warenwirtschaft newsletter 47

Hamburg, im Oktober 2015

Freunde,

die Erde wird nass
es ist wieder Herbst
das Laub fällt so krass
nichts reimt sich auf Herbst.

Dergestalt mit der Kraft der Poesie auf das Kommende eingestimmt, kommt jetzt das Kommende.

Neues Geld

Seit September läuft das neue Mitgliedsbeitragszeitalter. Im Idealfall wisst Ihr das, habt es aber vielleicht ganz vergessen und auch noch gar nicht gemerkt. Aber schaut doch bitte mal auf Eurem Kontoauszug vom ungefähr 5.9. und vergleicht anhand der Personenzahl um Euch herum, ob wir richtig umgestellt haben. So sollte es sich verhalten: 

Ihr zahlt pro Erwachsene Person im Haushalt 22 Euro. Ihr zahlt insgesamt noch 3 Euro obendrauf, wenn Kinder im Haushalt leben. Egal wie viele und wie große.

Zur Veranschaulichung haben wir euch unter großem Einsatz folgende Rechenbeispiele vorbereitet:

  • Nur genau eine Person von mindestens 18 Jahren im Haus: 22€
  • eine Person ab 18, dazu eine beliebige Anzahl von Kindern unter 18 Jahren: 25€
  • zwei Personen, die man, weil mindestens 18, als „erwachsen“ bezeichnet: 44€
  • zwei Erwachsene ab 18 mit 1,2 oder 3 oder mehr Kindern unter 18 dazu: 47€
  • drei Personen über 18 (ist das Kind wirklich schon so groß?): 66€

…und so weiter, Ihr könnt das in Extremfällen sicher gut berechnen.

Wenn uns da nun ein Fehler unterlaufen sein sollte, sagt Bescheid, am besten per Mail an mitglied@warenwirtschaften.de – dann biegen wir das schnell wieder gerade.

Zwischen den Jahren

Wie gehabt wird bei uns im letzten Jahreszipfel 2015 nicht eingekauft. Diesmal bedeutet das: Der Laden schließt vom 24.12. bis zum 3.1. zwecks Bewältigung von Feiertagen, Jahreswechsel, Inventur und Verschleißerscheinungen.

Wir begrüßen erstmals in der Reihe der geschlossenen Tage: Den Heiligabend. Nachdem wir uns sechs Jahre lang immer ziemlich darum gerangelt haben, wer noch am 24. arbeiten muss, um dann am Tag selber nur auf eher vereinzelte Einkäufer zu treffen, von denen uns so einige freundlich fragten, warum wir denn überhaupt geöffnet hatten, versuchen wir es dieses Jahr wie folgt:

Der 23. ist ein Mittwoch, an dem wir anders als an anderen Mittwochen schon um neun statt um zwölf öffnen werden; außerdem verlängern wir die Öffnungszeit in den Abend hinein bis 21 Uhr, so dass möglichst auch diejenigen mit späten Feierabenden noch ein paar Weihnachtseinkäufe bei uns machen können (vorbehaltlich der Tatsache, dass wir wie jedes Jahr den Laden zur Schließzeit möglichst leerverkaufen werden, damit nicht so viel verdirbt – also Mittwoch abend keine vollen Salatregale erwarten!).

Wer weit voraus plant, darf das gerne jetzt schon in seine Planungen einbeziehen; allen anderen sagen wir aber auch kurz vorher nochmal bescheid.

Pfandspenden

Seit dem letzten Rundbrief Ende Mai haben wir bis August mit eurer Hilfe 485 Euro zur Erdbebenhilfe nach Nepal spenden können. Seit September hat sich der Schwerpunkt Flüchtlinge angeboten – bisher gingen 200 an Refugees Welcome im Karoviertel und 100 in die Versorgung einer Gruppe Flüchtlinge im Michel, Teile davon in Form von einem Abendessen, das wir für sie gekocht haben.

Ist toll zu sehen, wie viele von euch da mitmachen – inzwischen kommen kaum noch Pfandzettel bei uns an der Kasse an, weil das ganze schöne Geld in der Kiste für die Gute Sache landet.

PSST!

Stück im Stück. Buch im Buch. Film im Stück. Ah!, werdet ihr sagen. Intertextualität! Meta-Fiktionalität! Die (De-)Rekonstruktion des (un)verlässlichen Narrativs! Derrida! Foucault! Sicher meint er die Postmoderne!

Recht habt ihr. Denn jetzt ist die Postmoderne auch im Bioladen angekommen: Wir machen eine Veranstaltungsreihe *IN* der Veranstaltungsreihe und stellen damit die positivistische Veranstaltungsreihentheorie komplett auf den Kopf:

Irgendwas mit „PSSSSST“!!!? 
oder
„Denn sie wissen nicht, was läuft…“
Der mysteriöse Filmabend in der warenwirtschaft

Lange geplant, immer wieder verschoben, endlich wird es wahr.

Jeden dritten Mittwoch Abend im Monat ab 20.30 Uhr verwandelt sich euer liebster Bioladen in einen klandestinen Filmclub!

Wenn Obst und Gemüse im Dunklen verschwinden, präsentieren wir unsere persönlichen Klassiker der Filmgeschichte, im Originalton mit englischen Untertiteln…auf einer absolut unsensiblen Gratwanderung zwischen Trash und Genialität, irgendwo zwischen „Mein Name ist Nobody“ und „Harold und Maude“!

Und das Beste ist: Wir verraten Euch vorher nicht, welcher Film präsentiert wird! Und um das Rätsel noch zusätzlich anzufeuern, werden wir in der Woche davor einen Screenshot aus dem jeweiligen Film im Laden aufhängen, quasi als alternatives Filmplakat.

AUF-RE-GEND!

PSSST-Termine 2015

Mi, 18.November

Mi, 16.Dezember

jeweils ab 20.30 Uhr

Weitere Termine erfahren aufmerksame Beobachter ausschließlich über Aushänge im Laden. Für Newsletter aller Art ist das Ganze VIEL zu klandestin.

Musik!

Es muss so ungefähr letztes Jahr um diese Zeit gewesen sein, dass wir euch unsere erste und letzte allmonatliche Spotify-Playlist geschickt haben. Diese Tradition möchten wir fortsetzen. Hier also die nächste erste und letzte allmonatliche Spoitfy-Playlist, wieder stark vom Reeperbahnfestival dominiert – ein paar der vertretenen Spielleute waren schon bei uns, womöglich wird sich noch der eine oder andere mehr über kurz oder lang auch mal zum persönlichen Aufspielen in der warenwirtschaft überreden lassen. 

Das unterschätzte Produkt

In unserer Serie über, man ahnt es, unterschätzte Produkte heute zwei Artikel aus dem Bereich Zitronen und Zitronenartiges:

Söbekke Herbst-Joghurt Karotte-Zitrone – eine auf den ersten Blick nicht so naheliegende Paarung, schmeckt aber sehr lecker frisch. Schnell noch Essen, bevor er durch die womöglich noch absurderen Geschmackskombinationen der Winter-Joghurts abgelöst wird (Über Aloe-Vera-Rinderhack vom letzten Jahr müssen wir manchmal immer noch lachen – und den gab es noch nicht einmal wirklich).

Und: Die Zitrone mit dem unwahrscheinlichen Namen Meyer, die wir neuerdings in der Auslage haben. Das ist vermutlich (keiner weiß es so genau) eine natürliche Kreuzung aus Orange und Zitrone, sehr aromatisch, mit einem mandarinigen Untergeschmack und -duft. Sie sieht sehr hübsch aus, hat deutlich weniger Säure als die übliche Zitrone und mindestens doppelt so viel Saft. Die Meyer-Zitrone kostet ein ganzes Stückl mehr als die normale, ist aber auch ganz was Feines. Finden wir.

Neue Produkte:

Getränk:

  • Von Voelkel neue Eistees, erfreulicherweise in der Pfandflasche: Himbeer-Hibiskus, Mate-Zitrone und Matcha

Wein:

  • Moscato d’Asti – perlender, duftig-süßer Wein, wenig Alkohol
  • Außerdem beim Wein neue Franzosen: Bordeaux Château Large Malartic in weiss (Sauvignon/Semillon) und rot (Merlot/Cabernet-Sauvignon) 
  • …und ein neuer Portugiese: Moinho do Gato (Quinta do Romeu Douro)
  • Dazu auch neues Bier: Riedenburger Dolden Dark – schwarz und kräftig

Sonstiges:

  • Weiterhin: ganz feine Oliven von Mani Bläul
  • Auf häufige Nachfrage: Kokos-Mandel-, Mandel-Nougat- und Tiger-Créme von Rapunzel (stehen Tiger nicht unter Naturschutz oder irgend sowas? Aber naja, wenn’s häufig nachgefragt wird…)
  • Sesamriegel von Sekem
  • Hefe-Extrakt von Erntesegen
  • Parboiled-Reis natur von Rapunzel

Man könnte denken, dass wir in den letzten Jahren vor allem unser alkoholisches Sortiment beständig erweitert haben. Stimmt aber nicht, wir sind nur unterschiedlich gut darin, über die Veränderungen in unseren Sortimenten Buch zu führen. Wisset, dass alle unsere Entscheidungen in dieser Hinsicht bestimmt extrem gute Gründe haben, und nehmt es spielerisch: Wer neue Produkte ganz ohne unsere Hilfe entdeckt, bekommt einen Punkt.

Das sollte es wohl mal wieder gewesen sein. Wir bedanken uns bei allen, die es bis hierher geschafft haben, mit einem besonders freundlichen Gruß. Dafür kann man sich zwar nichts kaufen, aber ein bisschen warm ums Herz wird es einem sicherlich doch:

LG! HDGDL!

Anne, Arina, Berit, Florian, Nico und Reuli