AUS DER REIHE IRGENDWAS MIT KULTUR
am Dienstag, 6. Oktober um 20:30 Uhr
Eine minimalistisch gezupfte Gitarre, eine Violine, ein Cello, ein dezentes Schlagzeug und obendrüber eine lakonische Stimme, die merkwürdige Geschichten halb erzählt, halb singt.
Folk kommt immer vor, wenn Leute versuchen, den Klang von Buriers aus London zu beschreiben, und zu recht. Manchmal ist außerdem die Rede von Spoken Word oder gar Rap – beides trifft es nicht hundertprozentig. Aber nichtsdestotrotz wird beim Hören schnell klar, dass Worte und die Art ihres Vortrags eine große Rolle spielen in diesen Liedern. Und dass man es bei aller Melodiösität und Schönheit der Stücke trotz allem nicht mit handelsüblichen romantischen Balladen zu tun hat. In den zugehörigen (ziemlich sehenswerten und ziemlich enigmatischen) Musikvideos schneidet sich schonmal jemand zu diesen schönen Klängen in wirklich schön gefilmten Bildern selber den Arm ab (nicht irgendjemand, sondern Harry Potters alter Buddy Neville Longbottom, aber das jetzt nur sehr am Rande – er ist nicht der einzige Repräsentant der jungen Garde der britischen Schauspielerschaft, der in den Videos auftaucht).
Ist ja eigentlich immer blöd, Bands darüber zu definieren, dass sie wie wer anders klingen. Buriers klingen sehr deutlich wie Buriers. Aber zur Orientierung hilft vielleicht: Das morbide und schaurige Element in dieser Musik lässt an die eine oder andere Mordballade von Nick Cave denken. Das Gitarrenspiel und die Rätselhaftigkeit der Texte, die trotz ihrer Unergründlichkeit irgendwie im Ohr bleiben und faszinieren, erinnern an den frühen Leonard Cohen. Und dass Micah P. Hinson die aktuelle Buriers-EP “Four Songs” produziert hat, gibt vielleicht auch noch einen Eindruck.
Das sind doch keine schlechten Referenzen. Also wir an eurer Stelle würden hingehen.