unserer Homepage.
Und dann gibt es auch noch einige weitere gute Mobilisierungen in den nächsten Wochen, wie z.B die Menschenkette gegen Rechts am 31.01. um das Hamburger Rathaus. Und dann natürlich auch: die Wahlen!
Neue Produkte
Tja, da gäbe es mittlerweile seeehr viel aufzuzählen. Aber dazu eine Neuerung: Wir haben jetzt kurz vor der Kasse eine erleuchtete Premium-Ausstellungsfläche, in der immer mal zu sehen ist, was wir gerade so Neues in die Regale gestellt haben.
Hier für den Moment nur noch eine kleine Auswahl:
- Artwerk-Brandy aus dem Rheingau
- Strandräuber Radler mit Weizen und Sanddorn
- TK Erdbeeren, Kartoffel-Röstis und Thunfisch-Steaks
- Dickmilch vom Hamfelder Hof: zu Unrecht noch etwas unentdeckt im Kühlregal. Lecker wie Joghurt von früher!
- Kürbiskernmus von Monki
- Kala-Namak-Salz von Heuschrecke und Umami-Gewürz von Sonnentor
- Kinder-Pflegeöle von Sonett, Lavendel und Calendula. Besonders gut verträglich auch für Nicht-Kinder!
- und dann ist da noch der Kram von Social Product – diverse Produkte von Taschentuch über Minztee bis Eierlikör, die jeweils eine gemeinnützige Organisation promoten und vom Verkauf wird direkt auch was gespendet. win-win-win!
und
und
und
das war es für heute.
Bleibt stabil,
Anne und Florian
für die warenwirtschaft.
