warenwirtschaft newsletter 09

warenwirtschaft

 

Hamburg, im Oktober 2008

Hallo!

Aus verschiedenen aktuellen Anlässen: Wir schon wieder.

Wasser lassen
Am besten zuerst die unangenehmen Nachrichten. Nachdem wir unendlich froh waren, die ganzen baulichen Maßnahmen, die uns wie euch gehörig auf die Nerven gegangen sind, endlich hinter uns zu haben, ist in der Wohnung über unserem Laden schön ein Wasserrohr gebrochen. Vielleicht habt ihr schon gesehen, dass die Feuchtigkeit in die Wand über dem Reis-Regal gesickert ist – sieht nicht schön aus, da muss was gemacht werden. Und was da gemacht werden muss, ist ein ziemlicher Aufriss: Am Donnerstag (nach Geschäftsschluss) werden wir die Regale rundherum leerräumen und abrücken – mal schauen, was uns da für eine Lösung einfällt. Dann machen die Leute von der entsprechenden Firma so Heizplatten an die Wand, und die müssen da offenbar mindestens zwei Wochen hängenbleiben, damit das alles richtig durchtrocknet. Es wird also für eine ganze Weile ein bisschen anders bei uns ausehen, ein bisschen ungemütlich wieder mal. Wir freuen uns da nicht drüber, aber anders geht’s nicht.

Arpshof
Im Rahmen unserer Aktion „Wo der Pfeffer (und/oder anderes Obst und Gemüse) wächst“, und außerdem aus Neugier, werden wir demnächst den Arpshof in Dierstorf besuchen – das sind die, von denen das Holzofenbrot kommt. Und zwar am nächsten Mittwoch, dem 22.10. um 16:00 Uhr. Wir werden wohl so um drei Uhr vom Laden losfahren. Und jetzt das Tollste: Ihr dürft mit! Da so ziemlich jeder von euch mit ziemlicher Sicherheit schonmal mindestens eine Linda-Kartoffel vom Arpshof gegessen hat, wäre es ja vielleicht auch für euch interessant, mal zu sehen, wie so eine Kartoffel gemacht wird. Außerdem wäre das doch eine fantastische Gelegenheit, eure Stars von der warenwirtschaft (d.h. uns) mal quasi ganz privat zu erleben! Versprochen: Wir sind trotz unseres Erfolgs total auf dem Teppich und ganz nette, normale Menschen wie du und ich geblieben.

Die Leute vom Hof freuen sich auf unseren Besuch, haben ihre riesigen, vollverchromten Kartoffelmachmaschinen schon auf Hochglanz poliert und bitten um eine baldige Ankündigung, mit wievielen Besuchern sie rechnen sollen. Wenn ihr also dabeisein wollt (sehr gerne auch mit Kindern), dann gebt uns bitte im Laden oder per Mail bescheid, wieviel Erwachsene und Kinder ihr seid. Ihr müsstet dann selbst sehen, wie ihr dort hinkommt, aber wir helfen gerne mit Wegbeschreibungen und vermitteln, um Fahrgemeinschaften zu organisieren.

Rampenstand
Was die Rampe angeht, von der es immer heißt, sie kommt bald, müsst ihr uns ja inzwischen für ziemliche Schnacker halten. Leider haben wir weiterhin keine Ahnung, wann wir das hinbekommen werden – ist alles viel komplizierter als befürchtet. Wenn das eine Rampe werden soll, die nicht nur Eltern mit Kinderwägen, sondern auch Behinderten eine Hilfe sein soll, dann darf sie nur eine sehr geringe, genau festgelegte Steigung haben und wird dann wegen des schon vorhandenen Gefälles vom Laden zur Straße hin sehr lang. Und damit leider sehr teuer, jedenfalls, wenn man sie von Experten machen lässt (was wir gerne getan hätten): Die Kostenvoranschläge bewegen sich zur Zeit zwischen vier- und sechstausend Euro – und das geht nicht, das können wir nicht zahlen. Und unserem Vermieter, der ohnehin schon sehr kulant war und wesentlich mehr Geld als üblich in den Laden investiert hat, brauchen wir damit auch nicht kommen. Wir können also jetzt nicht mehr tun, als euch zu versichern, dass wir weiter dran sind und nach mach- und bezahlbaren, vernünftigen Alternativen suchen.

Frank
Weil ihr inzwischen so viel bei uns kauft, dass wir euch zu fünft nicht mehr ganz Herr oder Dame werden können, werden wir ab bald durch eine Aushilfe verstärkt. „Aushilfe?“, werden die sozialistisch sozialisierten unter euch sagen, „Aushilfen sind doch voll der Widerspruch zum Kollektivgedanken!“ Da habt ihr im Grunde recht: Ein Kollektiv im strengen Sinne dürfte eigentlich keine Angestellten haben, weil es ja auch keine Chefs hat – eigentlich sollte ein Kollektiv hierarchiefrei sein. Tatsache ist aber, dass es inzwischen zu den Stoßzeiten mithin wirklich schwierig wird, der anfallenden Menge an Arbeit gerecht zu werden; und außerdem ist Tatsache, dass wir uns ein sechstes volles Kollektivmitglied noch nicht leisten können.

Zumindest haben wir aber in unseren Statuten festgeschrieben, dass Aushilfen bei uns nicht weniger verdienen dürfen als wir selbst (was ehrlich gesagt zur Zeit für Aushilfen noch kein allzu großer Trost sein dürfte) und außerdem an den mittwöchlichen Kollektivsitzungen teilnehmen können, in denen ja der Großteil der Betriebsführung passiert und entschieden wird – und wir schaffen so einen netten Arbeitsplatz, wo vorher keiner war.

Wenn euch also demnächst ein fremder Mensch an der Kasse oder im Café gegenüberstehen wird, dann ist das mit großer Sicherheit Frank, ein sehr alter Freund von Reuli und ein sehr netter Kerl.

Nachschlagewerk
Neu auf der Website: Die Warenkunde-Enzyklopädie. Schon jetzt mit sage und schreibe sechs Einträgen ein Meilenstein auf dem Gebiet der Nachschlagewerke, bald schon besser als diese Wikipedia, von der immer alle reden.

Milch vom Arpshof
Gerade eben in der aktuellen Schrot&Korn gelesen, dass Flaschenmilch jetzt doch wieder eine deutlich bessere Ökobilanz hat als das Tetrapak, zumindest bei kurzen Transportwegen. Dementsprechend ist die Milch vom Arpshof unsere aktuell beste, finden wir – schmeckt gut, kommt aus der Region, ist in Flaschen und obendrein unsere derzeit günstigste. Im Zusammenhang damit noch eine Mitteilung: Der Arpshof freut sich, wenn er seine Flaschen wiederbekommt – die können nämlich bis zu siebenmal wiederverwendet werden, ohne dass neue Etiketten draufgeklebt werden müssen. Also freuen wir uns, wenn ihr die Arpsmilchflaschen möglichst bei uns wieder zurückgebt, und nicht irgendwo sonst, wo ihr auch Pfand dafür bekommt, aber der Arpshof sie nicht wiedersieht.

Und noch am Ende: Die Werbung. Ohne geht nicht.

  • Die ersten europäischen Clementinen schmecken schon ganz wunderbar, obwohl sie außen hin und wieder noch so grüne Stellen haben. Der neue Topaz-Apfel (immer so eine der letzten Sorten, die erntereif werden) ist der saftigste mindestens seit der Vertreibung aus dem Garten Eden.
  • Und: Wir haben jetzt frisches Sauerkraut im Kühlregal.
  • Neu in der Käsetheke: Der Edle von Dannwisch, der Kleine Störtebecker (Weichkäse vom Schaf, gibts nur kurze Zeit), Scamorzetti (ganz, ganz kleiner Räuchermozzarella… mhm!) und Vacherin Fribourgois.
  • Nachdem wir von unserem letzten glutenfreien Brot etwas enttäuscht waren, haben wir jetzt eins, das nicht wie Knäckebrot aussieht und schmeckt.
  • Auch jetzt da: Grünkohl. Die dazugehörige Kohlwurst ist schon probegegessen und für gut befunden – kommt bald.
  • Ausgiebige Testreien sind zu Ungunsten der Penne und Fusili von Castagno Bruno verlaufen – die zerfallen ja viel zu schnell. Daher werden sie demnächst durch Rapunzel-Ware ersetzt.

Unser Ausflug auf die BioNord-Messe am Sonntag hat uns in vielerlei Hinsich inspiriert – wenn man so einen ganzen Tag mit essen verbringt (und das tun wir für euch gerne), dann muss ja die eine oder andere gute Sache dabeisein. Es wird also noch eine Menge anderer neuer Kram in nächster Zeit im Laden auftauchen. Ist ja auch bald schon Weihnachten… Lecker! Kauft, Leute, kauft!

Fußnote: Alnatura
Am 23.10. eröffnet am Bahnhof Altona die neue Alnatura-Filiale – keine große Sache, braucht ihr nicht hingehen.

 

Das war’s!
Wir sehen uns beim Einkaufen,
Anne, Berit, Florian, Nico und Reuli

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